Gründerzeit. Aus einem Zelt-Alptraum wird bornintents – und aus bornintents wird Heimplanet

Zu recht wurde deutsche-startups.de mehrfach gefragt, was denn aus den beiden Zeltbauern Stefan Clauss und Stefan Schulze-Dieckhoff geworden sei. Über deren Gründungsvorhaben hatten wir in unserer Serie über einen langen Zeitraum hinweg berichtet. Tatsächlich war […]
Gründerzeit. Aus einem Zelt-Alptraum wird bornintents – und aus bornintents wird Heimplanet
Donnerstag, 3. Februar 2011VonYvonne Ortmann

Zu recht wurde deutsche-startups.de mehrfach gefragt, was denn aus den beiden Zeltbauern Stefan Clauss und Stefan Schulze-Dieckhoff geworden sei. Über deren Gründungsvorhaben hatten wir in unserer Serie über einen langen Zeitraum hinweg berichtet. Tatsächlich war es nach der letzten Meldung im März 2010 ruhig um das Duo geworden. Der Grund war ein herber Rückschlag: Auf einige spannende Tage, die das Gründerteam auf der Internationalen Sportmesse in München (ISPO) verbrachte, folgte die Absage eines potentiellen Produzenten. Dabei hatte es in puncto Zusammenarbeit sehr gut ausgesehen.

In den folgenden Wochen und Monaten geschieht wenig Berichtenswertes. Wie ganz zu Anfang stürzt sich das Duo in Recherchen und klappert erneut sämtliche Adressen von der Ostseeküste bis zum Bodensee ab, darunter das Frauenhoferinstitut, verschiedene Kunststoffzentren und Universitäten. Das Ergebnis ist ernüchternd: “Wir mussten uns eingestehen, dass unser Projekt in Deutschland nicht zu realisieren ist. Hierzulande wird in der Regel maschinell und in Massen ab einer Stückzahl von 10.000 produziert. Unser dreidimensionales Produkt erfordert aber eine Von-Hand-Produktion.”

“The Solution Tour”

In Folge dieser Erkenntnis weiten die Hamburger – Schulze-Dieckhoff hat seinen Job mittlerweile gekündigt und ist von Berlin nach Hamburg gezogen – ihre Recherchetätigkeiten auf den asiatischen Markt aus. Mit einer Liste von 15 potentiellen Produzenten macht sich der Ex-Hauptstädter nach Fernost auf und klappert die Anbieter innerhalb von zwei Wochen ab: “The Solution Tour”, wie die beiden später sagen. In Asien stoßen sie auf passende Produzenten, sind mit den Ergebnissen aber nicht zufrieden. Noch einmal überarbeiten sie in wochenlangen Nachtschichten ihr Zelt, bis es aus ihrer Sicht ein perfektes, serienreifes Produkt ist. In Asien ist man von der überarbeiteten Fassung begeistert und nach weiteren Fernost-Flügen entscheiden sich die Hamburger für einen Produzenten, der auf Zeltkonstruktionen spezialisiert ist. Schulze-Dieckhoff fliegt mit einem Produktsample nach Hause – in letzter Minute, denn am nächsten Morgen reichen die beiden es gerade noch rechtzeitig bei der internationalen Jury des kommenden ISPO Brand New Award ein.

Die Anstrengungen der letzten Monate haben sich gelohnt: Die beiden gehören zu den Finalisten! Als Preis winkt die Präsentation auf der kommenden ISPO. Im Freudentaumel bereitet das Team “Tag X” vor, vervollständigt den Produktkatalog, stellt die Webseite fertig, lässt Fotos machen und konzipiert den Messestand – neben weiteren Asienflügen. Doch mit der Aussicht auf Februar 2011 wachsen ungeahnte Kräfte.

Und nun ist es soweit! Am 6. Februar beginnt die ISPO, auf der die Zeltbauer Stefan Clauss und Stefan Schulze-Dieckhoff voller Stolz ihr Baby präsentieren werden, das wahrlich keine einfache Geburt hatte. Zum Ende des ersten Halbjahres folgt dann der Verkauf ihres Outdoor-Produkts. “Wir haben in den letzten beiden Jahren viel einstecken müssen. Viele gaben uns den \’Ratschlag\’ mit, dass wir es besser bleiben lassen sollten. Umso begeisterter sind wir, jetzt endlich unser Zelt vorzustellen! Wenn uns in all den Monaten eines ausgezeichnet hat, war es Durchhaltevermögen.”

Mit der Präsentation auf der ISPO wird dann aus dem Projekt bornintents (www.bornintents.com) die Marke Heimplanet (www.heimplanet.com), unter der das Zelt zukünftig erhältlich sein wird. Wir freuen uns mit den beiden Gründern, die uns tiefen Einblick in ihre Gründungsgeschichte gewährt haben, und sagen: “Glückwunsch – Möge sich die Welt auf eure Zelte stürzen!”

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Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.