Gastbeitrag von Katja Gross

5 Tools für Prozesse, Wertschöpfungs- und Lieferketten

Prozesse, Wertschöpfungs- oder Lieferketten zu managen, ist eine Herausforderung für alle Supply-Chain-Manager oder Operations-Manager. Tools, die dabei helfen sollen, die Arbeit zu erleichtern und den Überblick zu behalten, gibt es viele. Wichtig sind eine hohe Funktionalität und Usability. Eine Auswahl.
5 Tools für Prozesse, Wertschöpfungs- und Lieferketten
Montag, 27. April 2015VonTeam

Start-ups wie klassischer Mittelstand müssen ihre Ressourcen effektiv und effizient nutzen und ihre Arbeitsweisen an die Digitalisierung anpassen. Dabei helfen webbasierte Tools und Anwendungen. Projektleiterin Katja Gross, Projektleiterin der Berliner Messe tools, stellt fünf spannende Anwendungen für Operations- und Wertschöpfungsketten vor.

shipcloud

Viele kleine und mittlere E-Commerce-Unternehmen stehen regelmäßig vor der Frage wie sie ihre Waren versenden sollen. Es gibt eine Reihe an Versandunternehmen, welches eignet sich für den aktuellen Versand? Sind die Versandmengen skalierbar? Welcher Dienstleister bietet den besten Preis? Eine Antwort für diese Fragen bietet das Hamburger Unternehmen shipcloud – und eine praktische Lösung dazu. Eine speziell von shipcloud entwickelte Programmierschnittstelle (API) schließt die wichtigsten Versanddienstleister wie DHL, UPS oder Hermes an das eigene Shop- und Warenwirtschaftssystem an; die Integration ist in eine Vielzahl von Shopsystemen möglich, darunter Shopware, Magento und Oxid. Onlinehändler können so mengenunabhängig den günstigsten Versanddienstleister auswählen. Das Ausdrucken der Versandmarken und die Sendungsverfolgung geschehen automatisiert. shipcloud will Unternehmen damit Zeit und Geld sparen und eine Rückfokussierung aufs Kerngeschäft erleichtern. Die Basic-Version, die bis zu 100 Sendungen pro Monat abdeckt, gibt es für zehn Euro.

InfoTip RTS

Als DHL innerhalb kürzester Zeit eine Plattform zur Abwicklung einer internationalen Rückrufaktion benötigte, beauftragte der Konzern InfoTip aus Hattingen Bei Bochum): Mehrere Millionen Artikel mussten zeitgleich aus ganz Europa zurückgerufen, Betroffenen Verpackungen für die Rücksendung bereitgestellt und Werkstätten Kapazitäten für die Reparatur zur Verfügung gestellt werden. Hierzu registrierten sich betroffene Kunden selbst über die Plattform oder über ein Callcenter, ihre Daten mussten verifiziert und mit der weltweiten Datenbank abgeglichen werden. Die Pakete wurden dann mit DHL und anderen Dienstleistern an diverse Werkstätten verschickt. Der gesamte Prozess musste dokumentiert, überwacht und im Anschluss ausgewertet werden können. Der von InfoTip entwickelte Repair Tracking Service (RTS) ist ein herstellerübergreifendes Logistik- und Informationsportal für den Fachhandel. Koordination, Abwicklung und Verfolgung von Service- und Reparaturaufträgen können damit zentral über eine gemeinsame Plattform erfolgen. Dies ist sowohl für Garantie- als auch für kostenpflichtige Fälle möglich.

Inventorum

ALs iPad-Kassensystem für den Einzelhandel beschreibt sich das Berliner Start-up um Gründer Christoph Brem selbst. Dabei bietet Inventorum nicht nur eine Kassenfunktion mit Barcode-Scanfunktion. Das Tool kann zugleich für die Buchhaltung, Warenwirtschaft, Kundenverwaltung und vor allem den E-Commerce genutzt werden. Onlineverkäufe können mit dem Warenbestand in Echtzeit abgeglichen und eine eBay-Anbindung integriert werden. Das Unternehmen bietet drei verschiedene Pakete an. Wer direkt für ein oder zwei Jahre zahlen möchte, kommt günstiger weg.

Stock.Pit

Wer die Bestellabläufe im eigenen Unternehmen vereinfachen will, sollte das Start-up Stock.Pit genauer ins Auge fassen. Die Bestellung verläuft mit der Anwendung über ein Vier-Schritte-Modell: Lieferanten auswählen oder anlegen, Artikel verwalten, Bestell-Listen erstellen und Bestellungen senden. Artikel können dabei ebenfalls aus dem Sortiment gewählt oder selbst angelegt werden. Besonders praktisch: Soll-Bestände festlegen und das System errechnet automatisch die benötigte Artikelanzahl. Eine Erinnerungsfunktion ist integriert. Auch für Lieferanten ist das Tool von Nutzen: sie können ihr gesamtes Sortiment hochladen und Produktbeschreibungen erstellen. Wer eine Lizenz erwirbt, ermöglicht seinen Kunden Zugriff auf alle Funktionen von Stock.Pit und bekommt alle Bestellungen per E-Mail zugesandt. Dank der Nachrichtenfunktion verläuft auch die Kommunikation schnell und einfach. Stock.Pit ist momentan nur im App Store verfügbar, eine Version für Android ist bereits in Planung.

HQLabs

Die Einführung einer Business-Software muss nicht immer kompliziert und kostenaufwändig sein: HQLabs hat sich der Entwicklung modularer Softwarelösungen für Unternehmen verschrieben. HQ Simplified Business bietet sich besonders für Agenturen sowie kleine und mittelständische Unternehmen an, die einem definierten Auftragsprozess folgen. Von Projektmanagement und CRM über Warenwirtschaft, Dokumentenmanagement, Zeiterfassung und Belegwesen – wie bei einem Baukasten kann sich jeder seine individuelle Software aus einzelnen Bausteinen zusammenbasteln. Auch individuelle Module für besondere Anforderungen kann man sich erstellen lassen. Für noch mehr Flexibilität können Funktionsbereiche und Module jederzeit dazu- oder abgebucht werden. Wem das nach zu viel Aufwand klingt, der kann auf eine der vorkonfigurierten Branchen-Pakete zurückgreifen. Diese gibt es für Agenturen, Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau und der Luftfahrt und für Banken. Und das Thema Datenschutz? SSL-Verschlüsselungen und regelmäßige Datensicherung schützen sowohl gegen Zugriff von Außerhalb als auch gegen Verlust.

Passend zum Thema: “5 Rechnungstools, die jeder Gründer kennen sollte“, “5 Marketing- und Sales Tools, die Gründer kennen sollten“. 5 Tools für HR und Collaboration, die jeder kennen sollte.

Zur Person:

Katja Gross ist seit zehn Jahren Projektleiterin bei der Messe Berlin. Seit über zwei Jahren leitet sie die tools und die Entwicklung neuer Messen. Mit der tools verantwortet sie eine wichtige Plattform für webbasiertes Arbeiten und hat daher täglich mit den neusten Tools und webbasierten Softwarelösungen zu tun. Katja Gross absolvierte ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Messe- und Kongress-Management an der Berufsakademie in Ravensburg.

Über die tools:
tools ist die Expo + Konferenz für webbasierte Business-Anwendungen zur intelligenten Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen. Die Veranstaltung findet am 16. und 17. Juni 2015 zum zweiten Mal auf dem Gelände der Messe Berlin statt. Die Expo und Konferenz bietet praktisches Testen, Information, Weiterbildung, optimales Benchmark sowie Networking, um das passende Tool zur Optimierung der Geschäftsprozesse zu finden.

Foto: male manager man standing in big modern warehouse with back towards viewer from Shutterstock