Mit Westwing startet bald ein Shoppingclub für Wohnaccessoires und Möbel – Holtzbrinck Ventures unterstützt das Start-up

EXKLUSIV Unter dem schönen Namen Westwing (www.westwing.de) entsteht in München gerade ein Shopping-Club rund um die Themen Home und Living. “Interior-Fans finden bei Westwing edle Wohnaccessoires und Möbel – zu Preisen bis zu […]
Mit Westwing startet bald ein Shoppingclub für Wohnaccessoires und Möbel – Holtzbrinck Ventures unterstützt das Start-up
Montag, 1. August 2011VonAlexander Hüsing

EXKLUSIV Unter dem schönen Namen Westwing (www.westwing.de) entsteht in München gerade ein Shopping-Club rund um die Themen Home und Living. “Interior-Fans finden bei Westwing edle Wohnaccessoires und Möbel – zu Preisen bis zu -70% gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung der Hersteller”, heißt es auf der Website des brandneuen Start-ups. Damit ist Westwing eine lupenreine Kopie der US-Plattform One Kings Lane (www.onekingslane.com), die 2009 von Susan Feldman und Alison Pincus, der Frau von Zynga-Macher Mark Pincus, gegründet wurde. Momentan befindet sich Westwing in der “Pre-Opening Phase”. Die stillvolle Website macht jedoch bereits einen guten Eindruck.

Hinter Westwing stecken Delia Fischer, ehemals Redakteurin bei “Elle”, Matthias Siepe, zuletzt Bain & Company, sowie Stefan Smalla, ebenfalls zuletzt Bain & Company bzw. dooyoo. Das Trio will seinen Mitgliedern künftig mehrmals pro Woche neue Marken und Produkte präsentieren. “Von jedem Produkt gibt es nur ein stark begrenztes Kontingent. Die Sales beginnen in der Regel um 9 Uhr. Die Mitglieder werden per E-Mail vorab darüber informiert”, teilt die Jungfirma mit. Beim Konzept setzen die Bajuwaren somit auf den klassischen Shoppingclub-Ansatz. Ein Konzept, dass viele Online-Shopper sicherlich bereits von brands4friends und Co. kennen.

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Wie bei anderen Shoppingclubs sind die Verkaufsaktionen bei Westwing “auf wenige Tage begrenzt”. Damit die potenziellen Shopper bei Westwing ein wenig verweilen und vor allem sicher aus SEO-technischen Gründen, gibt es beim Shoppingclub auch “ein Online-Magazin mit Wohn-Inspirationen und Deko-Ideen”. Auf der Website heißt es dazu: “In unserem Online-Magazin werden deshalb laufend inspirierende Home Storys und unkomplizierte Dekorationstipps gezeigt. Hier finden unsere Mitglieder viele Ideen, die in jedem Zuhause leicht umsetzbar sind”. Sieht nach einen logischen Ergänzung der Verkaufsaktionen aus.

In den USA ging der Shoppingclub One Kings Lane zuletzt ab wie eine Rakete! Stattliche 23 Millionen US-Dollar pumpten Kleiner Perkins Caufield and Byers, Greylock Partners, First Round Capital, TriplePoint Capital, LinkedIn-Gründer Reid Hoffman und Google-VP Marissa Mayer in das Start-up. In Deutschland konnten die Westwing-Gründer bereits brands4friends-Investor Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) für ihr Konzept begeistern. Der Münchner Kapitalgeber hält bereits 16 % an Westwing. Daneben sind noch die Business Angels Christoph Janz und Klaus Neuhaus bei der gerade abgeschlossenen Kapitalerhöhung bei Westwing an Bord gegangen, die jeweils 2 % der Anteile halten. Die restlichen Anteile entfallen auf die drei Gründer.

Attraktive Nische in einem Boomsegment

Bleibt die Frage, ob das Westwing-Konzept in Deutschland funktioniert. Mit der Fokussierung auf das derzeitige Trendsegment Möbel- und Inneneinrichtung, in nden vergangenen Monaten entstanden bekanntlich zahlreiche Shops und Plattformen rund um diese Themen, setzen die Münchner sicherlich auf ein Segment mit viel Zukunft und reichlich Potenzial. Wenn die Produkte und Waren attaktiv sind, sollte Westwing eine attraktive Nische besetzen können. Ein Problem dabei: Nach dem Start von Westwing werden Nachahmer an den Start gehen und auch bestehende Dienste werden das Segment Wohnaccessoires und Möbel besetzen. Der Kampf um gute Produkte wird somit künftig noch härter.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.