Rocket Internet startet HelloFresh – Start-up liefert Zutaten und Rezepte

EXKLUSIV Kurz vor Weihnachten schickt der Inkubator Rocket Internet, der zuletzt einige seiner wichtigsten Führungskräfte verloren hat, nach Informationen von deutsche-startups.de sein neuestes Projekt ins Netz. Mit HelloFresh (www.hellofresh.de) setzten die Berliner erneut […]
Rocket Internet startet HelloFresh – Start-up liefert Zutaten und Rezepte
Mittwoch, 21. Dezember 2011VonAlexander Hüsing

EXKLUSIV Kurz vor Weihnachten schickt der Inkubator Rocket Internet, der zuletzt einige seiner wichtigsten Führungskräfte verloren hat, nach Informationen von deutsche-startups.de sein neuestes Projekt ins Netz. Mit HelloFresh (www.hellofresh.de) setzten die Berliner erneut auf Abo-Commerce, einer der 10 Trends, die die deutsche Gründerszene momentan bewegen. Das neue Start-up, das diesen Montag offiziell ins Netz ging, verspricht seinen Nutzern “Jede Woche frische Zutaten und leckere Rezepte frei Haus”. Im Angebot sind eine kleine und eine größe Tüte, die Zutaten für drei bzw. fünf “abwechslungsreiche Rezepte” liefert. Die kleine Tüte kostet für zwei Personen 35 Euro, die große Tüte 49 Euro.

“Alle unsere Gerichte sind in weniger als 30 Minuten zuzubereiten und bestehen aus hochwertigen und frischen Zutaten. Alles, was Sie nach einem stressigen Tag also noch tun müssen, ist für sich und Ihre Liebsten unsere Überraschungsrezepte spielend leicht nachzukochen. Die Rezeptauswahl und den Einkauf haben wir bereits für Sie erledigt. Machen Sie Schluss mit hastig eingekauftem Fast Food und ernähren Sie sich gesund, ausgewogen und preiswert”, teilt das Start-up bei Facebook mit. Dort heißt es auch: “Unser Konzept ist ein Rundum-Sorglos Paket, das Sie zum Selberkochen verführen möchte. Von der Kreation der Rezepte bis zur komfortablen Lieferung – wir nehmen Ihnen all das ab, was normalerweise ein Hindernis darstellt”.

ds_kommtessen_shot

Das Konzept dürfte der ein oder andere kennen: Der Hamburger Liefer- und Kochdienst KommtEssen (www.kommtessen.de) ermöglicht Familien ebenfalls zeitsparendes, gesundes und abwechslungsreiches Kochen, indem es frische Zutaten inklusive passende Rezepte und Kochanleitungen nach Hause liefert. Ursprünglich stammt das Konzept aus Schweden, wo Middagsfrid – gegründet von Kicki Theander – schon seit 2007 für das friedliche Familienzusammensein sorgt (Middagsfrid = “Abendessenfrieden”) und bereits im Frühjahr dieses Jahres über 5.000 Familien belieferte. In Deutschland führt Lisa Rentrop, ebenfalls mit skandinavischen Wurzeln, die Geschäfte von KommtEssen.

ds_kochhaus_shot

Das HelloFresh-Logo wiederum erinnert stark an das Berliner Kochhaus (www.kochhaus.de), ein Lebensmittelgeschäft, “das sich konsequent dem Thema Selber-Kochen widmet und nicht mehr nach Warengruppen, sondern nach Rezepten sortiert ist”. Auf verschiedenen Tisch finden die potenziellen Käufer in den drei Kochhaus-Geschäften in Berlin und Hamburg frische Zutaten, die sie für ein bestimmtes Gericht brauchen. “An den Rezepttischen hängen große farbige Tafeln, die auf einen Blick zeigen, was für ein Gericht alles benötigt wird. Und jeder bekommt eine Schritt-für-Schritt-Kochanleitung in Bildern mit nach Hause, damit das perfekte Dinner garantiert gelingt”, heißt es auf der Website des Kochhauses.

ds_schlemmertuete_shot

Und zu guter Letzt geht – wie Exciting Commerce berichtet – der schwedische Lieferdienst Linas Matkasse (www.linasmatkasse.se) in Deutschland als Unsere Schlemmertüte (www.schlemmertuete.de) an den Start. “Unsere Schlemmertüte ist ein Lieferservice, der Kochrezepte und alle dafür benötigten Zutaten direkt zu Ihnen nach Hause bringt”, heißt es auf der Website des Dienstes, an dessen Mutterfirma Acton Capital Partners beteiligt ist. Die momentan 100-prozentige Rocket-Beteiligung HelloFresh wird von Dominik Richter und Arnt Jeschke geführt. WHUler Richter wirkte zuletzt bei Gourmeo bzw. Springstar. Bei Xing sucht der HelloFresh-Macher derzeit “hungrige und leistungsbereite Vollzeit- & Teilzeitangestellte sowie Praktikanten”. Was bei HelloFresh noch stört: Es fehlen eindeutigere Hinweise auf das Abo. Die Formulierung “Jede Woche” geht an einigen Stellen unter. Und auch die die Infospalte “Konzept bekannt aus” sollte man erst fülllen, wenn es tatsächlich Berichte gibt. Zwei Tage nach dem Start ist dies eher unwahrscheinlich.

Glossybox gleich Abo-Commerce

Mit Glossybox (www.glossybox.de) ist Rocket Internet bereits weltweit aktiv in Sachen Abo-Commerce. Das Berliner Start-up ist auf dem besten Weg das Abo-Commerce-Start-up Deutschlands zu werden. Neben der Kosmetikbox für Frauen, die monatlich für 10 Euro verschiedene Proben beinhaltet, bietet die Jungfirma inzwischen auch eine handliche Box für Männer an. Mit der Glossybox Style, einem Schuh- und Taschenabo, erweiterte das Start-up gerade zudem abermals seine Produktpalette.

Artikel zum Thema
* Familien-Kochservice: Mit KommtEssen herrscht Frieden am Essenstisch
* Gründerleben! “Keine Zeit zum Kochen” – die Ernährungsfalle

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.