Alle gegen Rocket!

Jetzt geht’s um den Campingplatz! get a camp vs. Campday

Wer einen Campingplatz über das Internet buchen wollte, wurde bisher zwar fündig - das Segment wirkt aber wenig digitalisiert. Mit Campday, get a camp und Max Camping buhlen ziemlich zeitgleich nun drei Plattformen um die Camper im Lande. Mögen die wilden Campingspiele beginnen.
Jetzt geht’s um den Campingplatz! get a camp vs. Campday
Montag, 25. April 2016VonAlexander Hüsing

In den USA kümmert sich Hipcamp seit 2013 um die Digitalisierung von Campingplatz-Buchungen. Oreilly AlphaTech Ventures und Slow Ventures investierten bereits vor zwei Jahren 2 Millionen Dollar in die Plattform, die man als eine Art airbnb für Campingplätze beschreiben kann. Nun schwappt der digitale Campingtrend auch nach Deutschland. Neben Campday aus dem Hause Rocket Internet drängt auch get a camp massiv auf den Markt. Das junge Unternehmen wird von den Brüdern Fabian und Sebastian Gartmann sowie von Daniel Eschle vorangetrieben. Bei Campday hat Philipp Hillenbrand das Kommando. Und dann wäre da auch noch Max Camping, das von Maximilian Möhrle geführt wird, zu nennen.

“Wir wollen Deinen Campingulraub so einfach wie möglich machen. Ob unterwegs mit dem Mobiltelefon oder zu Hause am Computer. Bei uns findest Du einfach und schnell Deinen Lieblingsplatz. Für ein entspanntes Campingerlebnis schon bei der Buchung”, heißt es auf der get a camp-Website. Wer die Plattform, die erst seit wenigen Tagen im Netz ist, ansteuert, findet eine ziemlich große Abfragemaske. Der Prozess danach ist recht simpel – bis zur direkten Buchung. Beim Konkurrenten Campday sind dagegen bisher nur Buchungsanfragen möglich. Max Camping bietet auch (vorwiegend) Buchungsanfragen. Obwohl es auf der Website heißt: “Und während andere Plattformen lediglich Anfragen erlauben, ist auf Max Camping schon jetzt bei vielen Campingplätzen eine direkte Buchung des Stellplatzes möglich”. Langfristig wird aber kein Anbieter um Direktbuchungen herumkommen. Buchungsanfragen sind einfach ein Abschaltargument.

“Wir freuen uns auf den Konkurrenzkampf”, sagt get a camp-MitGründer Fabian Gartmann gegenüber Gründerszene. In den vergangenen Monaten bereiteten sich die Campingfans im Rahmen des Axel Springer Plug and Play Accelerators auf ihren Start vor. “Es ist nicht das erste Mal, dass in Berlin Startups mit der gleichen Geschäftsidee zur gleichen Zeit entstehen. Der Vorwurf, dass dabei abgekupfert wird, steht schnell im Raum. In diesem Fall ist er nicht nachzuweisen”, berichten die Kollegen von Gründerszene über den fast zeitgleichen Start der beiden Plattformen rund um Buchungen von Campingplätzen. Max Camping blieb dabei bisher außen vor. Das Start-up verkündete Anfang Februar auf Facebook: “Nach mehreren Monaten harter Arbeit werden wir in Kürze die erste Online-Buchungsplattform für Campingplätze herausbringen. Was für Hotelreisende selbstverständlich ist, wird nun bald auch für Camper Wirklichkeit. Bleibt gespannt!”.

Und es gab auch vor dem Trio schon solche Plattformen. So wie es vor airbnb, Wimdu und Co. Plattformen gab, mit denen man Wohnungen in Großstädten buchen konnte. Wer etwa nach “Campingplatz buchen” sucht, findet schnell Anbieter wie Selectcamp, der “Campingplätze der absoluten Spitzenklasse in Italien, Frankreich, Kroatien, Spanien, Österreich und in den Niederlanden” vermittelt. Die etablierten Anbieter dürfen sich somit auf mächtig Konkurrent gefasst machen.

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Foto: Camping site from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.