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Holtzbrinck verkauft Parship an Beteiligungsgesellschaft

Oakley Capital, eine private Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in London, übernimmt die Partnerbörse Parship. Das Medienunternehmen Holtzbrinck Digital begründet den Verkauf mit dem Fokus auf Themen wie Wissenschaft und Bildung sowie auf Content-Angebote und buchaffine Inhalte.
Holtzbrinck verkauft Parship an Beteiligungsgesellschaft
Mittwoch, 1. April 2015VonAlexander Hüsing

Schon vor einigen Jahren stand die Partnerbörse Parship zum Verkauf. Damals im Jahre 2012 hieß es, dass der Verkauf abgeblasen wurde, weil kein Bieter den erhofften Preis zahlen wollte. Tenor: Das Unternehmen habe seinen Zenit überschritten. Seit dem Boom von Tinder, Lovoo und Co. wohl noch mehr, zumindest ist Parship nicht mehr in. Nun aber hat Holtzbrinck Digital einen Käufer für das vermeintliche sinkende Schiff gefunden: Oakley Capital, eine private Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in London, übernimmt Parship, das zuletzt in 13 Ländern aktiv war.

Das Medienunternehmen Holtzbrinck Digital begründet den Verkauf mit dem Fokus auf Themen wie Wissenschaft und Bildung sowie auf Content-Angebote und buchaffine Inhalte. Passend zum Thema: “Holtzbrinck Digital setzt nun massiv auf E-Learning“. “Parship ist eine unserer größten Erfolgsgeschichten”, sagt Markus Schunk, Geschäftsführer von Holtzbrinck Digital, zum Ausstieg. 2001 ging Parship mit Unterstützung von Holtzbrinck an den Start.

“Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unserem neuen Eigentümer. 2014 haben wir ein Wachstum von 35 % erzielt und mit über 60 Millionen Euro den höchsten Umsatz unserer Unternehmensgeschichte erzielt. Oakley ist bekannt dafür, Unternehmen zu entwickeln und ihr Wachstum zu unterstützen. Damit ist Oakley der perfekte Partner, um Parships Position im Markt zu stärken und unsere herausragende Wachstumsgeschichte fortzuschreiben”, sagen die Parship-Geschäftsführer Tim Schiffers, Henning Rönneberg und Marc Schachtel.

60 Millionen Euro Umsatz sind auf jeden Fall ein gutes Ergebnis. Wobei das Unternehmen 2010 bereits 55 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete. Die Zeiten großer Wachstumssprünge sind somit lange vorbei. Ein sinkendes Schiff ist Parship aber damit noch nicht. Wenn es dem Team gelingt, sich weiter dauerhaft als teuere Datingplattform zu positionieren. Bei den nachwachsenden Generationen, die Tinder und Co. nutzen, dürfte dies aber schwer fallen. Zudem ist Parship trotz der großen Europapräsenz weiter sehr abhängig vom deutschsprachigen Raum.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.