Gastbeitrag von Sabine Hoffmann

Social Media entscheidet über das Überleben von Start-ups

Die Währung von Social Media ist Aufmerksamkeit – doch was, wenn genau diese nicht dem neuesten BitCoin-Kurs entspricht, sondern eher dem des aktuellen Euro-Kurses? Für Start-ups bedeutet das Probleme. Gute Gründer also, wieso auch Start-ups ihre „Social Fitness“ trainieren sollten.
Social Media entscheidet über das Überleben von Start-ups
Donnerstag, 16. Juli 2015VonTeam

Die Währung von Social Media ist Aufmerksamkeit – doch was, wenn genau diese nicht dem neuesten BitCoin-Kurs entspricht, sondern eher dem des aktuellen Euro-Kurses? Für Start-ups bedeutet das Probleme in der PR, im Vertrieb und Recruiting, den drei Säulen eines jeden jungen Unternehmens. Sabine Hoffmann, Gründerin und Geschäftsführerin von ambuzzador, erklärt, wieso auch Start-ups ihre „Social Fitness“ trainieren sollten.

Die Bekanntheit in den Medien und potenziellen Kunden, Mitarbeitern sowie Investoren hängt davon ab, wie früh Early Adopter und digitale Influencer auf das Produkt stoßen, es ausprobieren und darüber twittern, bloggen, teilen und reden. Kann ein Start-up eine solche Aufmerksamkeit nicht selbst generieren oder gar nach erfolgreichem Anlauf nicht aufrecht erhalten oder gezielt nutzen, steht es schlecht um das Überleben im Start-up Haifischbecken. Denn wer nutzt Produkte von oder heuert bei einer Firma an, die wenig bekannt ist, erst seit kurzem existiert und über das keine eigenen Erfahrungswerte vorliegen?

Dagegen hilft die intelligente Integration von Social Media in das eigene Geschäftsmodell: Die Prozesse innerhalb eines Start-ups überschneiden sich mit seiner Zielgruppe und Stakeholdern sowie seiner Führungs- und Managementebene. Genau dieser Schnittpunkt ist das sogenannte „Social Business“, der Punkt an dem alle Bereiche an die Anforderungen von Social Media angepasst werden sollten, damit das Start-up innovativ bleibt. Dabei ist es wichtig, dass sowohl das Gründer-Team als auch alle weiteren MitarbeiterInnen die sozialen Medien geschickt für die Bekanntheit des Unternehmens, den Aufbau einer Community und das Recruiting von MitarbeiterInnen des Start-ups nutzen.

Social Businesses sind mehr als nur hip und technologieaffin

Social Media bewusst in der Führungs- und Managementebene eines Start-up implementieren? Durchaus im ersten Moment abwegig, weil doch gerade junge Unternehmer sich rühmen, die digitalen Kanäle spielend zu meistern. Doch falsch gedacht: Oftmals schöpft das Gründer-Team gar nicht das volle Potenzial seiner digitalen Möglichkeiten aus. Das liegt weniger am praktischen Können, sondern an mangelnder Kenntnis über Strategien, Ziele und Grenzen. Abhilfe schafft der Blick von außen durch Berater und Schulungen, die dem Team helfen das Augenmerk und die Sensibilität für geeignete Social-Media-Themen zu entwickeln. Externe Schulungen schärfen den Blick für die internen interessanten Geschichten eines Start-ups, die nicht nur auf den sozialen Kanälen sondern auch bei Marketing, PR oder Recruiting gut laufen würden.

Von 0 auf 100: Start-ups bauen eine Community von Grund auf

Der Aufbau relevanter Reichweite durch eine Community gestaltet sich im Bereich Social Media hoch dynamisch, schließlich hat auch hier die Zielgruppe das Ruder selbst in die Hand genommen und ihre eigenen Kanäle in Form von Blogs, YouTube Kanälen und Instagram Accounts geschaffen. Dabei sollten Start-ups den Anspruch haben ebenso versiert wie etablierte Unternehmen die Klaviatur der sozialen Kanäle zu bespielen: Ob sie nun in einen Markt einsteigen, der bereits viele Wettbewerber und entsprechende Nutzer hat, oder in einer Nische unterwegs sind, der die potenziellen Kunden erst auf ihre Bedürfnisse anstößt – durch die korrekte Ansprache auf diversen Plattformen erzeugen sie genau das Interesse, das für sie notwendig ist um durchzustarten und die Umsätze zu generieren, die Investoren anziehen.

Dynamische, adaptive Prozesse, die Start-ups wachsen helfen

Ist das Start-up erst einmal in der Zielgruppe und Öffentlichkeit bekannt und die Community aufgebaut, erfolgt mit dem einhergehenden Wachstum oftmals die nächste große Herausforderung: Personalmangel. Das Arbeitsumfeld in einem Start-up ist von Natur aus chaotisch, deshalb müssen seine MitarbeiterInnen flexibel, neugierig und entscheidungswillig sein. Von Bewerbern wird viel gefordert, doch in Zeiten in denen der Fachkräftemangel sogar Nachwuchsunternehmen betrifft, stellt sich die Frage: Wie können Start-ups die richtigen Talente finden? Bestenfalls mit Social-Media-Kanälen die die Motivation, Erfahrung und Tatkraft ausstrahlen nach der sie in künftigen MitarbeiterInnen suchen.

Der dadurch kreierte „Buzz“ gibt Einblicke in die unternehmensinternen Abläufe, strahlt Kenntnis über die sozialen Medien aus und reflektiert in einem umkämpften, innovativen Umfeld den Zeitgeist und das Know-how das Talente anzieht – und letztlich auch Investoren und Kunden.

Über die Autorin:
Seit mehr als 10 Jahren ermutigt und begleitet Sabine Hoffmann, Gründerin und Geschäftsführerin von ambuzzador Pioniere und Executives führender nationaler und internationaler Marken am Weg in ein neues kommunikatives Zeitalter. Ihr erklärtes Ziel ist es, die Prinzipien der Neuen Medien in etablierten Geschäftsmodellen erfolgreich einzubinden, um Executives und ihre Teams #socialfit für die Zukunft zu machen. Dazu kommt der Anspruch, messbaren Business Impact zu generieren: Marketing Budget investitionsgeschützt einzusetzen, Consumer Insights in Echtzeit in Chancen zu verwandeln, Kunden Beschwerden in nachhaltig positive Erlebnisse zu transformieren.

Foto: Hands Holding Colorful Speech Bubbles Social Media Concept from Shutterstock