In der deutschen Gründerszene toben dutzende Revolutionen

Einige Wörter werden in der deutschen Gründerszene überstrapaziert – darunter fällt neben dem kurzen Wort “Deal” – siehe “Stoppt den Deal-Wahnsinn!” – auch das Wörtchen “revolutionieren”. Ständig ruft irgendein ein brandneues Start-up die […]
In der deutschen Gründerszene toben dutzende Revolutionen
Mittwoch, 15. August 2012VonAlexander Hüsing

Einige Wörter werden in der deutschen Gründerszene überstrapaziert – darunter fällt neben dem kurzen Wort “Deal” – siehe “Stoppt den Deal-Wahnsinn!” – auch das Wörtchen “revolutionieren”. Ständig ruft irgendein ein brandneues Start-up die Revolution aus, ständig will irgendein Start-up irgendwas revolutionieren. In bestimmten Fällen mag dies auch stimmen, die permanente Revolution ist aber ermüdend: Wer ständig die Welt bzw. ein Segment, einen Wirtschaftszweig oder eine Branche revolutionieren will, bewegt am Ende vielleicht überhaupt nichts. Denn Nutzer, Journalisten und Kapitalgeber dürften bei den vielen Revolutionen, die derzeit im Lande bzw in der Online-Welt toben, inzwischen nur noch gähnen.

bettermarks
… will “den deutschen Bildungsmarkt revolutionieren”.

Content Fleet
… will nicht weniger als “die Erstellung von Inhalten im Internet revolutionieren”.

Crossvertise
… “beabsichtigt mit seinem innovativen Ansatz, den Werbemarkt zu revolutionieren”.

doo
… tritt an, um “unseren täglichen Umgang mit Papier zu revolutionieren”.

Flaconi
… plant “den Online-Markt für Marken-Parfum und Pflegeprodukte zu revolutionieren”

Gigalocal
… “will den lokalen Dienstleistermarkt revolutionieren”.

Home24
… hat sich zum Ziel gesetzt, “den Möbelmarkt im Internet zu revolutionieren”.

KeyRocket
… will “das Arbeiten am PC zu Hause wie auch in großen Firmen revolutionieren”.

MeAndYou
… preist sich als die “Revolution im Online-Dating” an.

Mr-Fit.de
… will den “Online-Markt für Sportnahrungsprodukte revolutionieren”

myZappr
… will nicht weniger als „das Internet revolutionieren“.

Oderbird
… will mit seiner App nicht weniger als “das Restauranterlebnis revolutionieren”

Pixray
… tritt an, um die “digitale Bildanalyse zu revolutionieren”.

point-rouge
… “revolutioniert den Wachstumsmarkt ‘Kosmetik online'”.

Smazaar
… will nicht weniger als “den mobilen Kleinanzeigenmarkt revolutionieren”.

SugarShape
… will den “Dessousmarkt revolutionieren”.

SumUp
… will “Zahlungen im Alltag revolutionieren”.

tadaa
… “revolutioniert Fotosharing auf dem Handy”.

Trademob
… will “den mobilen Werbemarkt europaweit revolutionieren”.

Transfer-Vergleich.de
… “will die Personenbeförderung in Deutschland revolutionieren”.

Traxpay
… “will den B2B-Zahlungsverkehr revolutionieren”.

United Signals
… tritt an, um die “Finanzwelt zu revolutionieren”.

Whispler
… will “virales Marketing revolutionieren”.

Wo tobt sonst noch die Revolution im Lande? Anregungen und Meinungen bitte in den Kommentaren unter diesem revolutionären Artikel hinterlassen. Danke.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.