Rekordfinanzspritze: wooga sammelt unglaubliche 24 Millionen US-Dollar ein

Rekordverdächtig: Das deutsche Vorzeige-Spiele-Start-up wooga (www.wooga.com) sammelt in einer weiteren Finanzierungsrunde unglaubliche 24 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 16,7 Millionen Euro, ein. Die gigantische Summe stammt von Highland Capital Partners, Tenaya Capital sowie den […]
Rekordfinanzspritze: wooga sammelt unglaubliche 24 Millionen US-Dollar ein
Dienstag, 31. Mai 2011VonAlexander Hüsing

Rekordverdächtig: Das deutsche Vorzeige-Spiele-Start-up wooga (www.wooga.com) sammelt in einer weiteren Finanzierungsrunde unglaubliche 24 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 16,7 Millionen Euro, ein. Die gigantische Summe stammt von Highland Capital Partners, Tenaya Capital sowie den bisherigen Investoren Holtzbrinck Ventures (auch an deutsche-startups.de beteiligt) und Balderton Capital. Mit dieser Finanzierungsrunde steigt wooga, zuletzt mit rund 30 Millionen aktiven Nutzern im Monat (siehe oben), endgültig in den Olymp der deutschen Internetfirmen auf. Bereits Ende 2009 sackte wooga von Balderton und Co. imposante 5 Millionen Euro Risikokapital ein. Insgesamt sammelte die Berliner Mannschaft um Gründer Jens Begemann somit bereits über 20 Millionen Euro Kapital ein. Für Deutschland eine absolut rekordverdächtige Summe.

Vor dieser Finanzierungsrunde hielt Balderton rund 23 % an wooga, 18 % entfielen auf Holtzbrinck Ventures. Wie viele Anteile sich Highland Capital Partners und Tenaya Capital gesichert haben, lässt sich dann erst in einigen Wochen im Handelsregister nachschlagen. Wie immer bei Finanzierungsrunden äußern sich die beteilgten Investoren positiv über das Start-up. Im Fall von wooga setzen die Investoren sogar zu Lobeshymnen an: “Wir lieben Unternehmen wie wooga”, sagt Roberto Bonanzinga, Partner bei Balderton. “In den vergangenen zwei Jahren durften wir beobachten, wie das ehemals kleine, aber sehr engagierte wooga-­Team zum drittgrößten Social Games-­Entwickler der Welt wurde. Wir werden Jens und seinem Team weiterhin helfen, es mit den Titanen Zynga und EA aufzunehmen.” Wobei EA, also Electronic Arts, im Vergleich zu wooga – zumindest auf Facebook – längst kein Titan mehr ist. Mit momentan rund 31,7 Millionen monatlichen Nutzer, liegt EA nur noch ganz knapp vor der Spieleschmiede wooga, die momentan rund 85 Mitarbeiter beschäftigt und bis zum Jahresende auf 150 Mitarbeiter aufstocken will.

28 Millionen virtuelle Zauberstäbe

“Als wir anfingen wurde uns gesagt die Konkurrenz sei übermächtig, wir würden es nicht schaffen. Und heute – zwei Jahre später– haben wir drei Spiele in den Top 20. Wir sind mittlerweile der einzige Entwickler, neben Zynga, mit mehr als zwei Spielen in den Top 20”, sagt Begemann. Wobei Zynga mit 243,6 Millionen Nutzern im Monat weiter in einer eigenen Liga spielt. Trotz des enormen Risikokapitals und der damit verbundenen Exitstrategie der Investoren denkt Begemann sehr langfristig: “Wir haben eine Zehn-­Jahres-­Vision! Bis 2020 wollen wir einer der größten Spiele-­Entwickler der Welt werden.” Wie andere Social-Games-Anbieter finanziert sich wooga über den Verkauf von digitalen Gütern. Umsatzzahlen nennt das Start-up keine, verweist aber darauf, dass “Spieler von Monster World bis jetzt etwa 28 Millionen virtuelle Zauberstäbe gekauft” hätten. Mit diesem Zauberstäben, die im kleinsten 8er-Paket 20 Facebook-Coins und somit rund 1,40 Euro kosten, können die Nutzer ihre Feldfüchte schneller wachsen lassen. Mit Kleinvieh kann man somit doch Geld verdienen!

Hausbesuch bei wooga

Innerhalb kürzester Zeit eroberte wooga Facebook. Aufgeteilt auf kleine Teams arbeiten in der Hauptstadt über 80 Mitarbeiter an den bisherigen und weiteren Spielen. Das Büro in der Backfabrik ist ein Start-up-Traum: Die Mitarbeiter können sich nicht nur an den Rechnern, sondern auch an den Wänden austoben. Einige Eindrücke in unserer Fotogalerie.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.