“Das Geschäftsmodell basiert auf einer klassischen Verkaufsprovision” – Cecile Gaulke von Rebelle

Wenn der Kleiderschrank überquillt, stellt sich die Frage: Wohin mit all den guten Stücken? Für Designerfummel ist jetzt eine Antwort gefunden: Rebelle.de (www.rebelle.de) ist eine neue Plattform für Second Hand-Fashion aus dem Luxus- […]
“Das Geschäftsmodell basiert auf einer klassischen Verkaufsprovision” – Cecile Gaulke von Rebelle
Mittwoch, 28. August 2013VonChristina Cassala

Wenn der Kleiderschrank überquillt, stellt sich die Frage: Wohin mit all den guten Stücken? Für Designerfummel ist jetzt eine Antwort gefunden: Rebelle.de (www.rebelle.de) ist eine neue Plattform für Second Hand-Fashion aus dem Luxus- und High End-Bereich. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründerin Cecile Gaulke über den Concierge-Service und Konkurrenz im In- und Ausland.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Rebelle.de ist eine Online-Plattform für Designer Second Hand-Mode, die ausschließlich internationale Luxuslabels anbietet. Die Idee dahinter ist es, modebegeisterten Frauen und Liebhabern der Vintage-Kultur ein völlig neues Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Wir bieten unseren Kundinnen eine kuratierte Auswahl von Designer-Artikeln und achten auf eine hochwertige Produktdarstellung. Ein Expertenteam überprüft die Qualität und Authentizität jedes Artikels auf Rebelle. Jedes Einzelteil erzählt seine eigene Geschichte – sie sind alle Liebhaberstücke, die über uns ein neues Zuhause finden.

Privatkunden und Betreibern von Second Hand Boutiquen bieten wir zudem einen attraktiven Verkaufskanal für ihre gut erhaltenen Designerstücke. Durch unseren Concierge-Service ist Verkaufen so einfach wie nie: Einfach alle Produkte in einem Paket kostenlos an uns schicken – wir übernehmen den Rest: von professionellen Texten und Fotos bis zum Versand an die Käuferin.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Von der Idee bis zum Launch kommen einem natürlich immer wieder neue Einfälle und Verbesserungen in den Kopf – ich glaube, dass ist bei fast allen Start-ups so. An der Grundidee hat sich nichts verändert, obwohl wir natürlich noch immer viele Aspekte sehen, die wir besser machen möchten und die noch nicht fertig sind. Wir befinden uns also ab jetzt in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Im Ausland gibt es bereits seit Jahren einige, heute sehr erfolgreiche, Unternehmen wie zum Beispiel TheRealReal, die sich mit Sicherheit auch den Deutschen Markt in Zukunft genauer anschauen werden. Im deutschsprachigen Raum ist Second Hand bzw. Preloved seit Monaten ein sehr heißes Thema. Für den Bereich Mode sind Ebay und Kleiderkreisel sicherlich die größten und reichweitenstärksten Marktplätze.

Aus unserer Sicht gibt es dennoch aus vielerlei Gründen eine absolute Daseinsberechtigung für Start-ups und Neugründungen in diesem Segment. So entstehen gerade mehrere Ansätze, die sich in verschiedenen Nischen – vom günstigen Segment über das mittlere Preissegment bis hin zum Luxusbereich – spezialisieren. Die Zeit wird zeigen, welche Modelle von den Nutzern langfristig angenommen werden.

Wir selbst haben uns auf das hochpreisige Luxus- und Designersegment spezialisiert und unsere Prozesse genau auf diesen Bereich angepasst. Anders als beim Verkauf von niedrigpreisigen Artikeln sind bei Rebelle Aspekte wie Versicherung, Echtheitsprüfung sowie professionelle Produktfotografie und hochwertige Verpackung wichtige Bestandteile der Wertschöpfungskette. Um diese und viele weitere Felder bestmöglich abzudecken haben wir uns eine Menge Expertise ins Team geholt, mit der wir den besonderen Anforderungen, die ein solches Geschäftsmodell mit sich bringt gerecht werden können.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Es gibt viele Frauen, die volle Kleiderschränke haben und einfach nicht wissen wohin mit ihren aussortierten, aber qualitativ hochwertigen Sachen. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Mädchen und junge Frauen, die immer auf der Suche nach bezahlbarer Designermode sind. Daher liegt der Erfolgsfaktor aus unserer Sicht darin, Rebelle in dieser Zielgruppe bekannt zu machen.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Das Geschäftsmodell von Rebelle basiert auf einer klassischen Verkaufsprovision. Bei uns gibt es keine Fixkosten und keine Listing-Fee. Die Höhe richtet sich nach dem jeweiligen Verkaufspreis und der Verkaufsart. Nach unserer Planung erreichen wir den Break-Even im nächsten Jahr.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir konzentrieren uns im ersten Schritt auf den deutschsprachigen Markt, haben uns aber natürlich auch schon mit einer möglichen Internationalisierung beschäftigt.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Besonders wichtig ist uns, unsere internen Prozesse weiter zu automatisieren. Darüber hinaus planen wir mit vielen zusätzlichen Features, sowie einem redaktionellen Teil auf Rebelle.de.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Cécile Gaulke ist Gründerin und Geschäftsführerin von Rebelle. Davor war sie über mehrere Jahre im Fashion-Bereich tätig und arbeitete unter anderem bei IMG für die Mercedes Benz Fashion Week. Nach Ihrem Master Studium in London und Paris stieg sie in die digitale Wirtschaft ein und arbeitete als Business Analyst bei dem Hamburger Company Builder Hanse Ventures. Gemeinsam mit ihrem Co-Gründer Max Laurent Schönemann gründete Gaulke im Februar 2013 die StyleRemains GmbH, die Betreibergesellschaft von Rebelle.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.