Überall flirten: Bild.de startet Kizzle

Das Medienhaus Springer scheint wieder in Experimentierlaune: Unter dem Dach von Bild digital, der Betreibergesellschaft von Web-Tanker Bild.de, schickt das Unternehmen Kizzle (www.kizzle.de) auf den Startbahn. Das firmeninterne Start-up ist so frisch, dass […]
Überall flirten: Bild.de startet Kizzle
Dienstag, 17. August 2010VonAlexander Hüsing

Das Medienhaus Springer scheint wieder in Experimentierlaune: Unter dem Dach von Bild digital, der Betreibergesellschaft von Web-Tanker Bild.de, schickt das Unternehmen Kizzle (www.kizzle.de) auf den Startbahn. Das firmeninterne Start-up ist so frisch, dass es bisher kaum Spuren im Netz hinterlassen hat – lediglich bei Bild.de selbst findet man ein kurzes Promovideo. Das Motto von Kizzle lautet “Überall flirten: Online, auf Facebook und unterwegs mit dem iPhone”. Somit zeigt sich das Medienhaus nicht nur experimentierfreudig, sondern macht auch diversen deutschen Start-ups in Sachen Dating Konkurrenz.

Vorbild für Kizzle ist offenkundig die US-Plattform Zoosk (www.zoosk.com), die auch bereits mit einer deutsche Version online ist. Nach eigenen Angaben ist Zoosk “die am schnellsten wachsende Dating-Gemeinschaft im Internet”. Entscheidend ist dabei die Integration in soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace und Hi5. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass Kizzle wie das US-Vorbild auch direkt auf Facebook nutzbar ist. Nach der Anmeldung bei Kizzle, die dank Facebook Connect denkbar einfach ist, kann man sich sofort im Social Network-Stil (Newsfeed etc.) mit Menschen aus seiner Umgebung austauschen und im besten Falle flirten. Kizzle ist somit eine sehr spielerische Art und Weise, neue Menschen kennen zu lernen. Online-Dating für die Generation Facebook sozusagen. Die iPhone-App der Flirtseite ist allerdings noch nicht fertig bzw. noch nicht erhältlich. Dagegen steht aber schon das Monetarisierungsmodell: Kizzle soll sich über den etablierten und akzeptierten Flirt-Klassiker Premiummitgliedschaften (4,99 Euro pro Monat) finanzieren.

Attraktive Nische im Flirtsegment

Das spielerische Kizzle-Konzept könnte durchaus seine Nische finden – gerade junge Networker sollte diese Art der Partnersuche ansprechen. Die diversen Medienhäuser im Lande haben aber – leider – viel zu oft bewiesen, dass sie nicht als firmeninterner Inkubator für spritzige Internetideen taugen. Aber vielleicht ist diesmal alles anders! Diverse alte und neuere Dating- und Partnervermittler wie 12like (www.12like.com) und eDarling (www.edarling) sowie einige Investoren, die schon daran gedacht haben, das Zoosk-Prinzip über den Teich zu holen, werden sich Kizzle vermutlich einmal ganz genau ansehen. Denn egal ob traditionelles oder firmeninternen Start-up – letzentendlich konkurrieren alle um eine bestimmte Zielgruppe. Und flirtbereite Jungsurfer sind nun einmal nicht endlos vorhanden.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.