amiando/Xing: Details zur Übernahme – amiando macht dieses Jahr 1,5 Millionen Euro Umsatz

Ab Januar gehört der 2006 gestartete Einladungs- und Ticketdienst amiando (www.amiando.de) zum Business-Netzwerk Xing (www.xing.de). Die Hamburger Aktiengesellschaft zahlt zunächst 5,1 Millionen Euro für das Start-up. Weitere bis zu 5,25 Millionen Euro fließen […]
amiando/Xing: Details zur Übernahme – amiando macht dieses Jahr 1,5 Millionen Euro Umsatz
Freitag, 10. Dezember 2010VonAlexander Hüsing

Ab Januar gehört der 2006 gestartete Einladungs- und Ticketdienst amiando (www.amiando.de) zum Business-Netzwerk Xing (www.xing.de). Die Hamburger Aktiengesellschaft zahlt zunächst 5,1 Millionen Euro für das Start-up. Weitere bis zu 5,25 Millionen Euro fließen 2013 – wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Die Reaktionen zur Übernahme in der Branche sind ernüchternd – sie lauten “überschaubar“, “kein Meilenstein” und “echtes Schnäppchen“. In einer Xing-Präsentation (PDF) gibt es unterdessen einige interessante Einblicke in das Innenleben von amiando.

Demnach erwirtschaft der Einladungs- und Ticketdienst in diesem Jahr voraussichtlich 1,5 Millionen Euro. Im vergangenen lag der Umsatz bei 0,77 Millionen Euro. 2008 waren es gerade einmal 0,28 Millionen Euro. Die 5,25 Millionen Euro, die Xing zunächst zahlt, sehen plötzlich gar nicht mehr so abwegig aus. Im Vergleich zu den mehreren Millionen Risikokapital, die amiando in den vergangenen Jahren erhalten hat, sieht diese Zahl aber weiter überschaubar aus. Um amiando zum dreistelligen Millionenexit zu trimmen, wäre aber sicherlich weit mehr weiteres Risikokapital nötig gewesen. Offenbar gehen die amiando-Föderer stattdessen lieber jetzt schon erhobenen Hauptes von Bord.

Die Ziele bis 2013

Auch zu den vereinbarten Zielen, die erreicht werden müssen damit das restliche Geld fließt, gibt es Hintergründe: Demnach muss die amiando-Führungsmannschaft um Mitgründer Felix Haas 18 Monate an Bord bleiben. Außerdem muss amiando als Teil der Xing-Events-Einheit den Umsatz in den Jahren 2011/2012 auf zusammen 12 Millionen Euro steigern und in diesem Zeitraum profitabel arbeiten. Klingt nach Zielen, die das amiando-Team erreichen kann. Bei aller Verwunderung in der Branche über den unspektakulären Deal, bleibt dennoch anzumerken, dass amiando eine Erfolgsgeschichte ist und bleibt. Ein innovatives Start-up aus Deutschland, dass auch im Ausland große Beachtung gefunden hat. Vielleicht wünscht sich die deutsche Internetszene auch einfach nur mal wieder – nach Citydeal/Groupon – einen richtig spektakulären Exit.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.