Metasuche für Second Hand-Mode

Prelovee – hier geht es um ausverkaufte Sneakers

"Das Problem, das wir lösen wollen ist die wachsende Unübersichtlichkeit des Secondhand-Marktes, der in den letzten Jahren unglaublich stark angewachsen ist. Es entstehen immer mehr Secondhand-Online-Shops, die sich auf verschiedenste Nischen spezialisiert haben", sagt Prelovee-Gründerin Neumann.
Prelovee – hier geht es um ausverkaufte Sneakers
Donnerstag, 21. Juli 2016VonAlexander Hüsing

Seit einigen Jahren boomt der Secondhand-Markt im Netz. Mit Catchys ging Ende des vergangenen Jahres dann die erste Metasuchmaschine für das Boomsegment an den Start. Mit Prelovee folgt nun ein weiterer Stöberdienst für getragene Klamotten. Ein echter Verdrängungswettbewerb wird es aber vorerst nicht. Im großen Preloved-Fashion-Segment können beide Anbieter wohl gut nebeneinander existieren.

“Unser Credo ist: Egal wie teuer, bei uns findet Frau, Mädchen oder Mummy von den High-Fashion Luxuslabels alles bis hin zu den angesagten und erschwinglichen Trendmarken. Hauptsache tolle Secondhand-Mode”, sagt Stephanie Neumann, Gründerin und Geschäftsführerin von Prelovee. LMP Partners, ein ehemaliger Arbeitgeber von Neumann, unterstützt Prelovee finanziell. Bleibt noch die Frage nach dem Geschäftsmodell. “Umsatz machen wir auf zwei Arten. Erstens: Entweder durch Provisionen aus Sales, die durch Prelovee entstehen. Zweitens: durch klassische CPC-Abrechnungen für die Click-outs, die wir zu den Partnershops generieren.

“Auch das Image der Branche verändert sich”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Prelovee-Gründerin Neumann über Transparenz, Übersichtlichkeit und ausverkaufte Sneakers.

Welches Problem wollen Sie mit Prelovee lösen?
Das Problem, das wir lösen wollen ist die wachsende Unübersichtlichkeit des Secondhand-Marktes, der in den letzten Jahren unglaublich stark angewachsen ist. Es entstehen immer mehr Secondhand-Online-Shops, die sich auf verschiedenste Nischen spezialisiert haben wie Kinderkleidung, Luxuskleidung und Accessoires, reine Accessoires-Shops, Shops mit Fokus auf Marken wie Louis Vuitton und viele mehr. Wir wollen diesem Markt wieder Transparenz geben. Es schnell und einfach machen tolle Secondhand-Produkte zu finden und zu vergleichen, egal ob bei einem kleinen Shop, der auf Louis Vuitton Produkte spezialisiert ist oder einem der großen Markt-Player.

ds-prelovee-team

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Prelovee ein Erfolg?
Prelovee wird zum Erfolg, weil für mich als Gründerin die Selbstständigkeit schon immer das Ziel war und was ist ein besser Ansporn als seine Träume zu verwirklichen? Außerdem habe ich ein unglaublich tolles Team um mich, das von Prelovee genauso überzeugt ist wie ich. Die meisten im Team kennen sich schon fast ihr ganzes Leben lang und das schafft ein offenes Klima. Man kennt sich eben gut! Des Weiteren denken wir, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt kommen, um den Markt zu konsolidieren. Der Need für mehr Übersichtlichkeit, Vergleichbarkeit und Schnelligkeit bei der Suche nach Designer Secondhand-Taschen von Chanel oder ausverkauften Sneakers von adidas Originals wird durch die steigende Anzahl der Shops immer größer. Auch das Image der Branche verändert sich. Weg von ramschigen, abgetragenen Klamotten hin zu preloved und in Ehre gehaltene Kleidung, die einen neuen liebevollen Besitzer sucht. Secondhandmode ist salonfähig geworden. Das Thema Nachhaltigkeit spielt ebenfalls heutzutage in der Gesellschaft eine immer größere Rolle, welches der Secondhand Markt und Prelovee mit unserem Geschäftsmodell noch mehr fördern.

Wer sind Ihre Konkurrenten?
Da das Geschäftsmodell im Secondhand-Bereich relativ neu ist, gibt es momentan nur ein Start-up, dass wir vielleicht als Konkurrenten bezeichnen würden. Das ist Catchys, die ebenfalls aus München kommen. Ich glaube allerdings, dass wir uns strategisch in verschiedene Richtungen entwickeln werden und beide gut co-existieren können. Catchys geht mehr auf den reinen High-End Markt und bietet bald auch Vintage-Möbel an, während wir unsere Zielgruppe eher im Bereich der modebewussten Frauen und Mütter sehen, die für sich selbst modische Produkte kaufen, aber eben auch für ihre Kids bei uns shoppen können. Der Secondhand-Bereich für Kinder hat ein hohes Potenzial, da ein überdurchschnittlicher Umschlag durch das ständige Wachstum gegeben ist.

Wo steht Prelovee in einem Jahr?
Wir sehen uns in einem Jahr als “the place to be” für Vintage-Fashion im deutschsprachigen Raum, auf dem man Stöbern und Shoppen kann, sich aber auch einfach über aktuelle Trends im Bereich Vintage-Fashion und Secondhand-Mode informieren und austauschen kann. Also “the place to be” für alle, die Vintage-Fashion so lieben wie wir.

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Foto: second hand pink and red fashion women’s clothing on rack on sale at street fair or flea market for reselling or reusing, outdoors from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.