Visualisierung unterstützt das Verstehen und hilft dem Gedächtnis

Die ansehnliche Grafik oben visualisiert das Prinzip, nach denen die erfolgreiche Echtzeit-Reihe von deutsche-startups.de stattfindet. Sofort klar, oder? Tatsächlich macht genau die Tatsache, dass diese Veranstaltungsreihe auf dem Prinzip des Austauschs untereinander basiert […]
Visualisierung unterstützt das Verstehen und hilft dem Gedächtnis
Donnerstag, 15. Dezember 2011VonElke Fleing

Die ansehnliche Grafik oben visualisiert das Prinzip, nach denen die erfolgreiche Echtzeit-Reihe von deutsche-startups.de stattfindet. Sofort klar, oder? Tatsächlich macht genau die Tatsache, dass diese Veranstaltungsreihe auf dem Prinzip des Austauschs untereinander basiert statt auf Vorträge zu setzen, auch gleichzeitig ihren Erfolg aus. Mit dem Stichwort “Aha!” sind wir auch schon mitten im Thema: Visualisierte Inhalte werden nämlich deutlich leichter verstanden und besser erinnert als rein verbal kommunizierte Inhalte.

Und so ist es oft: Bilder zeigen deutlich Zusammenhänge und Wechselbeziehungen auf, unterstreichen Stimmungen, veranschaulichen Fakten, erklären Komplexes simpel und eingängig. Und sie erhöhen den Wiedererkennungswert. Nicht umsonst haben die meisten Unternehmen als Logo eine Bild-Marke oder eine Wort-Bild-Marke. Der Wiedererkennungswert ist deutlich höher als bei einer reinen Wortmarke.

Piktogramme werden nicht nur eingesetzt, um internationalen Verständigungsschwierigkeiten zu umgehen, sie wirken auch viel eindrücklicher als Texte. Besonders bei Hinweisen auf Gefahren wird deshalb oft mit Bildern gearbeitet statt mit Texten. Auf Moderationswänden lassen Pfeile, Kreise und Symbole Zusammenhänge und Ergebnisse leichter fassbar, überschaubarer werden.

Statistiken zum Beispiel sind grafisch umgesetzt viel verständlicher und die Zahlen in ihrer Verhältnismäßigkeit zueinander wesentlich anschaulicher als reine Zahlenauswertungen. Und wer sich mal im Social Web umtut, wird schnell feststellen, dass gute Infografiken eine regelrecht virale Verbreitung erfahren. Man bedenke: Wir sprechen auch hier von etwas gemeinhin so wenig ‘Attraktivem’ wie Statistik. Tolle Infografiken haben zum Beispiel die deutschen Start-ups Jimdo oder Artflakes veröffentlicht, in denen sie den jeweiligen Status quo Ihres Unternehmens optisch sehr ansprechend dokumentieren.

Aber Visualisierung ist nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit aufwendig erstellten Grafiken. Sie funktioniert auch als Skizze auf Bierdeckeln mit geliehenem Kuli.

Visualisieren Sie, wann immer Sie einen Stift zur Hand haben und etwas veranschaulichen wollen!

Immer dann, wenn Sie jemandem einen Prozess, ein Prinzip, Zusammenhänge, Wechselbeziehungen oder Abhängigkeiten erklären und gut verstanden werden wollen, zeichnen Sie, statt nur zu reden oder zu schreiben. Ein paar Einsatzbeispiele:

  • Ein zeitlicher Prozess soll dargestellt werden? Ein Zeitstrahl, der aus einer horizontalen Linie mit ein paar Längsstrichen bestehen kann, ist leichter nachzuvollziehen als eine Liste.
  • Eine Idee zu einer Umstrukturierung im Unternehmen soll anderen veranschaulicht werden? Die einzelnen Abteilungen könnten mit Symbolen skizziert und mit Pfeilen von ihrem derzeitigen Platz im Unternehmensgefüge dorthin ‘geschoben’ werden, wo sie zukünftig wirken sollten. Pfeile oder Doppelpfeile symbolisieren die Zusammenarbeit der Abteilungen.
  • Neue Produktideen sollten generiert werden? Brainstorming auf einer Mindmap mit setzt mit Sicherheit mehr Kreativität frei Symbolen als eine Gliederung mit Strichpunkten.
  • Der Serverraum soll umziehen? Vorschläge können in einer skizzierten Karte deutlich anschaulicher vermittelt werden als in langen Erklärungen der Räumlichkeiten.
  • Ursache und Wirkung, Wenn-dann-Beziehungen können in einem Ablaufdiagramm skizziert werden.

Jeder kann zeichnen, jedenfalls gut genug, um zu visualisieren

Die Ausrede, nicht zeichnen zu können, gilt nicht, denn das handwerkliche Rüstzeug, das man unbedingt benötigt, um brauchbare Visualisierungen zustande zu bringen, kann man ruckzuck lernen. Hier zum Beispiel ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man aussagestarke Strichmännchen zeichnen kann:

Der Artikel Moderation: Visualisieren – Werkzeug des Verstehens bildet eine sehr gut lesbare Einführung ins Thema Visualisierung.

Es gibt sogar ein ganzes Blog, das sich mit nichts anderem als der Visualisierung von Wissen beschäftigt: KnowVis enthält viele Anregungen und Tipps. Und natürlich gibt’s eine ganze Menge Bücher zum Thema. Meine drei Favoriten sind:

Stefan Ulrich: Menschen grafisch visualisieren. Die Sternmännchen, die man in diesem Buch Schritt für Schritt zu zeichnen lernt, sind wirklich supersimpel und sehr vielseitig einsetzbar.

Dan Roam: Auf der Serviette erklärt. Hier wird – mit vielen Anregungen zur Visualisierung – die Theorie des Visualisierens mit der Praxis verbunden.

Hans-Jürgen Frank: Ideen zeichnen – Ein Schnellkurs für Führungskräfte, Mitarbeiter, Coaches, Moderatoren und alle, die echten Dialog brauchen. Hier geht es auch um Layout beim Visualisieren, das passende Handwerkszeug dazu und die Funktionen und Nutzen. Sehr praxisnah.

Gewinnspiel: Der Zeichner (Till Lassmann, von dem auch die Visualisierung des Prinzips der Echtzeit hier ist, verlost an die Leserinnen und Leser von deutsche-startups.de drei seiner Kalendrios 2012. Im Format 35 cm x 14 cm gibt es über dem Kalendarium im Handmade-Look richtig schöne Aquarelle, die Fernweh machen. Wer also bis 19.12.2011, 23.59 Uhr einen Kommentar mit den Worten “Au ja, ich möchte einen Kalendario gewinnen” schreibt, ist bei der Verlosung dabei. Und mit ein bisschen Glück hat man noch vor dem Jahreswechsel einen dieser schönen Kalender an der heimischen oder bürolichen Wand.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.