Content is King: 20 Tipps und Tools zum Texten

Man kann es schon nicht mehr hören, das überall postulierte: ‘Content is King’. Nichtsdestotrotz gilt es mehr denn je: Gute Texte sind neben multimedialen Inhalten das A und O für zugkräftige Online-Inhalte. Sie […]
Content is King: 20 Tipps und Tools zum Texten
Donnerstag, 12. Januar 2012VonElke Fleing

Man kann es schon nicht mehr hören, das überall postulierte: ‘Content is King’. Nichtsdestotrotz gilt es mehr denn je: Gute Texte sind neben multimedialen Inhalten das A und O für zugkräftige Online-Inhalte. Sie sind wichtig, um Leser zu finden und zu binden, also Traffic auf einer Website zu generieren und sie sind eines der wichtigsten Kriterien für das Google-Ranking. Wie wichtig jedes Wort sein kann, zeigt der wundervolle Artikel Über Imagekorrekturen, in dem es um einen fiktiven Dialog der Pressebüros von Jennifer Aniston und Brad Pitt geht. Nichts entbindet zwar davon, gute Texte zu schreiben. Aber es gibt viele Tools, die auf die eine oder andere Weise dabei unterstützen. Wir stellen die 20 besten vor.

Ablenkungsfreies Texten mit WriteMonkey oder Ommwriter

Zwei sehr schlanke, kostenlose Texteditoren: Write Monkey für PCs und Ommwriter für Macs bieten eine sehr schlichte Texter-Umgebung, deren Vorteile ich in meinem eigenen Blog schon mal ausführlicher vorgestellt habe: Genialer gratis-Texteditor: WriteMonkey/OmmWriter. Besonders nützlich sind sie auch dann, wenn man Text mit einer vorgegebenen Zeichen oder Wörterlänge schreiben will. Beide Tools kann man so einstellen, dass sie die Anzahl der bereits geschriebenen Zeichen/Wörter oben in der Kopfzeile anzeigen.

Blindtext-Generatoren nützen nicht nur beim Layouten

Meistens nutzen Grafiker oder Webentwickler Blindtext-Generatoren, um beim Layouten Textformatierungen auszuprobieren, ohne erst langwierig selbst Text produzieren zu müssen. Aber auch zum Texten selbst können sie nützlich sein: Wenn man einen Text mit einer bestimmten Zeichen- oder Wörterlänge produzieren muss, kann man sich mit einem Generator einen Blindtext produzieren lassen, ihn in sein Textverarbeitungsprogramm kopieren und bekommt so ein Gefühl dafür, wie viel etwa man schreiben muss, um die gewünschte Länge zu erreichen. Und weil’s ja auch Spaß machen soll, gibt es viele verschiedene Blindtext-Generatoren mit noch mehr Blindtext-Arten:

Blindtext-Generator: Sehr nützlich, dass man hier zwischen Anzahl der Zeichen oder Wörter wählen und die Anzahl der gewünschten Absätze voreinstellen kann. Wirklich sprachgewaltig ist Lipsum http://www.lipsum.com/. Hier kann man Blindtext in etwa 40 Sprachen mit diversen Voreinstellungen die Textlänge betreffen generieren lassen.

Cupcakeipsum macht Lust auf Süßes; wer’s herzhafter mag, nehme BaconIpsum. Und damit die Vegetarier sich nicht diskriminiert fühlen, gibt es natürlich auch einen VeggieIpsum-Generator. Mehr so Gangsta-mäßig blindtextet lorizzle – Klar, dass so ein Kaperkram von Holländern ist ;-)

Und schon mit HTML-Formatierungsbefehlen hat der WordPress-Guru Frank Bültge HTML-Blindtexte zur Verfügung gestellt. Wer ‘Lore ipsum’ nicht mehr lesen mag, wähle Textpassagen berühmter Romane, allerdings auf Englisch, bei Fillerati.

Das waren übrigens längst nicht alle Blindtext-Generatoren, die es so gibt. Wenn in der kleinen Auswahl keiner dabei war, der gefällt, einfach mal googlen…

Wortfindungsschwierigkeiten? Das Netz bietet mannigfaltige Hilfe

Um gute Texte zu produzieren, sollte man sich einer bildhaften, exakten und abwechslungsreichen Sprache bedienen. Oft fehlt’s am richtigen Wort, das genau die Nuance transportiert, die man ausdrücken möchte. Und ja, das geht auch professionellen Textern so. Aber: Wir müssen gar nicht alles dem eigenen Hirn entlocken, wozu gibt’s denn entsprechende Lexika und Tools im Netz? Hier meine Favoriten des dauernden Gebrauchs:

d-rhyme ist das wohl umfangsreichste Tool zur Wortsuche, bei dem das Stöbern und Probieren richtig Spaß macht. Man kann Reimwörter mit zig Feineinstellungen finden, Wörter, die eine bestimmte Buchstabenfolge enthalten, Anagramme (im Volksmund ‘Schüttelwörter’ genannt, also Wörter, die man mittels Durcheinanderwürfeln der Buchstaben eines Wortes bilden kann) und sich sogar Hilfe beim Kreuzworträtsellösen holen. Man kann sich Wörter generieren lassen, die klingen wie in einer bestimmten Fremdsprache oder phantasievolle Vornahmen für seinen nächsten Fantasy-Roman. Und man findet eine Menge Infos und Tipps zum kreativen Schreiben und zum Texten allgemein.

Unglaublich umfangreich ist die Datenbank vom Wortschatz der Uni Leipzig. Das Ganze kommt richtig sprachwissenschaftlich daher und bietet wirklich reichlich Inspiration: Mit zig Synonymen (Wörter gleicher oder ähnlicher Bedeutung wie das Ursprungswort), Dornseiff-Bedeutungsgruppen, sprachlichem Umfeld, in dem das Wort häufig auftaucht usw.

Ebenfalls sehr nützlich ist Semager: “Die semantische Suche von SEMAGER findet verwandte Begriffe und inhaltlich passende Internetseiten zu der Bedeutung Ihrer Sucheingaben.” Durch die Listung der entsprechenden Websites findet man das Wort in vielen verschiedenen Zusammenhängen – oft hilft das der Inspiration kräftig auf die Sprünge.

Viele Funktionen bietet auch Woxikon. Hier findet man Synonyme, Abkürzungen, Wörterbücher – in acht Sprachen, ein Lexikon ‘Unglaubliches Wissen’, zig Märchen im Volltext, Sprichwörter und Zitate, Sprachspiele und, und, und. Für all das gibt es auch Apps für Smartphones und iPad.

Eine echte Marktlücke ist übrigens ein gutes Antonym-Lexikon – Antonyme bezeichnen das Gegenteil des Ursprungswortes – im Internet. Ich hab jedenfalls keins gefunden.

Mein Text ist viel zu lang. und nun?

Tja, sogar dafür gibt es schon Hilfe online: GetDigest extrahiert das Wichtigste aus Texten zu einer kurzen Zusammenfassung. Und tut das erstaunlich gut. Bis zu 7.000 Zeichen tut der Dienst das gratis, ab dann wird’s kostenpflichtig, aber zu ausgesprochen moderaten Preisen.
Dieser Dienst ist nicht nur zum Kürzen eigener Texte nützlich, sondern auch für eilige Leser: Denn natürlich kann man auch im Internet gefundene Texte in die Box hineinkopieren und sich zusammenfassen lassen.

Außerdem kann man eigene Texte natürlich kürzen, indem man erst mal alle Füllwörter eliminiert. Hilfe bietet das Online-Tool Füllwörter zählen ein Helferlein an die Hand, um in seinem Text die kleinen Schlingel aufzuspüren und gegebenenfalls zu ersetzen – oder ersatzlos zu streichen, was oft das Mittel der Wahl sein dürfte. Einen ähnlichen Dienst bietet Letter-Factory an.

Ricktik schreibn: Weil’s beßer ankomt

Ja, die lästige Rechtschreibung. Aber besser ist es, seine Texte auf richtige Schreibung der Wörter zu überprüfen. Viel erledigt davon schon die automatische Rechtschreibprüfung des Textverarbeitungsprogramms, aber eben nicht alles. Daher der Vollständigkeit halber der Verweis auf den Duden, der seit einiger Zeit seinen Dienst endlich gratis anbietet. Und auf das Sprachenportal PONS, wo man viel mehr findet als nur die Rechtschreibprüfung.

Ganz wichtig zum Nachschlagen ;-) Schimpfwörter, Beratersprech und Warmduscher-Lexikon

Wer in seinen Texten bestimmte ‘Kollegen’ doch mal etwas originell und deftig beschreiben will, dem hilft sicher Das kleine Schimpfwort-ABC bei Spiegel Online weiter.

Und wer sichergehen möchte, dass er sehr schnell als Berater mit feinstem Denglish erkannt wird, möge sich asapissmo für die Facebook-Page von Beratersprech committen, dem Missing Link in Sachen Consultant-Speach.

Was man zwar nur manchmal, dann aber dringend braucht, ist ein Synonym für ‘Warmduscher’. Ein Tennisclub hat sich die Mühe gemacht, ein Warmduscher-Synonym-Lexikon zu erstellen.

Foto: Gerd-Altmann, pixelio

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.