Angriff der Mini-Job-Dienste: Hanse Ventures startet Gigalo, Vorbild Fiverr startet deutsche Version

Bereits im vergangenen Jahr berichtete deutsche-startups.de über den anhaltenden Boom im Segment der Mini-Job-Dienste, auf denen Nutzer bestimmte Dienstleistungen für meist 5 Euro anbieten. Vorbild für die zahlreichen deutschen Nachahmer ist die Plattform […]
Angriff der Mini-Job-Dienste: Hanse Ventures startet Gigalo, Vorbild Fiverr startet deutsche Version
Dienstag, 12. April 2011VonAlexander Hüsing

Bereits im vergangenen Jahr berichtete deutsche-startups.de über den anhaltenden Boom im Segment der Mini-Job-Dienste, auf denen Nutzer bestimmte Dienstleistungen für meist 5 Euro anbieten. Vorbild für die zahlreichen deutschen Nachahmer ist die Plattform fiverr (www.fiverr.com), über die in den USA und in Deutschland bereits zahlreiche Medien berichtet haben. Das ernüchternde Fazit damals lautete: Der große Wurf ist unter den bisherigen fiverr-Klonen, von denen mal einige getrost als Hobbyprojekte ansehen kann, nicht zu finden. Jetzt kommt gehörig Bewegung in das Segment: So schickt  Hanse Ventures mit Gigalo (www.gigalo.de) einen neuen Mitspieler in den Klonkrieg. Und anders als viele andere ausländische Start-ups überlässt das Vorbild nicht allein den Adpationen das Feld, denn unter www.fiverr.de geht nun auch das Original an den (deutschen) Start.

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Die deutsche Fiverr-Version unterscheidet sich optisch kaum von der Originalseite. Auch auf der deutschen Seite kann jeder Onliner eine Tätigkeit, genannt Gig, kostenlos anbieten. Der Preis liegt dabei immer bei 5 Euro. Wird die Tätigkeit von einem anderen Nutzer erworben, erhält der Anbieter vier Euro. Ein Euro fließt in die Kasse von Fiverr. Die Bezahlung erfolgt über Paypal. Die Fiverr-Macher Micha Kaufman und Shai Wininger sind sich sicher, dass ihr Konzept auch in Deutschland funktioniert: “Wie der Blick in die USA zeigt, lässt sich das Thema Mini-Jobs sehr gut an den Mann/die Frau und so an die Masse bringen. Es gibt bereits unzählige Beispiele von Menschen, die sich mit einer guten Idee eine goldene Nase verdient haben. Das greift garantiert auch in Deutschland”.

Gigalo auch in Spanien bereits aktiv

Konkurrenz wird den beiden israelischen Softwareentwicklern und ihrem Original in Sachen Mini-Job-Dienste hierzulande vor allem durch Neueinsteiger Gigalo aus dem Hause Hanse Ventures blühen. Die fünf anderen Wettbewerber, also Fiveo (www.fiveo.de), fiverdeal (www.fiverdeal.de), Fünfi (www.fuenfi.de), Gigmich (www.gigmich.de) und Yoofive (www.yoofive.de) haben bisher nicht viel Dampf unter dem Kessel. Das Konzept ist bei Gigalo, welches sich optisch zumindest vom Vorbild etwas absetzt, und allen anderen Klonen identisch – es geht um die Vermittlung von kleinen Aufträgen. Gigalo mit seinem netten kleinen Maskottchen will vor allem Kreative, Freiberufler und Berufseinsteiger ansprechen. “Sie erhalten auf unserer Plattform die Chance, zukünftige Auftraggeber in der Praxis zu überzeugen. Da Gigalo.de ein Start-up ist, wissen wir genau, wie wichtig es ist, die eigenen Leistungen schnell und überzeugend möglichst vielen potenziellen Kunden zu präsentieren”, sagt Gründer und Geschäftsführer Sebastian Diemer. Zum Gründerteam von Gigalo gehört außerdem Alexander Graubner-Müller. Das Duo hält jeweils 20 % der Gigalo-Anteile. Hanse Ventures hält 45 %. Neben dem deutschen Markt bearbeitet die Gigalo-Mannschaft mit Gigalo.es bereits den spanischen Markt bzw. Südamerika. Wenn Fiverr dort auch vor Anker geht, könnte es zu einem spannenden Wettstreit zwischen dem Original und der gut gemachten Kopie kommen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.