Bill Gates investiert in Researchgate

Jetzt ist es raus! Microsoft-Mitgründer Bill Gates ist der große unbekannte Investor bei deutsch-amerikanischen Start-up ResearchGate (www.researchgate.net), einem Social Network für Wissenschaftler – dies zumindest berichtet das Wall Street Journal. Dem Bericht zufolge […]
Bill Gates investiert in Researchgate
Freitag, 31. Mai 2013VonAlexander Hüsing

Jetzt ist es raus! Microsoft-Mitgründer Bill Gates ist der große unbekannte Investor bei deutsch-amerikanischen Start-up ResearchGate (www.researchgate.net), einem Social Network für Wissenschaftler – dies zumindest berichtet das Wall Street Journal. Dem Bericht zufolge gehört der Microsoft-Mitgründer “zu den sechs Investoren, die 20 Millionen US-Dollar in das soziale Netzwerk für Wissenschaftler investieren”.

Wie Anfang Mai berichtet – siehe “Researchgate sammelt 20 Millionen US-Dollar ein” – wurde kürzlich durch einen Bericht an die United States Securities and Exchange Commission (SEC) öffentlich, dass das Start-up sich eine stattliche Millionenfinanzierung sichern konnte. Offen blieben die Namen der sechs Geldgeber. Microsoft-Mitgründer Bill Gates ist nun der erwartete Hammer. Ein Ritterschlag für Researchgate und die versammelte Berliner Gründerszene. Am kommenden Donnerstag wollte das Start-up seine Finanzierungsrunde offiziell verkünden. In der Presseeinladung heißt es: “Ijad Madisch (CEO und Mitgründer) wird vom Abschluss unserer neuen Series C-Finanzierungsrunde berichten und steht für Fragen bereit. Die Investoren? Größer als je zuvor. Die Summe? Auch groß. Geben wir beim Termin bekannt”.

Im vergangenen Jahr pumpten bereits Founders Fund, Benchmark und Accel Geld in das “Facebook für Forscher”. Das Start-up mit Sitz in Berlin und Boston wurde von den drei jungen Forschern Ijad Madisch (Foto: rechts), Sören Hofmayer und Horst Fickenscher ins Leben gerufen. Mehrere Millionen Forscher aus aller Welt haben ResearchGate bereits für sich entdeckt. Damit legte ResearchGate in den vergangenen Monaten ein unglaubliches Wachstum hin: Im Juli 2010 waren gerade einmal 300.000 Forscher an Bord. Im September 2010 bereits mehr als 500.000 Forscher, im Sommer des vergangenen Jahres bereits 1,2 Millionen und im September zwei Millionen Mitglieder. Als potenzielle Zielgruppe haben die Hauptstädter bis zu 20 Millionen Menschen aus aller Welt ausgemacht.

Im Interview mit deutsche-startups.de beschrieb ResearchGate-Mitgründer Madisch die Idee hinter dem Social Network für Wissenschaftler bereite 2011 sehr detailliert: “ResearchGate ist ein internationales soziales Netzwerk in dem Forscher verschiedener Disziplinen ihre Arbeit mit Kollegen teilen, sich gegenseitig über neue Ergebnisse auf dem Laufenden halten und Probleme, die sie zum Beispiel im Labor haben, miteinander diskutieren können. ResearchGate ermöglicht es dadurch vor allem auch negative Daten – sprich Experimente die nicht geklappt haben – mit anderen Forschern zu teilen und so Redundanz in der Forschung zu verringern”. Researchgate gilt als eines der heißesten Start-ups auf deutschem Boden. Mit einer Finanzierung in Höhe von 20 Millionen US-Dollar und mit Bill Gates als Investor ist Researchgate nun endgültig die ganz große Nummer im Lande.

3 Fragen an Ijad Madisch von Researchgate

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Ich mag den Begriff Chef nicht. Ich bin ein Teil eines fantastischen, großen Teams. Ich bin nur
ein Baustein unter vielen in der „Mission ResearchGate“. Bei uns ist jeder sein eigener Chef und
versucht mit seinem Spezialwissen etwas zum Erfolg beizusteuern, um es voran zu bringen.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Idee kam mir während meiner Forschungszeit in Boston. Ich kam mit einem Forschungsproblem nicht weiter. Durch ein Gespräch mit meinem späteren Mitgründer Sören Hofmayer wurde die Idee geboren, dass man ein Netzwerk für Forscher aufbauen muss, um diese Ineffizienzen zu beseitigen.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Am Anfang von Family and Friends, später von Angels wie Joachim Schoss und Christian Vollmann, dann investierten Benchmark Capital, Accel Partners und erst kürzlich noch Founders Fund.

Das komplette Interview mit Ijad Madisch und somit 12 weitere Fragen und Antworten gibt es hier: “15 Fragen an Ijad Madisch von Researchgate

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.