German Silicon Valley Accelerator: Diese 12 deutschen Start-ups mischen bald das Silicon Valley auf!

Viele Gründer träumen davon, für eine Zeit lang ins Silicon Valley zu gehen, um vom dortigen Ökosystem zu profitieren. Jetzt schickt der German Silicon Valley Accelerator erneut mehrere deutsche Start-ups in den Tech […]
German Silicon Valley Accelerator: Diese 12 deutschen Start-ups mischen bald das Silicon Valley auf!
Montag, 15. April 2013VonYvonne Ortmann

Viele Gründer träumen davon, für eine Zeit lang ins Silicon Valley zu gehen, um vom dortigen Ökosystem zu profitieren. Jetzt schickt der German Silicon Valley Accelerator erneut mehrere deutsche Start-ups in den Tech Hot-Spot, um an einem speziellen Gründer-Programm teilzunehmen. Unter den 12 Auserwählten sind echte “Klassiker” wie das Werbenetzwerk plista, aber auch ganz neue Ideen wie die Twitter-Kontext-Suchmaschine Tazaldoo.

Mehr Netzwerkkompetenz, größeres Selbstbewusstsein

Zwei der Gewinner setzen sich mit dem Trend-Thema Elektromobilität auseinander. Über 60 Startups hatten sich beworben, einig durften am Donnerstag in Hamburg pitchen, zwölf wurden genommen: Der German Silicon Valley Accelerator hat mithilfe einer Jury vielversprechende deutsche Unternehmen ausgewählt, um im Silicon Valley neue Impulse zu erhalten. Sechs von ihnen werden das 3 bis 6-monatige Programm im Spätsommer antreten, die restlichen sechs Anfang kommenden Jahres. Und was bringt das ganze? Für Karsten Wysk, Gründer der Spieleschmiede MobileBits und Teilnehmer im vergangenen Jahr, seien „ganz konkrete Deals dabei herausgesprungen: SoulCraft wird zum Beispiel gerade auf allen Sony-Handys gefeatured, so was kann man nur vor Ort einfädeln.“

Viel wichtiger ist für ihn aber, was er persönlich mitgenommen hat: „Ich bin im Networking viel besser geworden, weil das dort auf einem anderen Niveau läuft“, erklärt er. Auch hätten sie als Unternehmen neues Selbstbewusstsein getankt, denn ihm sei dort klar geworden, dass deutsche Produkte durchaus konkurrenzfähig seien. Und in VC-Gesprächen könne er sich jetzt auf einer ganz anderen Ebene unterhalten. Ohne das GSVA-Programm hätte er diesen Schritt vermutlich nicht gewagt: „Wie soll man seinen Mitgründern vermitteln, dass man einfach mal so für ne Weile ins Valley geht, während die eigene Firma und Investoren dafür bezahlen? Im Rahmen eines solchen Eliteprogramms fanden es hingegen alle toll.“

Die 12 Gewinner des GSVA-Programms im Überblick

Abusix: Kampf dem Spam
Die vier Karlsruher Tobias Knecht, Thomas Szukala, Dean Ceulic und Simon Pirschel bieten mit ihrer Firma Abusix (http://abusix.com) gleich zwei Produkte an: Über die Plattform spamfeed.me versorgen sie Hersteller von Antivirensoftware zu Überprüfungszwecken mit Spam aus unterschiedlichsten Quellen. Daneben hilft Abusix dabei, Netzwerke frei von Spam zu halten und die Verarbeitung von Abuse-Mails automatisieren.

tadaa: Foto-Sharing-Netzwerk mit Filterfunktion
Die Foto-Community tadaa (www.tadaa.net) aus Hamburg hat laut seiner Gründer Nikolas Schoppmeier und Friedemann Wachsmuth schon über zwei Millionen Nutzer. Wie Mitbewerber EyeEm profitiert das Startup von den regelmäßigen Aufschreien, die es in Bezug auf Instragram gibt, und nimmt frustrierte Wechsel-Nutzer bei sich auf.

Plista: zielgerichtete Werbung
Das Werbenetzwerk Plista (www.plista.com) gibt es schon seit 2008, seitdem hat der Dienst von Dominik Matyka, Christian Laase und Andreas Richter kräftig Geld eingesammelt. Plista entwickelt hochwertige Empfehlungstechnologie und setzt diese sowohl zur Auslieferung personalisierter Leseempfehlungen als auch Werbeanzeigen ein. Das Unternehmen sitzt in Berlin und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter.

Lovoo: Spaziergang mit Flirt-Radar
Ende 2011 ging die Flirt-App Lovoo (www.lovoo.net) an den Start. Mithilfe eines Flirt-Radars lassen sich flirtwillige Personen in der Umgebung ausfindig machen und virtuelle Küsschen zuschicken. Mit über zwei Millionen registrierten Nutzern (eigene Angaben) ist der Dienst von Benjamin Bak und Alexander Friede schon recht beliebt.

smarchive: kein Papierkrams mehr
Das Münchner Start-up smarchive (www.smarchive.de) kümmert sich als „intelligente mobile Dokumentenablage“ um das eigene Ordnungs- und Archivierungssystem. Nutzer laden Belege und Dokumente hoch, ein Algorithmus kümmet sich um die richtige Archivierung. Die Anwendung von Steffen Reitz, Holger Teske und Fabian Stehle wurde 2011 in damaliger Rekordzeit von 60 Stunden über die Crowdfunding-Plattform Seedmatch finanziert.

Shopgate: Mobile-Shopping-Lösung für jeden
Shopgate (www.shopgate.com) ist ein Anbieter von Mobile-Shopping-Lösungen. Der Dienst wurde 2009 gegründet und gehört somit zu den ältesten Bewerbern. Ziel ist, Versand- und Einzelhändler “schnell, einfach und günstig” auf Smartphones zu bringen.
Das Startup von Ortwin Kartmann und Andrea Anderheggen hat neben seinem Hauptsitz in Butzbach bereits Fillialen in Berlin, Zürich und Palo Alto.

JC Analytics: „next bloomberg“
Das in Frankfurt ansässige Startup JC Analytics (www.jc-analytics.com) richtet sich an Menschen aus dem Finanzwesen. Fachkräfte aus dem Finanzbereich erhalten ein Tool zur vertieften Analyse von Daten, das die Bereiche Finanzen, Informationstechnologie und Buchhaltung vereint. Hinter dem 2012 gegründeten Unternehmen stehen Thomas Bömoser und Ivan Zugec.

MeasurePhone: Sensor-Gerät zum Vermessen per Smartphone
Das Team von MeasurePhone (www.measurephone.com) gibt noch nicht viel preis, aber soviel: Es geht um eine drahtloses Zusatzgerät fürs Smartphone, mit dessen Hilfe sich alles spielend einfach ausmessen lässt. Nutzer können sich registrieren, um möglichst früh Zugang zu bekommen.

tazaldoo: „google for twitter“
Tazaldoo (www.tazaldoo.com) ist eine Kontext-Suchmaschine für Twitter, mit der Nutzer der Echtzeit-Datenflut begegnen. Der Dienst zieht aus den Streams die wichtigsten Inhalte, Themen und Menschen, um daraus drei Top-10-Rankings zu erstellen. Das Berliner Startup wurde von Frederik Fischer, Arno Dirlam, Torsten Müller und Matthias Bärwolff gegründet.

plugsurfing: Netzwerk für Stromtankstellen
Plugsurfing (www.plugsurfing.de) zeigt Fahrern von Elektroautos stets die nächste Lademöglichkeit in ihrer Umgebung an. Zusätzlich kann mit dem PlugSurfing Ladesäulen-Finder entlang einer Reiseroute die am güsntigst gelegenen Stromtankstellen ermittelt werden. Mit ihrem Startup springen die Gründer Adam Woolway und Jacob van Zonneveld auf den Trend „Elektromobilität“ auf und wollen nun die USA einnehmen.

ebuggy: den Akku immer mit dabei
Und noch ein Startup aus dem Elektro-Auto-Bereich: Die Entwickler von ebuggy (www.ebuggy.de) haben eine Möglichkeit entworfen, Zusatzakkus für Elektro-Autos per Anhänger mit auf längere Touren zu nehmen. An einer von zahlreichen ebuggy-Stationen, die an sämtlichen Tank- und Raststätten integriert werden sollen, kann man die Anhänger mitnehmen und wieder abgeben. Das Produkt ist in Stuttgart aus einem Kooperationsprojekt heraus entstanden und erhielt bereits eine Förderung des Bundes-Wirtschaftsministeriums.

zertisa: Android-Betriebssysteme konfigurieren
Martin Körner hat mit zertisa (www.zertisa.com) eine modulare Software-Plattform entworfen, mit der sich Android-Betriebssysteme individuell an die Bedürfnisse des Providers anpassen lassen und dabei unterstützen, regelmäßig für Updates zu sorgen. Das B2B-Produkt hat verschiedenste Zusatzfunktionen.

Zur Veranstaltung
Der German Silicon Valley Accelerator wählt regelmäßig vielversprechende deutsche Startups aus, um sie für ein spezielles Gründer-Programm ins Silicon Valley zu holen. Die Jungunternehmen müssen aus dem Kreis der EXIST-Gründerförderungen (www.exist.de) hervorgegangen sein. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ins Leben gerufen.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.