“Unser Schwerpunkt liegt beim Tauschen” – Karin Fröhlich von Common Vintage

Bei Common Vintage (www.commonvintage.com) geht es um gebrauchte Klamotten und somit um das Boomthema Preloved Fashion. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründerin Karin Fröhlich, die das Start-up gemeinsam mit einem Businessangel gegründet hat, […]

Bei Common Vintage (www.commonvintage.com) geht es um gebrauchte Klamotten und somit um das Boomthema Preloved Fashion. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründerin Karin Fröhlich, die das Start-up gemeinsam mit einem Businessangel gegründet hat, über Frauenprobleme, Premiumdienste für Shops und Umweltschutz.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Hinter Common Vintage steckt die Idee, Nachhaltigkeit mit Freude an der Mode zu verbinden. Als Modedesignerin ist mir vor Jahren aufgefallen, dass die Megatrends der kommenden Jahre Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Netzwerke sind. Gleichzeitig haben viele Frauen das Problem, dass sie vor einem vollen Schrank stehen und “nichts zum Anziehn” finden. Das Problem ist aber nicht, dass da nichts ist, sondern, dass wir so schnell gelangweilt sind. Das lässt sich mit einer Plattform lösen, die Menschen verbindet, die alle diesen Moment kennen, auf Common Vintage können sie ihre Kleider mit anderen tauschen. An den Optionen “Verkauf” und “Verleih” arbeiten wir derzeit noch.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Das Konzept ist mit der Zeit gewachsen. Vor allem bei der technischen Umsetzung ergaben sich einige Änderungen. Die Grundidee ist jedoch gleich geblieben.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Kleiderkreisel (www.kleiderkreisel.de), Mädchenflohmarkt (www.maedchenflohmarkt.de), Ebay (www.ebay.de), Fashionflip (www.thefashionflip.com) und jetzt auch Myfashionmarket (www.myfashionmarket.com) sind Konkurrenten. Sie alle legen in erster Linie Wert auf den Verkauf von Dingen. Unser Schwerpunkt liegt beim Tauschen. Wir möchten unseren Benutzern zunächst die Möglichkeit geben, einen Tausch zu vereinbaren. Sollte keine Einigung möglich sein, ist der Verkauf “nur” eine Option. Wir veranstalten parallel Offline-Tausch-Events, auf denen wir unsere Nutzer persönlich treffen. Das stärkt unsere Basis. Wir stehen derzeit in Verhandlungen mit einem anderen großen Veranstalter und die Chancen stehen sehr gut, dass wir unseren Dienst bald deutschlandweit anbieten können. Ausserdem haben bei uns Vintage-Shops die Möglichkeit, ihren Warenbestand in einem Extrabereich zu präsentieren und zu verkaufen. Zunächst für sechs Monate kostenlos, danach zu einem übersichtlichen Fixpreis, ohne nervige Extragebühren.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Die entscheidenden Faktoren sind ganz klar eine breite, wachsende Nutzerbasis, ein hochwertiges Angebot und ein gutes Netzwerk zu Bloggern, Werbepartnern und Journalisten.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Wir bauen gerade mit Zanox unser Anzeigengeschäft auf. Zudem planen wir weitere Shops einzubinden um bald einen Premiumdienst für Shops anzubieten.
Ausserdem stehen wir mit einem strategischen Partner aus der Recyclingbranche in Verhandlungen, der noch nicht im Onlinegeschäft ist. Es bleibt spannend!
Wir planen für 2013 zunächst weitere Investitionen, weshalb wir frühestens 2014 mit schwarzen Zahlen rechnen.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir konzentrieren uns zunächst auf den deutschen Markt. Mittelfristig ist der französische ein Thema für uns. Dort ist das Tauschen von Gegenständen unter dem Namen “Troc” schon sehr bekannt und beliebt, was liegt da näher, als Mode zu tauschen!? Langfristig hoffen wir natürlich, weltweit zu agieren, aber das steht noch in den Sternen!

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Bis Ende des Jahres wollen wir 10.000 Nutzer erreichen und eine weitere Finanzierungsrunde abschließen. Dazu stehen wir in ersten Verhandlungen mit einem potenziellen Investor.

Zur Person
Karin Fröhlich, Jahrgang 1980, war vor der Gründung von Common Vintage unter anderem Verkaufsberaterin bei Görtz 17 in Berlin. Zuvor studierte sie Modedesign in der deutschen Hauptstadt. 2008 entstand die Idee zu Common Vintage. Mit ersten Offline-Tausch-Events brachte sie ihre Idee in den vergangenen Jahren in den Markt.