Durchdachtes Umfrage-Tool: graph.me präsentiert umfassenden Relaunch

Die Umfrageplattform graph.me (www.graph.me), über die deutsche-startups.de bereits 2009 berichtete, hat einen bemerkenswerten Relaunch hingelegt. Das Team hat nicht nur Optik und Nutzerfreundlichkeit sondern auch sein Geschäftsmodell und die gesamte Ausrichtung generalüberholt. Herausgekommen […]
Durchdachtes Umfrage-Tool: graph.me präsentiert umfassenden Relaunch
Mittwoch, 15. Februar 2012VonYvonne Ortmann

Die Umfrageplattform graph.me (www.graph.me), über die deutsche-startups.de bereits 2009 berichtete, hat einen bemerkenswerten Relaunch hingelegt. Das Team hat nicht nur Optik und Nutzerfreundlichkeit sondern auch sein Geschäftsmodell und die gesamte Ausrichtung generalüberholt. Herausgekommen ist ein ansprechendes Umfrage-Tool, das als Widget in jede beliebige Webseite eingebaut werden kann. Zwar steht das Angebot nun nicht mehr allen Zielgruppen kostenlos zur Verfügung. Ein sinniges Preismodell macht graph.me trotzdem für alle Nutzer attraktiv – ob Blogger, Privatleute oder Geschäftskunden.

Von der Meinungs-Community zum Widget-Feature

Die Resonanz auf den Artikel über graph.me im November 2009 war groß: Viele fanden die Idee spannend, hatten aber Anfragen an das Geschäftsmodell und die Umsetzung der Idee. Eine berechtigte Kritik bezog sich auf die in Flash realisierte Oberfläche. Ein Fehler, den das Start-up mittlerweile behoben hat, wie auf den ersten Blick zu erkennen ist. Auch habe man am Anfang zu viel auf einmal gewollt, wodurch es sowohl an der Qualität des Features als auch an einer klaren Positionierung gefehlt habe, erklärt Mitgründer René Karsten Kunkel selbstkritisch. „Wir haben uns dann darauf konzentriert, was gut funktioniert hat: kurze, schnelle aber aussagekräftige Umfragen. Und wir sind vom Konzept einer geschlossenen Meinungs-Community schrittweise abgewichen, nicht zuletzt durch die Einführung des Widget-Features, wodurch Umfragen überall im Netz verteilt werden können.“

Eine sinnvolle Lösung hat sich das Team mit seinem Freemium-Modell überlegt. Für kleine, private Umfragen müssen Nutzer nach wie vor nichts bezahlen. Die Einschränkung liegt darin, dass nur die jeweils 250 aktuellsten Antworten auf die Umfrage angezeigt werden. Der Pro-Account lässt unlimitierte Umfragen im Zeitraum von einem Monat (20 Euro), drei Monaten (79 Euro) und einem Jahr (299 Euro) zu. Gerade neu hinzugekommen ist der sogenannte Blog-Account, „als goldene Mitte zwischen dem kostenlosen Basic und dem ‘großen’ Pro Account“. Dann gibt es noch eine spezielle Lösung für Firmen, die individuell verhandelt wird, und die Variante „Pay as you go“: Wer nur sporadisch einzelne Umfragen starten will, kann seinen kostenlosen Basiszugang für neun Euro einmalig mit allen Zusatz-Features des Pro-Accounts anreichern.

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Mit dieser differenzierten Preisgestaltung bietet graph.me seinen Nutzern einen großen Vorteil im Vergleich zu seinem größten Mitbewerber Polldaddy (www.polldaddy.com). Aber auch inhaltlich will sich das Münchner Start-up, hinter dem noch Sebastian Paschold und Andreas Reiter stehen, klar von Polldaddy, twtpoll (twtpoll.com) und GoPollGo (www.gopollgo.com) abgrenzen: „Bei uns können Nutzer ihre Abstimmungen mit demographischen Hintergrunddaten anreichern. Die Ergebnisse können auf der graph.me Plattform oder in einem graph.me Widget direkt danach gefiltert werden. Dadurch wird das Feed-back wesentlich aussagekräftiger und interpretationsfähiger“, so Kunkel.

Vielfältige Umfrage-Varianten

Auch optisch läuft graph.me zumindest den letzten beiden Mitbewerbern den Rang ab. Das neue Erscheinungsbild sowie die Widgets wirken aufgeräumt und seriös – kein Vergleich zum verspielten und an Flashgames erinnernden Interface vom Anfang. Die Umfrage-Varianten sind mittlerweile vielfältig: Neben Multiple Choice gibt es Skalen von eins bis fünf, mit denen Einschätzungen zu Wahrscheinlichkeit, Bewertung, Zustimmung oder Sympathie erfasst werden können. Über Zahlen-Umfragen lassen sich darüber hinaus numerische Werte erfassen.

Und wie geht es nach dem Neustart weiter? „Mit dem Relaunch und der Einführung eines Freemium-Modells haben wir eine stabile neue Basis und werden in nächster Zeit mit graph.me neue Angebote präsentieren, die Feedback schneller und auch ortsbezogen ermöglichen. Außerdem werden wir den B2B-Ansatz stärker ausbauen und graph.me mehr auf den Einsatz in Unternehmen ausrichten.“ Alles in allem ein gelungenes Beispiel, wie auf der Grundlage von Nutzer-Feedback und ersten Erfahrungen aus einem netten aber nicht ganz ausgereiften Konzept ein wirklich solides und durchdachtes Produkt entstehen kann. Allen ds-Lesern bietet graph.me die Möglichkeit an, sich einen von zehn Codes zu schnappen, um damit einen Monat lang kostenlos den Pro- oder Blog-Account zu nutzen.

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* Bei graph.me wird alles verglichen

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.