Die Banklizenz ist da!

Sparkurs bei Number26! “umber” wird gestrichen

N26, früher als Number26 bekannt, ist nun eine Bank. Außerhalb Deutschlands soll es bald auch viele neue Produkte geben. Zudem setzt das Start-up auf Produkte von anderen Unternehmen. Damit ist N26 irgendwie bald auch eine Vertriebsplattform für FinTech-Themen.
Sparkurs bei Number26! “umber” wird gestrichen
Donnerstag, 21. Juli 2016VonAlexander Hüsing

Number26 hat endlich eine eigene Banklizenz – und zwar eine von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Europäischen Zentralbank. Zudem kürzt das FinTech-Start-up, das zuletzt einigen Nutzern kündigte, weil diese das Angebot zu intensiv genutzt hatten, seinen Namen ein. Number26 heißt nun nur noch N26. Bitte nicht mit N24, dem Infosender verwechseln! Durch die radikale Kürzung soll die Marke des Start-ups “noch unkomplizierter werden”. Was immer das heißen mag, Number26 war jetzt ja nicht gerade kompliziert.

Doch jetzt noch einmal die wirklich wichtigen Themen: N26 ist nun auf dem Weg, eine vollwertige Bank zu werden. Bisher arbeitete die Jungfirma, die insgesamt schon 53 Millionen US-Dollar eingesammelt hat, mit Wirecard zusammen. Die Partnerschaft endet im Herbst. Im Grunde war Number26 damit bisher nur ein Imagekonzept, eine jugendliche Marke, die Wirecard-Kunden zugefügt hat. “Die Banklizenz ist ein weiterer wichtiger Schritt, mit dem wir nachhaltig die Wertschöpfungskette im Retail Banking verändern können”, sagt Valentin Stalf, Mitgründer von N26.

Diese Wertschöpfungskette soll so aussehen: Durch die Banklizenz könne N26 seine Plattform für Bankprodukte ausbauen. “Anstatt alle Produkte selbst zu entwickeln, verfolgt N26 den Ansatz, mit den innovativsten FinTechs der Welt und anderen renommierten Anbietern zusammenzuarbeiten. Zukünftig erhalten N26 Kunden auch Zugang zu den besten Spar-, Investitions-, Kredit- und Versicherungsprodukten direkt in ihrer App mit nur einem Klick”, teilt das Unternehmen mit.

Also ist N26 dann künftig nur irgendwie eine waschechte Bank. Das Konzept hört sich eher wie eine Vertriebsplattform für FinTech-Themen an. Was aber keine schlechte Idee ist, immerhin haben die meisten FinTech-Firmen das Problem, dass nur schwer Kunden rankommen. Gleichzeitig kündigt das N26-Team aber auch “ein größeres Produktangebot außerhalb Deutschlands” an. Konkret geplant seien Innovationen wie Real-Time-Kredite, höhere Sicherheit durch künstliche Intelligenz oder Expense Sharing, bei dem man Rechnungen mit nur wenigen Klicks unter Freunden aufteilen könne. N26 scheint somit einen guten Fahrplan für die Zukunft zu haben.

Passend zum Thema: “5 Dinge, die jeder über Number26 wissen muss

Hausbesuch bei Number26

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ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich Angang 2016 einmal bei Number26 umsehen – er fand unter anderem einen gelungene Finanz-Teppich. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.