Gastbeitrag von Giovanni Bruno

Viele Wege führen zur Google-Sichtbarkeit

Wer sich eine langsames und gut durchmischtes Link-Portfolio aufbaut, generiert von Beginn an langfristigen Traffic und eine höhere Sichtbarkeit. Der Aufbau sollte langsam erfolgen und in regelmäßigen Abständen sollten Maßnahmen zur beschleunigten Indexierung erfolgen.
Viele Wege führen zur Google-Sichtbarkeit
Freitag, 13. November 2015VonTeam

Man kann verschiedene Richtungen einschlagen, um die Sichtbarkeit in den Google-Suchergebnissen zu steigern und den Traffic auf der Website zu erhöhen. Vor Jahren konnte man noch mit stark verlinkten Websites hoch ranken und damit Massen anziehen, doch die Zeiten entwickeln sich stark in Richtung mehrwerthaltiger Werbung. Hierbei kommt es allerdings nicht nur darauf an, möglichst viel Mehrwert (Unique Content) zu generieren, sondern vor allem auch darauf, durch welche Kanäle man seinen Mehrwert kommuniziert, z. B. durch Testimonials oder öffentliches Commitment von Kunden (User Generated Content). Der Unterschied zwischen Testimonials und öffentlichem Commitment ist dabei, dass Testimonials über Produkteerfahrung berichten, während öffentliches Commitment ein allgemeines, positives Interesse darstellt. Beginnen wir zunächst mit den klassischen Frage-Antwort-Kanälen: Foren.

Foren sind beliebt und informativ

Unzählige Foren existieren mittlerweile – zu nahezu jedem Thema tauschen sich tausende Menschen direkt über Produkte und Dinge des Lebens aus. Im Vordergrund steht immer eine Fragestellung, die durch Beiträge anderer User zunehmend detaillierter beantwortet wird. Die meisten Foren sind öffentlich ohne Registrierung einsehbar. Der öffentliche Austausch sorgt für eine hohe Besucherfrequenz und macht die Dialoge transparent und auch mitgestaltbar, denn wenn man mitreden möchte, muss man sich lediglich registrieren. Was viele unterschätzen, ist die Sichtbarkeit von Foren in den Suchmaschinen. Positioniert man bei einer Threaderstellung(=Themenerstellung in Foren) seine Keywords in die Headline, können solche Topics recht schnell in den Suchanfragen bei Google wiedergefunden werden. So können Unternehmen selbst Content in Foren streuen. Die Handhabung mit Foren ist jedoch sehr sensibel, denn ein Hauch von Spam kann in vielen Foren für einen sofortigen Ausschluss sorgen. Auch die negativen Reaktionen auf den werbenden User bleiben bestehen und sind öffentlich weiterhin einsehbar. So kann es passieren, dass Suchende plötzlich auf ein Forum stoßen, in dem ein Nutzer und sein Produkt öffentlich kritisiert werden. Schlechter Start.

Wer demnach in Foren mitreden und seine Bekannheit erhöhen möchte, der sollte sich einen qualitativen User aufbauen. Trust Elements für andere User im Forum sind dabei u. a. die Beitragszahl, der Anmeldezeitraum und der geschriebene  Content des aufgebauten Users. Baut man sich demnach einen oder mehrere User auf, so kann man mit diesen gezielt Content in verschiedenen, themenrelevanten Foren streuen und ggf. die eigene Produktdarstellung positiv(er) beeinflussen. Ein Link zum Produkt sorgt nicht nur für den nötigen Traffic, sondern auch für einen kleinen SEO-Boost.

Achtet unbedingt auf die Anzahl und Mischung gesetzter Backlinks und ob die Foren in Do- oder No-Follow sind. Wer etwas Hilfe beim Einstieg braucht, kann sich meine Backlink-Anleitung durchlesen, die ich für den Beginn ins Forenmarketing verfasst habe.

Generell kann man zum Nutzeraufbau folgende Checkliste durchgehen:

  1. Suche ein themenrelevantes Forum, z. B. über Forensuchmaschinen wie http://www.forensuchmaschine.de, http://www.forenuser.de, etc.
  2. Registriere deinen Nutzer mit einem neutralen Benutzernamen und lade ein Avatar hoch. Beginne mit ersten Beiträgen und stell dich im Vorstellungs-Thread vor. Foren sind digitale Gemeinschaften, auch dort werden Manieren gerne gesehen bzw. gelesen.
  3. Baue deinen Forennutzer mit informativen Beiträgen und interessanten Fragestellungen langsam auf. Stellst du in Foren eine Frage, eröffnest du damit ein Thema und ziehst eine Menge Aufmerksamkeit auf deinen Nutzer. Wer sich hier informativ und sachlich austauscht, genießt schnell das Vertrauen der Nutzer.
  4. Hat dein Nutzer sich ein wenig eingelebt, kannst du nun mit dem Content Seeding beginnen. Dazu wählst du entweder den passenden Thread aus, in dem bereits über etwas gesprochen wird, dass eine direkte Verbindung zu deinem Unternehmen bzw. Produkt besitzt, oder du erstellst einen neuen Thread. Mit zunehmender Nutzerbeteiligung streust du mit deinen Beiträgen neue „Erfahrungen“ ins Publikum.

Keywords und Keyword-Dichte auf der eigenen Website

Content wird in vielen Fällen mit einer Keyword-Dichte von 2-3% geschrieben. Das bedeutet, dass meine Meta-Keywords 2-3% Prozent des gesamten Textes einer Seite ausmachen. Sowohl in der Meta Description als auch im Text sollten vor allem solche Keywords stehen, die genau mein Produkt beschreiben bzw. es benennen. Diese Keywords sollten zudem in der Überschrift meiner Texte und in der URL stehen. Auch Keyword-Synonyme sind hilfreich. Handelt die Seite somit über Espressotassen, verwende ich als Keywords z. B. Espressotassen, dickwändige Espressotassen, Espressozubehör, usw.

Apropos Synonyme: Suchende suchen heute in Phrasen, z. B. „Espressotassen mit Löffel“. Wer sich den Google Adwords-Keyword-Planer richtig zu Nutze macht, der optimiert seine Website nicht auf die Keywords, die 700.000 Mal im Monat gesucht werden, sondern auf die Keyword-Ideen des Tools. Google Adwords schlägt alternative Keywords mit weniger Suchaufkommen vor. Bei Nutzung von Google-Adwords sind solche Keyword-Ideen oft günstiger und haben einen geringeren Wettbewerb, allerdings auch ein geringeres Suchvolumen. So kann mit „Nischenkeywords“ und geringerem Suchvolumen durchaus der Platz 1 im Suchmaschinenranking angestrebt und erreicht werden.

Man muss kein SEO-Experte sein, um professionelle SEO-Texte mit guter Keyword-Dichte zu schreiben. Tools wie Seitenreport zeigen einem direkt die Prozentzahl an Keyword-Dichte an. Andere Tools wie beispielsweise OnPage geben sogar kostenlos Tipps zur Verbesserung der Werte.

Indexierung

Eine Indexierung bedeutet, dass Google die Website oder Unterseite offiziell in sein Verzeichnis aufnimmt und sie bei Suchanfragen im Suchmaschinennetzwerk von Google listet. Eine Indexierung kann manchmal auch etwas länger dauern, deshalb gibt es Methoden, wie man seine Indexierung ein wenig beschleunigt. Wichtig ist allerdings, dass man seine Hausaufgaben gemacht hat: Backend-Einstellungen wie Meta Tags/Descriptions sollten definitiv richtig ausgefüllt sein. Hier empfiehlt sich auch die Nutzung des Keyword-Planers von Google Adwords, der neben den eigentlichen Money Keywords auch Keyword-Ideen vorschlägt. So kann man sich von Google inspirieren lassen. Im OnPage-Bereich sollte außerdem unbedingt auf eine ausreichende Keyword-Dichte von 2-3% geachtet werden. Nun kann man folgende Ereignisse auslösen, um eine vorzeitige Indexierung zu ermöglichen:

  1. Schick Google einen Hinweis

Über https://www.google.com/webmasters/tools/submit-url? können Nutzer URLs an Google schicken, damit Google sie indexiert. Die Bearbeitung liegt bei durchschnittlich 5 Tagen.

  1. Social Media

Werden z. B. bei Facebook, Twitter oder Google+ Links zu einer Website gepostet, erhöhen diese die Reaktionswahrscheinlichkeit von Google, damit lässt sich die Indexierung beschleunigen und erster Traffic kommt zustande. Zudem werden bereits mit den Verlinkungen in den Social Media-Kanälen erste Metriken positiv stimuliert.

  1. Blog-Kommentare

In vielen Blogs kann man sich für einen Beitrag bedanken und einen Kommentar hinterlassen. Neben Kommentar kann man seinen Namen und eine URL mit angeben. Diese Verlinkungen sind zwar nicht sehr stark, aber nützlich, denn sie sind Teil des organischen und möglichst durchmischten Wachstums.

  1. Foren

Ganz klassisch sind Foren. Wer in Foren einen antwortenden oder fragenden Beitrag mit Link setzt, kann von dieser Verlinkung in Form von Traffic und Metriksteigerung profitieren. Wie oben beschrieben muss dabei die Qualität stimmen.

  1. Sitemap installieren

Eine Sitemap ist eine Art Landkarte für Google, um Google die Inhalte der Seite aufzuzeigen. So können sich Google-Robots effizienter auf der Seite orientieren und sie schneller und kategorisierter indexieren.

Fazit

Wer sich eine langsames und gut durchmischtes Link-Portfolio aufbaut, generiert von Beginn an langfristigen Traffic und eine höhere Sichtbarkeit. Der Aufbau sollte langsam erfolgen und in regelmäßigen Abständen sollten Maßnahmen zur beschleunigten Indexierung erfolgen, z. B. die Inhalte direkt an Google schicken. Nimmt man etwas Geduld mit, kann eine Website innerhalb weniger Monate erste Erfolge aufzeigen.

Passend zum Thema: “SEO für Start-ups – die sechs größten Fehler

Zur Person
Giovanni Bruno ist Gründer der Kreativagentur Bruno Marketing in Berlin. Das siebenköpfige Team hat sich auf Online Marketing und digitale Geschäftsmodellierung spezialisiert.

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