Vorhang auf für das neue Townster
Vor fast einem Jahr ging die gestrauchelte lokale Such-Plattform Townster (www.townster.de) bei eBay über den Tisch. OnVista-Gründer Michael W. Schwetje, der die Kölner Aktiengesellschaft im Sommer des vergangenen Jahres nach dem Verkauf an das französische Unternehmen Boursorama verlassen hatte, kaufte die Plattform für stattliche 37.827,77 Euro. Seitdem war es ruhig um Townster. Hinter den Kulissen bastelte der neue Besitzer, die Schwetje Digital GmbH, aber fleißig an der Neuauflage von Townster. Neben dem OnVista-Gründer Michael W. Schwetje gehören Lars-Rüdiger Fink und Dennis Kämker, die beide früher ebenfalls bei OnVista gearbeitet haben, zum Team des “unabhängigen Initiators und Inkubators für digitale Geschäftsideen”.
Vorhang auf: Ein erster Entwurf für das neue Townster
Das junge Unternehmen investiert in “aussichtsreiche Geschäftsmodelle” und setzt gemeinsam mit “Unternehmer-Persönlichkeiten” eigene Ideen um. Dies ist bei Townster 2.0 der Fall. Das Führungsteam besteht aus Tina Dingel, die zuletzt als Senior Manager Marketplaces Development bei Paypal wirkte, und Lars Smidt, der zuvor Head of Online Marketing beim Twinity-Betreiber Metaversum war. In den Büros in Berlin-Kreuzberg bastelt das Duo gemeinsam mit einer kleinen Mannschaft bereits seit etlichen Monaten an der Neuauflage von Townster. Mit dem alten Townster hat diese neue Version jedoch kaum noch etwas zu tun: Die Optik, das Logo, das technische Gerüst im Hintergrund – alles Geschichte. Das Konzept wurde ebenfalls komplett zu den Akten gelegt. Ursprüglich trat Townster als soziales Netzwerk samt Bewertungsfunktionen für Restaurants, Clubs und Hotels an. Bei der neuen Version trete das soziale Netzwerk in den Hintergrund, sagt Geschäftsführerin Dingel im Gespräch mit deutsche-startups.de.
Restauranttipps für Verliebte
Das überarbeitete Townster lässt sich am besten als eine Art Metropolen-Magazin beschreiben, eine Mischung aus Infodienst, Stadtmagazin und Bewertungsplattform für Berliner. Ein weiterer wichtiger Unterschied zur früheren Version: Townster 2.0 beschränkt sich zunächst ausschließlich auf die Hauptstadt. Erst bei erfolgreicher Platzierung in Berlin soll der Schritt in andere Städte folgen. Berliner finden bei Townster künftig Anregungen für Restaurantbesuche, Tagesausflüge und Veranstaltungen aller Art. Die Mannschaft des Metropolendienstes übernimmt dabei die Aufgabe des Tippgebers, der die Nutzer mit nützlichen, praktischen und spannenden Empfehlungen versorgt. Eine wichtige Rolle spielen dabei Tippsammlungen zu bestimmten Themen – denkbar sind beispielsweise Restauranttipps für Verliebte, Stadttouren für Nachtschwärmer oder Ausflusgtipps für junge Eltern samt Nachwuchs. Familien haben die Townster-Macher, die ihre Plattform über lokale Werbung finanzieren möchten, ohnehin als wichtige Zielgruppe ausgemacht. Die ersten Testseiten (siehe Screenshot) machen einen guten Eindruck. Das neue Townster könnte eine echte Bereicherung für rastlose Berliner werden – denn die etablierten Stadtmagazine sind noch immer eher im Print- als im Onlinegeschäft zu Hause.
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