Bei Owonda wird geflirtet

Der Dating- und Flirtmarkt im Netz schien quasi abgegrast. Alteingesessene Anbieter wie Friendscout24, iLove, meetic, Parship, Elitepartner und match.com dominieren das Geschehen. Nun erlebt das lukrative Segment so etwas wie einen zweiten Frühling. […]

Der Dating- und Flirtmarkt im Netz schien quasi abgegrast. Alteingesessene Anbieter wie Friendscout24, iLove, meetic, Parship, Elitepartner und match.com dominieren das Geschehen. Nun erlebt das lukrative Segment so etwas wie einen zweiten Frühling. In den vergangenen Wochen drängten gleich mehrere neue Angebote, die meist junge Onliner als Zielgruppe haben, auf den Markt. So setzen beispielsweise die beiden Neueinsteiger Meetya (www.meetya.com) und KissNoFrog (www.kissnofrog.com) auf das Thema Speed Dating.

Ebenfalls ganz frisch im Netz ist Owonda (www.owonda.com). Ruben Herrmann und Fabian Pritzel haben ihre Flirt-Plattform vor wenigen Tagen offiziell eröffnet. Die Berliner beschreiben ihren Dienst als “eine erfrischend neue und kostenlose Flirting-Plattform”. Owonda ist in drei Rubriken gegliedert: Blind Date, Gruppen und Suche. In letzterer können die Nutzer – wie bei anderen Partnerbörsen – gezielt nach einem potenziellen Traumprinzen oder einer Traumprinzessin stöbern. Ein detaillierter Fragenkatalog soll die Suche nach dem passenden Flirtpartner erleichtern. Bei den Gruppen geht es darum, einsame Herzen über gemeinsame Aktivitäten zu vernetzen. Derzeit existieren Gruppen wie “Ick bin ein Berliner”, “Freunde der Berge” und “Deutsche in der Schweiz”.

In wenigen Sekunden zum Blind Date

In der Rubrik Blind Date geht es richtig zur Sache. “Nutzer werden beim Blind Date unmittelbar mit einem anderen Mitglied verbunden”, sagt Gründer Herrmann. Den flirtwilligen Owonda-Nutzern bleibt dann eine Minute Zeit ihr Gegenüber abzuchecken. Wer will kann die Sache dann per Mail etc. vertiefen. Insgesamt eine sehr reizvolle Art des Webflirtens. Dass die beiden Gründer nur drei Monate an der Umsetzung ihrer Flirt-Plattform gearbeitet haben, merkt man der Website in keinster Weise an. Neben der Optik überzeugt Owonda auch in Punkto Nutzerführung. Die Grundfunktionen erklären sich quasi im Alleingang. Die Geschichte von Owonda beginnt allerdings schon im Sommer des vergangenen Jahres. Ursprünglich verbarg sich hinter dem Namen ein geschlossenes Social Network. Schnell entstand daraus die Idee zur jetzigen Datingbörse.

Die Finanzierung von Owonda haben Herrmann und Pritzel bisher aus eigener Tasche gestemmt. Bei der Investorensuche hatte das Duo bisher kein Glück – die beiden glauben trotzdem an ihr Projekt. Erst recht, seitdem sie sehen, dass auch andere den Datingmarkt wiederentdeckt haben. Lukrativ ist das Segment allemal: Nach einer Studie des Marktforschers Jupiter Research im Auftrag des Hightech-Verband Bitkom werden die Singlebörsen-Betreiber in Deutschland ihren Umsatz in diesem Jahr auf 103 Millionen Euro (2007: 85 Millionen) steigern. Platz für deutlich jünger positionierte Datingsites ist bei aller Marktdominanz der großen Anbieter vermutlich trotzdem noch vorhanden.

Neue Dating- und Flirtdienste

KissNoFrog (www.kissnofrog.com)
Schwerpunkt: Speed Dating mittels Webcam
Online seit: Februar 2008

Meetya (www.meetya.com)
Schwerpunkt: Speed Dating mittels Live-Chat
Online seit: Dezember 2007

Owonda (www.owonda.com)
Schwerpunkt: Blind Dating mittels Webcam
Online seit: April 2008

Artikel zum Thema
* Hervorragende Aussichten für Online-Singlebörsen
* Bei KissNoFrog und Meetya dreht sich alles um schnelle Dates
* meetic übernimmt neu.de

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.