Mittlerer einstelliger Millionenbetrag: Autoda sammelt Kapital ein

EXKLUSIV Das noch junge Start-up Autoda (www.autoda.de), ein Online-Shop für Gebrauchtwagen, nimmt weiter Fahrt auf. In einer gerade abgeschlossenen Finanzierungsrunde, die morgen offiziell verkündet werden soll, sammelt das von Sebastian Klauke und Andreas […]
Mittlerer einstelliger Millionenbetrag: Autoda sammelt Kapital ein
Montag, 5. September 2011VonAlexander Hüsing

EXKLUSIV Das noch junge Start-up Autoda (www.autoda.de), ein Online-Shop für Gebrauchtwagen, nimmt weiter Fahrt auf. In einer gerade abgeschlossenen Finanzierungsrunde, die morgen offiziell verkündet werden soll, sammelt das von Sebastian Klauke und Andreas von Lochow gegründete Unternehmen einen “mittleren einstelligen Millionenbetrag” ein. Das frische Kapital stammt von den Altinvestoren Rocket Internet und Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) sowie Zimmermann Investment und Catagonia Capital. “Mit der Kapitalerhöhung können wir unseren Expansionskurs fortsetzen”, sagt Autoda-Mitgründer Klauke.

Neben den vier genannten Investoren sind auch die Business Angels Andre Alpar, Florian Heinemann, Peter Schmid, Michael Deuse und Alexander Bugge, Gründer und Geschäftsführer von MeinAuto.de (www.meinauto.de), bei Autoda an Bord. Beim Kölner Start-up ist Autoda-Initiator Holtzbrinck Ventures ebenfalls aktiv. Der Münchner Kapitalgeber hielt zuletzt rund 45 % der Autoda-Anteile. Rocket Internet rund 33 %. “Das Konzept von Autoda mit Einsparpotenzialen von bis zu 30 % auf Gebrauchtwagen ist einmalig in Deutschland. Das Gründerteam hat unsere Erwartungen schon nach wenigen Monaten weit übertroffen”, sagt Christoph Jung von Holtzbrinck Ventures. Zimmermann Investment, das Beteiligungsvehikel des Wurstfabrikanten Reinhold Zimmermann (Zimbo), und Catagonia Capital sind noch nicht im Handelsregister eingetragen. Zimmermann Investment ist ansonsten auch bei den Holtzbrinck/Rocket-Start-ups 7trends, Billpay, Enamora und FP Commerce an Bord.

“Wir transportieren die bekannten E-Commerce-Prozesse auf den Gebrauchtwagenhandel”

Über Autoda können Nutzer gebrauchte Fahrzeuge kaufen. Anders als bei den Schwergewichten mobile.de oder Autoscout24 finden die potenziellen Käufer dabei bei Autoda nicht unzählige Kleinanzeigen von verschiedenen Händlern, sondern sehr vergleichbare Produktbeschreibungen zu vielen gebrauchten Fahrzeugen. “Wir transportieren die bekannten E-Commerce-Prozesse auf den Gebrauchtwagenhandel”, sagt Mitgründer Klauke. Die Fahrzeuge, die bei Autoda angeboten werden, stammen von Leasing-Firmen und Autohändlern. Autoda bietet die Bestände dieser Partner zum Kauf an, kauft die Fahrzeuge aber selbstverständlich nicht an.

Letztendlich finanziert sich Autoda über eine Verkaufsprovision. Dennoch läuft der Verkaufsprozess komplett über Autoda. Was viele Käufer aus Sicherheitsgründen sicherlich begrüßen werden. Potenzielle Käufer haben zuvor die Möglichkeit, ihr Wunschauto zu reservieren – etwa um dieses zu besichtigen oder eine Nacht drüber zu schlafen. Als Großangriff auf mobile.de und Co. will Klauke Autoda aber keinesfalls verstehen: Er sieht Autoda vielmehr als Konzept, “dass neben den Platzhirschen bestehen soll”. Auf einen Kampf David gegen Goliath laufe der Markteintritt von Autoda somit nicht hinaus.

Holtzbrinck baut sich eine Auto-Familie

Neben Autoda und MeinAuto.de gehört seit einigen Monaten auch carsale24 (www.carsale24.de) zur Holtzbrinck-Auto-Start-up-Familie. Bei carsale24 geht es um eine “Transaktionsplattform, welche die Vermittlung gebrauchter Fahrzeuge aus privater Hand an professionelle Händler ermöglicht”. Als Geschäftsführer von carsale24 wirken Nikolai Roth, der zuletzt den Autoteile-Preisvergleich Carmio anschob und schnell wieder verkaufte, sowie Jens Sauer, der ansonsten die Gamer-Community XChar betreut. Rocket Internet ist bei carsale24 nicht an Bord. Mit der kleinen Autofamilie Autoda, carsale24 und MeinAuto.de deckt Holtzbrinck somit mehrere Stufen der Autokauf- und -verkaufswelt ab. Mit der jetzigen Millionenspritze kann Autoda jetzt ordentlich Gas geben.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.