Neue Millionenchance für Start-ups

Speedinvest und Endeit machen sich in Deutschland breit

Der österreichische Frühphaseninvestor Speedinvest und die holländische Investmentgesellschaft Endeit Capital schauen künftig stärker nach Deutschland. Endeit will rund 107 Millionen Euro verteilen, Speedinvest plant 75 Millionen Euro zu investieren. Somit bieten sich viele neue Chancen für junge Start-ups.
Speedinvest und Endeit machen sich in Deutschland breit
Donnerstag, 3. September 2015VonAlexander Hüsing

Immer mehr Nachbarn wollen in Deutschland mitmischen: Der österreichische Frühphaseninvestor Speedinvest etwa zeigt künftig mehr Präsenz in Deutschland und die holländische Investmentgesellschaft Endeit Capital (früher Van den Ende & Deitmers) legte gerade einen neuen Fonds auf, in dem schon 107 Millionen Euro drin sind, der sich “exklusiv auf Wachstumsunternehmen im Bereich Internet aus der BENELUX- und DACH-Region fokussiert”.

Ankerinvestoren von Endeit Capital sind “Musical-, Theater- und Filmproduzent Joop van den Ende und der European Investment Fonds”. Die Niederländer suchen – auch in Deutschland – Start-ups aus den Segmenten “Digitale Medien und Marketing, Onlineverkauf und –dienste, wie EdTech sowie Firmen im Bereich des mobilen Internets”. Zum Portfolio von Endeit gehören Unternehmen wie Smartclip, Picturae, Quadia, Unruly, SpilGames und Adconion. Endeit Capital investierte mit seinem ersten Fonds in 20 junge Unternehmen. “Als Fonds möchten wir die Unternehmer mit Kapital und vor allem unserer Kompetenz bei ihrem Wachstum begleiten”, sagt Christoph Neuhaus, Geschäftsführer Deutschland bei Endeit Capital.

Speedinvest-Macher Oliver Holle wiederum sieht ebenfalls weitere große Chancen in Deutschland: “Speedinvest setzt auf globale Modelle, in die wir sehr frühphasig einsteigen und diese dann gemeinsam entwickeln. Deutschland hat mehr zu bieten als E-Commerce-Copycats, hier wollen wir unseren Fokus setzen”. Speedinvest, das rund 75 Millionen Euro verteilen kann, setzt somit auf Start-ups in der Seed Phase. Gesucht sind junge Firmen mit digitalen Geschäftsmodellen – darunter auch Fintech und Deep Tech. In der Vergangenhei investierte Speedinvest hierzulande etwa in Payworks und Joblocal. Die Unternehmen Shpock und Wikifolio dürften ebenfalls vielen Szenegängern bekannt sein.

In Deutschland zeigt Speedinvest künftig mit Marie-Helene Ametsreiter, ehemals Telekom Austria Group, Präsenz. Während Ametsreiter in München residieren wird, zeigt Helmar Hipp, ehemals Vorarlberger Medienhaus, in Berlin und Stuttgart Präsenz für Speedinvest.

Foto: Millions of Euros – Euro Banknotes from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.