Irrwege ohne Ende

Strategiewechsel: Delivery Hero stampft Valk Fleet ein

Delivery Hero kämpft weiter mit seiner Logistik. "Im Bereich Food-Logistik haben wir einen schwierigen Lernprozess durchlebt", sagt Niklas Östberg, Chef von Delivery Hero. Nun stellt der Lieferdienstvermittler seinen Lieferservice Valk Fleet ein. Stattdessen setzt das Start-up auf foodora.
Strategiewechsel: Delivery Hero stampft Valk Fleet ein
Dienstag, 15. März 2016VonAlexander Hüsing

In Sachen Logistik kommt Delivery Hero einfach nicht zur Ruhe. Nach dem das Unternehmen nicht mehr in Food Express investieren wollte, konzentrierte sich der Lieferdienstvermitler auf seinen eigenen Ableger Valk Fleet – siehe “Delivery Hero und Co. lassen Food Express einfach fallen“. Nun stampft Delivery Hero seinen Ableger wieder ein. Das Unternehmen verkündet dies unter der harmlosen Überschrift “Delivery Hero baut seine Logistiksparte um”. Ehrlich müsste dies heißen: Delivery Hero macht Lieferdienst Valk Fleet dicht – Mitarbeiter verlieren ihre Jobs”.

Valk Fleet, ein Lieferservice für Restaurants, die keine eigenen Lieferdienst haben, beschäftigte zuletzt rund 200 Mitarbeiter – mehrheitlich in Deutschland und Großbritannien. “Daneben haben rund 1000 Fahrer für Valk Fleet gearbeitet, die große Mehrheit davon als freie Auftragnehmer”, teilt das Unternehmen mit. Wie viele nun von Valk Fleet zu foodora wechseln werden, ist nicht bekannt. foodora gehört seit Ende des vergangenen Jahres zu Delivery Hero – siehe “Delivery Hero nimmt Rocket Internet Foodora ab“.

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“Im Bereich Food-Logistik haben wir einen schwierigen Lernprozess durchlebt. Obwohl wir eines der wohl modernsten Logistik-Tools der Industrie entwickelt haben, mussten wir erkennen, dass ein fokussierter Ansatz notwendig ist. Wir haben daher beschlossen, alle Logistik-Aktivitäten auf foodora zu konzentrieren Dieser Schritt steht in einer Reihe von harten Entscheidungen, die wir in letzter Zeit treffen mussten. Unsere neue operative Struktur ermöglicht es uns, außergewöhnliches Wachstum mit Profitabilität zu kombinieren”, sagt Niklas Östberg, Chef von Delivery Hero.

Profitabilität ist dabei das entscheidende Wort. Auch Delivery Hero muss endlich vorzeigbare Zahlen liefern – siehe “Delivery Hero fährt Vorjahresumsatz im ersten Halbjahr ein“. Denn im besten Fall soll Delivery Hero in diesen Jahr noch an die Börse – siehe “Delivery Hero will eine Milliarde an der Börse einsammeln“. Eine strauchelnde Logistiksparte kann sich das Unternehmen deswegen einfach nicht mehr leisten.

Hausbesuch bei Delivery Hero

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ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich bei Delivery Hero kürzlich noch einmal ganz genau umsehen. Er fand selbstverständlich viele Pizzakartons und viele Superhelden. Einige Eindrücke unserer Fotogalerie.

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Foto: Pizza Guy from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.