ActNow sagt Co2 den Kampf an

Wer sich heute für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagiert, steht zum Glück längst nicht mehr alleine da. Nun will das kleine Start-up ActNow unsere Atmosphäre von einer Million Tonnen Co2 befreien – zu verfolgen […]
ActNow sagt Co2 den Kampf an
Mittwoch, 23. März 2011VonYvonne Ortmann

Wer sich heute für Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagiert, steht zum Glück längst nicht mehr alleine da. Nun will das kleine Start-up ActNow unsere Atmosphäre von einer Million Tonnen Co2 befreien – zu verfolgen auf eine-Million-Tonnen-Co2.de. Dafür verkaufen die Gründer Mario Speck, Franc Höfermann-Kiefer und Marc Nicolai eine Million Pixel zu je 20 Euro. Jeder Zwanziger steht für eine Tonne Co2. Um stilles Gutmenschentum geht es dabei nicht: Jeder Spender erscheint mit seinem Logo oder einem Bild auf einem riesigen Pixel-Mosaik – je mehr gekaufte Pixel desto größer die Präsenz. Wenn alle Pixel verkauft und eine Million Tonnen Co2 vernichtet sind, wird das Bild als Riesen-Werbeplakat in Berlin Mitte aufgehängt. Damit schwappt endlich etwas von der in Amerika längst verbreiteten Mentalität herüber, die besagt: “Tu Gutes und sprich darüber!” Denn Gutmenschen sind vor allem dann gut, wenn sie auch etwas davon haben – und sei es “nur” Ansehen und ein Urkunde.

Hinter dem Projekt steht die Überzeugung, dass die Menschheit schnellsmöglich an der Verringerung von Kohlendioxid arbeiten muss. Treibhausgase wie Co2 und Methan sind wesentlich mitverantwortlich für den Klimawandel. Leider sei die ausreichende Vermeidung von Co2, zum Beispiel durch erneuerbare Energien, frühestens ab 2050 realisierbar. Deshalb investiert ActNow sowohl in Langzeitprojekte wie die Einführung von Windenergie als auch in die Bindung von aktuell vorhandenem Co2, beispielsweise durch die Aufforstung von Wäldern. Nutzer kaufen mit ihrer Spende “Emissionszertifikate”, die still gelegt werden. Auf diese Weise kann jeder dazu beitragen, seine eigene Emission zu kompensieren. Wer seinen Co2-Verbrauch ermitteln will, bekommt einen Co2-Rechner zur Verfügung gestellt.

Screenshot actnow2

Neben dem tatsächlichen Umwelteffekt geht es ActNow darum, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und den Bewusstseinswandel zu fördern. Dementsprechend setzt das Start-up auf virales Marketing und hofft auf eine weit gestreute Verbreitung über Facebook. “Mit unserer Initiative wollen wir Privatpersonen und Unternehmen das Thema Klimaschutz auf eine einfache und unterhaltsame Art näher bringen, ihnen den Einstieg in eine aktive Beteiligung am Schutz der Umwelt erleichtern und Berührungsängste mit diesem komplexen Thema abbauen”, erklärt das Gründerteam. Nur für dieses Ziel haben sie ActNow gegründet. Sollte die Initiative erfolgreich sein, möchten die Berliner die Idee auch international umsetzen bzw. mit einem weiteren Projekt in Deutschland starten.

ecogood ermittelt den CO2-Fußabdruck

Auch das Startup ecogood (www.ecogood.de) will Menschen dazu verhelfen, ein “CO2-freundliches Leben zu führen”. Auf der Webseite können Nutzer ihren “Fußabdruck” ermitteln und erhalten Tipps und Anregungen, wie sie ihren CO2-Ausstoß reduzieren können – und dazu noch Geld sparen! “Den Teil deines CO2 Fußabdrucks, den du nicht einsparen kannst, kannst du kompensieren, durch die Unterstützung von CO2 reduzierenden Projekten in Entwicklungs- und Schwellenländern”, heißt es auf der Homepage, die von einem fünfköpfigen Team in Berlin betrieben wird.

Foto: Richard von Lenzano / pixelio.de

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.