Earlybird Venture Capital

Der frühe Vogel mit dem zuletzt guten Riecher

Man muss auch gönnen können! Diverse Start-up, bei denen der bekannte Kapitalgeber Earlybird Venture Capital bereits längere Zeit an Bord war, trumpften zuletzt mit großen Millionenrunden auf - etwa Auctionata, EyeEm, Number26 und smava. Über allem steht aber der Exit bei 6wunderkinder.
Der frühe Vogel mit dem zuletzt guten Riecher
Mittwoch, 22. Juli 2015VonAlexander Hüsing

Die Jungs (und es sind in diesem Fall im Venture-Team nur Jungs) bei Earlybird Venture Capital hatten zuletzt einen recht guten Lauf. Einige Beispiele gefällig? Gerne! Fangen wir mal mit dem Exit bei 6wunderkinder an, einem Berliner Start-up, das Earlybird schon seit 2012 unterstützte. Dem Techriesen Microsoft war 6Wunderkinder kürzlich bis zu 200 Millionen Dollar wert. Zudem übernahm BlaBlaCar im April Mitfahrgelegenheit.de, beim Münchner Start-up stieg Earlybird ein. Auch bei vier anderen Start-ups, die zuletzt mit Millionenrunden auf sich aufmerksam machten, war Earlybird früh an Bord. Dies wären smava, EyeEm, Number26 und Auctionata.

Aber der Reihe nach! Phenomen Ventures, Earlybird und Neuhaus Partners investierten im April stattliche 16 Millionen US-Dollar in smava. Ältere Startupper dürften das Unternehmen noch kennen. 2007 startete smava als reines Peer-to-Peer-Konzept. Inzwischen ist smava ein “Kreditvergleichsportal”, das vor allem auf Bankenkredite setzt – siehe “smava sammelt stolze 16 Millionen Dollar ein“. Earlybird investierte bereits 2007 in smava und durchlebte dabei auch eine längere Talsohle. Beim Foto-Start-up EyeEm wiederum stieg Earlybird 2013 ein. Das Start-up wurde in den vergangenen Jahren schon mehrmals für tot erklärt. Die Übernahme von Instagram setzt bei EyeEm aber viele neue Kräfte frei – längst ist das Start-up mehr als ein simpler Foto-Sharing-Dienst. EyeEm arbeitet mit der Bildagentur Getty Images zusammen und bietet eine Verkaufsplattform für Bilder an. 18 Millionen US-Dollar flossen im April in das junge Start-up.

Weiter geht es mit Number26: Star-Investor Peter Thiel, Earlybird, Redalpine und Co. investierten im April 10 Millionen Euro in das FinTech-Start-up. Das Start-up wurde im Februar 2013 gegründet. Number26 bietet ein Girokonto inklusive Mastercard – kostenlos. Earlybird stieg 2014 beim jungen Start-up ein. Bei Auctionata ging Earlybird 2013 an Bord. Das Online-Auktionshaus sammelte kürzlich 42 Millionen Euro ein. Damit wanderten bisher knapp 80 Millionen Euro in das junge Unternehmen.

Earlybird Venture Capital ist aber nicht nur an diesen vier Superhelden beteiligt. Auch bei Fußball-Start-up Onefootball ist Earlybird bereits seit 2013 an Bord – damals flossen rund 10 Millionen Euro in das Unternehmen, das früher iLiga hieß. Aus dem Jahre 2014 stammt eine Millionenrunde bei Traxpay – damals flossen 15 Millionen US-Dollar in den B2B-Anbieter für Zahlungen in Echtzeit”. Earlybird investierte bereits 201 einen Millionenbetrag in die Jungfirma. Bei so vielen potenziellen neuen Superhelden, dürfte Earlybird auch endlich das simfy-Desaster überstanden haben. Earlybird pumpte über Jahre viele Millionen in das Start-up – ohne Erfolg.

Foto: American Robin with a worm perched on a park bench from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.