Gastbeitrag von Maximilan H. Breckbill

Masterminds – Mit Peer Mentoring zu mehr Erfolg

Gründer, die sich in Masterminds organisieren, können durch regelmäßigen Austausch und Motivationszuwachs in der Gruppe mehr für sich und ihr Projekt herausholen. Wie Peer Mentoring funktioniert und welchen Nutzen es hat, ist Thema dieses Gastbeitrags von Maximilian H. Breckbill.
Masterminds – Mit Peer Mentoring zu mehr Erfolg
Donnerstag, 19. März 2015VonTeam

“Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen Du die meiste Zeit verbringst“ – dieses Zitat aus den USA bringt auf den Punkt, wobei es beim Peer Mentoring, einem Zusammenschluss Gleichgesinnter mit dem Ziel, einander durch Erfahrungsaustausch und Motivation zu fördern, geht: Unternehmer, die sich in so genannten Masterminds zusammenfinden, können einander gegenseitig beim Erreichen individueller Ziele unterstützen und so letztlich in der Gruppe den Erfolg jedes Einzelnen pushen.

Masterminds kann in diesem Zusammenhang als „Leistungs- und Motivationshacking“ verstanden werden, von dem gerade Gründer und Jungunternehmer, aber auch Freelancer oder Studenten profitieren können: In einer Peer Mentoring-Gruppe, bestehend aus etwa vier oder fünf Mitgliedern, die jeweils unterschiedliche Businessmodelle entwickeln oder ausbauen bzw. individuelle Ziele erreichen möchten, entsteht durch die sich potenzierende Motivation der einzelnen Gruppenmitglieder eine Art „positiver Gruppenzwang“.

Wer sich mit Menschen umgibt, die zielstrebig und ehrgeizig an Erfolgen arbeiten, möchte selbst auch erfolgreich sein – die Entwicklung anderer motiviert zur eigenen Entwicklung. Aus Fehlern, die andere gemacht haben, lässt sich Lehrreiches fürs eigene Business ableiten bzw. können durch andere bereits erprobte „Mittel zum Erfolg“ einen schneller ans eigene Ziel bringen. Ein angstfreier Umgang mit dem Scheitern und die Bereitschaft, zu lernen gehören ebenso wie Interesse an Austausch und Perspektivenwechsel zum Kern des Peer Mentorings.

Der Impuls, stärker und cleverer zu performen, entsteht bei Masterminds durch klare Zielsetzungen, Verantwortlichkeit und einen Kreativitätspool, der aus der Erfahrung und Individualität der Gruppenmitglieder gespeist wird. In regelmäßigen Treffen – meist einmal wöchentlich – wird der Grundstein dafür gelegt, zusammen mehr für den einzelnen herauszuholen.

So starten Sie Ihr eigenes Mastermind
Im Folgenden wird der Mastermind Creation-Prozess in einfachen Schritten zusammengefasst.

1) Ein konkretes Ziel definieren
Stellen Sie einen 3-Monate-Plan für Ihr Unternehmen auf, der auf das Erreichen eines so genannten „SMART Goal“ ausgerichtet ist:
S – Specific / spezifisch
M – Measureable / messbar
A – Achievable / erreichbar
R – Relevant / relevant
T – Time-bound / zeitgebunden
Beispielsweise: Ich möchte in drei Monaten meine Umsätze um ein Viertel steigern / xx Neukunden gewinnen / Prozess xy etablieren.

2) Wissen, was gebraucht wird
Als Initiator eines eigenen Masterminds genießen Sie den Vorteil, genau zu wissen, was Sie brauchen, um voran zu kommen. Um sich Ihr eigenes Mastermind maßschneidern zu können, ist es daher hilfreich, alle Fähigkeiten und unternehmerischen Qualitäten aufzuschreiben, die dabei hilfreich sein könnten, Ihr Ziel zu erreichen.

3) Ihre Wunsch-Gruppe beschreiben
Um die idealen Mitglieder für Ihre Gruppe zu finden, gestalten Sie eine kurze „Werbeanzeige“, in der u.a. folgende Punkte beschrieben werden:
– Ihr Geschäftsmodell und Ihr Ziel
– Das Konzept hinter Masterminds (Verantwortungsübernahme und Austausch von
gleichgesinnten Unternehmern untereinander)
– die Anzahl der Teilnehmer, die gesucht wird (eine Gruppengröße von insgesamt fünf
Personen wird empfohlen)
– die Fähigkeiten und Erfahrungswerte, nach denen Sie suchen
– die Fähigkeiten und Erfahrungswerte, die Sie selbst einbringen können
– Wie oft und über welchen Zeitraum hinweg möchten Sie Gruppentreffen abhalten?
Bsp.: Zwei Treffen in der Woche über einen Zeitraum von insgesamt drei Monaten

4) Weitersagen
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Aufruf zum Aufstellen einer Mastermind-Gruppe publik gemacht wird; anfangs im Freundes- und Bekanntenkreis, dann über Socal Media-Kanäle, relevante Netzwerke und Portale oder bei einschlägigen Veranstaltungen wie Gründermeetings, offenen Gesprächsrungen, etc.

5) Kandidaten finden
Lernen Sie potentielle Gruppenmitglieder vorab besser kennen, um beurteilen zu können, ob die Gruppe insgesamt harmonisiert und einzelne Gruppenmitglieder vom Wissen und Erfahrungsschatz der jeweils anderen profitieren können.

6) Das erste Meeting
Im ersten Meeting sollten Sie die Gruppe besser kennenlernen und ein paar Grundregeln aufstellen. Eines der etabliertesten Meeting-Module ist eine kurze Gesprächsrunde, in der jeder in der Gruppe die anderen in ca. 8 Minuten auf den neuesten Stand bringt:
– Was habe ich seit dem letzten Meeting gemacht/verändert/erreicht?
– Was habe ich vor, bis zum nächsten Meeting zu tun/zu verändern/ zu erreichen?
– Welche Schwierigkeiten gibt es aktuell / welche Entscheidungen müssen getroffen werden, die in der Gruppe lösungsorientiert diskutiert werden könnten?

Zur Person
Maximilian H. Breckbill ist Gründer von MastermindInitiator.com in Berlin.

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