Bertelsmann-Inkubator BeVation startet Snoopet und mamibox

Wie im September berichtet, drängt der Medienriese Bertelsmann mit BeVation ins Inkubatorensegment. Die Ideenschmiede des Großkonzerns will sich “intensiv mit verschiedenen Geschäftsmodellen und digitalen Trends” beschäftigen und daraus “Ideen und Konzepte – alleine […]
Bertelsmann-Inkubator BeVation startet Snoopet und mamibox
Mittwoch, 28. November 2012VonAlexander Hüsing

Wie im September berichtet, drängt der Medienriese Bertelsmann mit BeVation ins Inkubatorensegment. Die Ideenschmiede des Großkonzerns will sich “intensiv mit verschiedenen Geschäftsmodellen und digitalen Trends” beschäftigen und daraus “Ideen und Konzepte – alleine oder in Kooperation mit anderen spannenden Start-ups” entwickeln. Mit snoopet (www.snoopet.de) und mamibox (www.mamibox.de) sind nun die ersten Projekte des “B2C-Inkubator” sichtbar. Snoopet ist eine Kontaktplattform für Hundeliebhaber, mamibox eine Abobox für “Schwangerschaft und erste Babyzeit”. Somit versucht sich BeVation an den großen Themen People Discovery und Abo-Commerce.

Über die Website von Snoopet und die passende iPhone-App können Hundebesitzer andere Hundebesitzer kennenlernen und sich Mit Vierbeiner verabreden und gemeinsam Gassi gehen. “Mit Snoopet sprechen wir Hundeliebhaber in Deutschland an, die auf der Suche nach persönlichen Kontakten in ihrer Umgebung sind”, sagt Gründerin Larissa Maes. “Hundefreunde können mit ihrem Profil bei Snoopet einfach und bequem den direkten Austausch mit Gleichgesinnten suchen und erhalten zudem geeignete Kontaktvorschläge für sich und ihren Vierbeiner”. Zum Start ist Snoopet kostenlos. Ab Mitte Dezember soll es drei Bezahlpakete geben, das günstigste kostet 7,99 Euro im Monat. Neben Gassigeh-Partner sollen Nutzer über die Plattform auch Freunde oder die großen Liebe finden können. Insgesamt ein schönes Nischenthema, wobei es im Grunde aber schon genug Flirtdienste für alle Lebenslagen gibt. Wirklich interessant dürfte die Smartphone-App sein. In der mobilen Welt werden die Karten noch immer neu gemischt. Leider fehlt auch hier wieder eine Android-App zum Start (siehe auch: “Lasst Android bei der Entwicklung von Apps nicht außen vor“.

Bleibt noch ein Blick auf die mamibox! “Mit der mamibox möchten wir allen Frauen die spannende Zeit der Schwangerschaft sowie die unbeschreiblichen ersten Monate nach der Geburt mit schönen Überraschungen versüßen und gemeinsam mit unseren Experten wertvolle Tipps und hilfreiche Informationen beisteuern“, sagt Sarah Schier, Senior Projektmanagerin mamibox. In der Box sind “ausgewählte Produkten bekannter Marken und junger innovativer Hersteller” – beispielsweise Nuckel, Kuscheltiere oder Pflegeöle. Das Abo ohne feste Laufzeit kostet 19,95 Euro monatlich. Auf ein komplett ähnliches Konzept setzt auch das paneuropäische Start-up Nonabox (www.nonabox.com), welches von Bertelsmann Digital Media Investments (BDMI), dem Venture-Capital-Ableger des Medienhauses Bertelsmann, unterstützt wird. Die Jungfirma bietet in Deutschland, Spanien, Italien jeden Monat eine Box mit Produkten für Schwangere und Mütter von Kindern im Alter von bis zu zwei Jahren an. Die Box ist im Abonnement sowie im Einzelverkauf für 25 Euro erhältlich. Auf dem Chefsessel in Deutschland sitzt Monoqi-Mitgründerin Sarah Mettler. Mit der Petitebox, jetzt Glossybox Baby, ist ein ähnliches Angebot in Deutschland aber auch bereits gescheitert. Statt auf monatliche Boxen setzt Glossybox nun auf einmalige Geschenkboxen zur Schwangerschaft und zur Geburt.

Vom Hocker hauen die beiden BeVation-Projekte Snoopet und mamibox sicherlich niemanden. Müssen sich aber auch gar nicht, wichtig daran ist nur, dass ein Medienriese wie Bertelsmann mit solchen Konzepten und Formaten experimentiert. Warum aber mit mamibox ausgerechnet ein Konzept ausprobiert wird, dass ein anderer Arm des Unternehmens bereits ebenfalls unterstützt, bleibt schleierhaft. So ist das aber nun einmal in großen Unternehmen, in denen alle komplett unabhängig voneinander arbeiten und eigene Ziele verfolgen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.