Start-up-Radar

Memoria – jetzt wird die Welt der Bestattung digitalisiert

"Memoria bietet eine überzeugende Lösung, deren weiteres Wachstum wir begleiten wollen", sagt Rayk Reitenbach von der IBB Beteiligungsgesellschaft. Gemeinsam mit einigen Business Angels wie Heinz Raufer investiert der Kapitalgeber deswegen in das junge Start-up.
Memoria – jetzt wird die Welt der Bestattung digitalisiert
Dienstag, 3. Mai 2016VonAlexander Hüsing

Auch die Bestattungsbranche muss sich längst dem digitalen Zeitalter stellen. “Aktuell ist es online nicht möglich eine vollumfängliche Bestattung intuitiv und einfach zu konfigurieren und zu beauftragen”, sagt Björn Krämer. Deswegen gründet er gemeinsam mit Peter Kautz Memoria. Das Start-up, das demnächst an den Start geht, will “Hinterbliebenen in drei einfachen Schritten ein kuratiertes Angebot, welches er sich bei Bedarf noch nach seinen Vorstellungen final konfigurieren kann” bieten. Hinterbliebene hätten somit “erstmalig die Möglichkeit, die Vielzahl an Entscheidungen rund um die Bestattung mit voller Kostentransparenz, in einer geschützten, von ihm gewählten Umgebung, ohne Druck und in aller Ruhe selbständig treffen zu können.

Äußerst wichtig ist den Gründer dabei ihr Geschäftsmodell. Memoria verdient interessanterweise nicht an der Vermittlung von Bestattungen. Das Start-up, das bereits 10 Mitarbeiter beschäftigt, sieht sich als “vollumfänglicher Vertragspartner und Dienstleister für den Hinterbliebenen”. Alle Vor-Ort Dienstleistungen der Beerdigungen übernehmen die Memoria-Partner, die das Start-up provisionsfrei beauftragt. Das junge Unternehmen selbst will an den sogenannten “harten Gütern” rund um eine Beerdigung verdienen – also an Trauerkarten, Särgen etc. Das Memoria-Team will diese Güter sogar selbst herstellen und vertreiben – was sicherlich gut für die Marge ist.

Business Angels wie Heinz Raufer, Reinhard Wick (beide hotel.de) sowie Ralf Fischer und Christian Dereser (beide financeAds) finden das Konzept bereits spannend und investieren noch vor dem Start in das junge Unternehmen. Zudem stattet die IBB Beteiligungsgesellschaft Memoria mit Kapital aus. “Mit dem Bestattungsgewerbe widmet sich Memoria einem besonders attraktiven Marktsegment, das erst am Anfang seiner Digitalisierung steht“, sagt Rayk Reitenbach, Senior Investment Manager bei der IBB Beteiligungsgesellschaft. “Memoria bietet eine überzeugende Lösung, deren weiteres Wachstum wir begleiten wollen.” Vor Memoria versuchten schon Bestattungen.de, ein Kosten- und Leistungsvergleich für Bestatter, und Bestattungsvergleich.de (früher als Funus bekannt), ein Preisvergleich rund um Bestattungen, im Segment zu reüssieren. Memoria ist somit eine neue Stufe in der Digitalisierung der Bestattungsbranche.

Unser Start-up-Radar ist somit eine Liste mit Jungfirmen, die die Gründerszene demnächst bereichern werden. Start-ups, die in den nächsten Wochen das Licht der Welt erblicken und schon ein Lebenszeichen hinterlassen haben, dürfen sich bei uns melden.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.