"Uns geht es nicht ums schnelle Geld"

Inselberg – hier haben Models ihr Leben selbst in der Hand

"Unsere Plattform ist mit ihrem Fokus auf den gesamten Buchungsprozess sowie auf professionelle Branchenkunden innerhalb der Model-Industrie weltweit einmalig. Swipecast, eine reine App-Solution in den USA, zeigt indes, dass digitale Lösungen für die Model-Branche zeitgemäß sind", sagt Falko Kremp von Inselberg.
Inselberg – hier haben Models ihr Leben selbst in der Hand
Montag, 2. Mai 2016VonAlexander Hüsing

Im vergangenen Jahr gründeten Falko Kremp (ehemals Glossybox), Nikolaus Andreewitch (ehemals KPMG) und Matias Enghild (ehemals IK Skovbakken) Inselberg, eine Booking­-Plattform für professionelle und nebenberufliche Models. “Basierend auf Suchfiltern liefert unser Algorithmus passende Vorschläge für die Anfrage von Kunden. Wir hebeln damit das Abhängigkeitsverhältnis gegenüber Agenturen aus und sorgen dafür, dass Modeln fair abläuft und wieder Spaß macht”, sagt Mitgründer Kremp. Während der diesjährigen Fashionweek meldeten sich bereits über 1.000 Nutzer auf der Plattform an.

Auch Ajsa Selimovic, die einige vielleicht aus Germany’s Next Topmodel kennen, ist bei Inselberg dabei. Bei jeder Transaktion kassiert Inselberg eine Provision. “Zwar halbieren wir die branchenüblichen Kommissionsgebühren, um unseren Kostenvorteil an unsere Nutzer weiterzugeben. Gleichwohl sind unsere Umsatzerwartungen hoch, da wir mit starken Skalierungs- und Netzwerkeffekten rechnen. Neben dem klassischen Kommissionsmodell planen wir für die Zukunft auch mit einem Abo-Modell, mit dem sich bestimmte Premium-Features gegen eine Pauschale freischalten lassen”, sagt Kremp. Die klassischen Modelagenturen werden Inselberg sicherlich nicht mögen.

“Models werden bei uns objektiv vorgeschlagen”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Inselberg-Mitgründer Kremp über die zwielichtige Modelwelt, schnelles Geld und strukturelle Verbesserungen.

Welches Problem wollen Sie mit Inselberg lösen?
Dass es im Model-Markt reichlich zwielichtig zugeht, ist kein Geheimnis. Mit Inselberg möchten wir nicht nur die Hauptakteure – Models und Endkunden – finanziell besser stellen, sondern vor allem Buchungsbedingungen und Kommunikation vereinfachen. Wir wollen den Markt transparent gestalten. Models werden bei uns objektiv vorgeschlagen und Kunden bekommen dank unserer Suchalgorithmen immer den bestmöglichen Vorschlag für ihre Suchanfrage.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Inselberg ein Erfolg?
Unser Team bringt alles mit, um im Model-Markt erfolgreich zu sein: Branchen-Expertise, technologisches Know-how und unternehmerische Exzellenz. Den Speed eines Startups mit dem Verständnis für einen sehr speziellen Markt zu verknüpfen halten wir für die Zauberformel zum Erfolg. Uns geht es dabei nicht ums schnelle Geld, sondern um die nachhaltige, da strukturelle Verbesserung eines weltweiten Marktes, der bisher weitestgehend im 20. Jahrhundert stecken geblieben ist.

Wer sind Ihre Konkurrenten?
Unsere Plattform ist mit ihrem Fokus auf den gesamten Buchungsprozess sowie auf professionelle Branchenkunden innerhalb der Model-Industrie weltweit einmalig. Swipecast, eine reine App-Solution in den USA, zeigt indes, dass digitale Lösungen für die Model-Branche zeitgemäß sind und auf große Resonanz stoßen. Wir glauben indes, dass eine mobile App, welche sich dem “Swipe-Prinzip” bedient, nicht ausreicht, um dem komplexen Buchungsprozess gerecht zu werden.

Wo steht Inselberg in einem Jahr?
In einem Jahr sind wir mittendrin im europäischen Roll-out. Nach erfolgreicher Seed-Finanzierung besetzen wir die strategisch wichtigen Märkte innerhalb Europas. Im deutschen Kernmarkt sind wir etablierten Player und professionelle Alternative zu klassischen Agentur-Lösungen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.