Music is broken – jetzt kommt der Musicplayr

Ambitioniertes aus Köln: Thorsten Lüttger (ehemals webnews.de) startet Musicplayr (www.musicplayr.com), einen Musicplayer für freiverfügbare Web-Musik. Seit circa sechs Monaten arbeitet der Rheinländer an seinem Konzept. Seit knapp drei Monaten prüfen rund 100 Nutzer […]
Music is broken – jetzt kommt der Musicplayr
Dienstag, 4. Oktober 2011VonAlexander Hüsing

Ambitioniertes aus Köln: Thorsten Lüttger (ehemals webnews.de) startet Musicplayr (www.musicplayr.com), einen Musicplayer für freiverfügbare Web-Musik. Seit circa sechs Monaten arbeitet der Rheinländer an seinem Konzept. Seit knapp drei Monaten prüfen rund 100 Nutzer den Musikdienst, der im Grunde eine Art Tumblr bzw. Delicious für Musiklinks ist, in einem geschlossenen Betatest auf Herz und Nieren. Das bisherige Fazit: Erstaunliche 40 % der Nutzer loggen sich jeden Tag bei Musicplayr ein. Finanziell unterstützt wird Musicplayr-Macher Lüttger von Stefan Vosskötter (Mitgründer deutsche-startups.de).

Auf der Advance Conference und dem Pirate Summit in Köln wurde Musicplayr vor zwei Wochen zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Das Konzept ist bestechend einfach: Nutzer können bei Musicplayr Musiklinks von Youtube, Soundcloud oder Musicblogs sammeln und diese in eigenen Playlists organisieren. Eine dieser Playlists ist öffentlich und dient zudem als Musicblog – dem jeder folgen kann. Wem das nicht reicht, der kann auch Musik von seiner Festplatte integrieren. Diese ist natürlich nicht öffentlich, sondern nur zum privaten Gebrauch.

Ein Musikblog für Jedermann

Interessant ist zudem die Videointegration. Alle Videos sind bei Musicplayr voll integriert und laufen im sogenannten Video-View. Neben YouTube sollen in Kürze auch weitere Plattformen wie Vimeo, Dailymotion und MyVideo integriert werden. Insgesamt ein sehr spannendes Konzept, das sich von den bekannten Plattformen wie last.fm und Co. klar abgrenzt. Dies gelingt durch den Fokus auf freien Webcontent aus unterschiedlichsten Quellen, der sich in einem einzelnen Player abspielen lässt und den Musicblogcharakter, der völlig frei im Netz steht. Das Konzept kam auch beim betapitch am vergangenen Wochenende in Berlin gut an: Musicplayr ging als Sieger aus dem Pitch hervor.

Dabei ist Musicplayr noch längst nicht fertig: Auf der Produktroadmap stehen noch einige wichtige Dinge – zum Beispiel Facebook Connect. Aber auch eine Suche und die Organisation von Playlists und Songs durch Tags. Im Moment ist Musicplayr eine ziemliche generische Plattform zum Erstellen und Veröffentlichen von Playlists mit integriertem Player. Simpel und ansprechend gelöst. Wie bei allen Musik-Start-ups darf man nun gespannt sein, wie die Plattenlabels auf das Produkt reagieren und wie die Musikfans im Lande das Projekt annehmen.

Momentan befindet sich Musicplayr im invite-only-Modus. Die ersten 30, die eine Email an ds@musicplayr.com senden, erhalten eine Einladung von Thorsten Lüttger.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.