Lokale Deals: wergehthin.de bietet Groupon und Co. Paroli

Ende 2008 und damit gefühlt vor einer Ewigkeit ging wergehthin.de (www.wergehthin.de) als Bewertungs- und Empfehlungsportal für Freizeitangebote – samt hochwertigen E-Mail-Stadtmagazin – an den Start. Dieses Konzept ist längst Geschichte. “Im ersten Jahr […]
Lokale Deals: wergehthin.de bietet Groupon und Co. Paroli
Mittwoch, 6. Juni 2012VonAlexander Hüsing

Ende 2008 und damit gefühlt vor einer Ewigkeit ging wergehthin.de (www.wergehthin.de) als Bewertungs- und Empfehlungsportal für Freizeitangebote – samt hochwertigen E-Mail-Stadtmagazin – an den Start. Dieses Konzept ist längst Geschichte. “Im ersten Jahr unserer Gründung waren wir auf der Suche nach einem Geschäftsmodell, mit dem sich ein Online-Stadtmagazin skalieren lässt. Für teure Premiumwerbung in Newslettern ist der Markt in Deutschland aber einfach nicht gegeben und der Markt für Veranstalterwerbung ist zu klein”, sagt Mitgründer Christian Dommers. Im Schatten von Groupon, DailyDeal und Co. ist aus der Eventplattform ein lokaler Couponing-Anbieter mit Eventecke geworden.

“Schon Ende 2009, Anfang 2010 haben wir, als die deutsche Groupon-Klonwelle anlief, unter dem Radar unser eigenes Konzept im Deal-Bereich entwickelt. Im Herbst 2010 sind wir dann mit 2 bis 3 Deals pro Woche in Köln gestartet. Seitdem haben wir uns mit sehr bescheidenen Ressourcen weiterentwickelt und stetig verbessert”, berichtet Dommers. Inzwischen bietet die Jungfirma, die von Sedo-Gründer Tim Schumacher unterstützt wird, jeden Tag in verschiedenen Städten, unter anderem Köln, Düsseldorf und Berlin, zahlreiche Gutscheine an. Damit konzentrieren sich die Kölner auf lokale Deals: “Wir bieten mit WerGehtHin kaum Reisen und keine Produkte an”, sagt Dommers. Dafür aber Golf-Schnupperkurse, Stadttouren und Gutscheine für Outdoor-Tennis.

“Es gibt vor Ort keine wilden Preisverhandlungen”

Dank der Kombi aus Gutscheinen und Events ist wergehthin.de deutlich mehr als ein x-beliebiger Couponanbieter: “Es gibt immer noch Freikarten und regelmäßige Eventinfos. Dadurch vermeiden wir Schnäppchenjäger-Zielgruppen und sprechen eher ausgehfreudige, unternehmungslustige Käuferzielgruppen an. Diese sind wiederum für unsere Merchant-Partner die wesentlich besseren Kunden, weil sie öfters wiederkommen und weniger wegen einem einmaligen Schnäppchen den Laden betreten”. Von den übergroßen Konkurrenten will sich wergehthin.de-Macher Dommers zudem durch “ein faires und transparentes Preismodell für Merchants” absetzen. “Es gibt vor Ort keine wilden Preisverhandlungen sondern feste Preisstaffelungen, die für alle Merchants gleichermaßen gelten.”

Unbemerkt von weiteren Teilen der deutschen Gründer- und Investorenszene ist wergehthin.de in den vergangenen Monaten zu einem wichtigsten Anbieter im Gutscheinsegment geworden. In Köln sieht sich Dommers als klare Nummer zwei im Markt. In Berlin beansprucht er die Bronzemedaille für sich. Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen einen Umsatz in siebenstelliger Höhe an. Zudem arbeite wergehthin.de “nun profitabel”. Satt sind die Rheinländer aber noch nicht: “Wir sind aber fest entschlossen unser Konzept in jede größere Stadt in Deutschland zu bringen. Um diese Expansion zu stemmen sind wir bereits in Gesprächen mit einigen größeren Investoren”.

Artikel zum Thema
* 15 Fragen an Christian Dommers von wergehthin.de
* Tim Schumacher investiert in Eventdienst wergehthin.de

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.