Denis Gibisch von littlelunch

“Wir sind eine gesunde Alternative zu Imbissbuden”

Das Augsburger Start-up littlelunch will ab sofort eine gesunde Alternative zu fettigen Currywürsten oder dem Essen in der Kantine sein. In einer Box verschickt Gründer Denis Gibisch Bio-Suppen, frisch zum Verzehr. Im Gründerinterview spricht er über Salate on demand, umweltfreundliche Paketdienste und Imbissbuden.
“Wir sind eine gesunde Alternative zu Imbissbuden”
Dienstag, 23. Dezember 2014VonChristina Cassala

In die Kantine gehen oder wieder zur Imbissbude und ne Wurst oder doch lieber die mitgebrachte Stulle essen? Egal wie und wo: Das Essen ist vielfach einfach zu teuer und zu fettig für die Mittagspause. Hier will littlelunch ab sofort eine gesunde Alternative bieten. Das Augsburger Start-up verschickt Suppen, auch an Privathaushalte in der Box. Im Gründer-Kurzinterview spricht Gründer Denis Gibisch über vegane Bio-Suppen und Salate on demand, umweltfreundliche Paketdienste und Imbissbuden.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Mit unserer Lunchbox bieten wir die perfekte Alternative zu ungesundem Essen im Büro und für Zuhause. In der Box sind aktuell 6 vegane, reichhaltige und leckere BioSuppen im Glas enthalten die in unserem Onlineshop ganz nach Belieben zusammen gestellt werden können. Einmal bestellt kommt die Box per umweltfreundlichem Paketdienst direkt zum Kunde (im Abo günstiger).

Durch die lange Haltbarkeit und keiner Kühlpflicht, ist die Suppe immer und überall verfügbar. Perfekt auch für Unternehmer, die Ihre Angestellten anstatt einer Kantine mit einer Alternative versorgen wollen. Das Konzept Lunchbox wird stetig weiter entwickelt.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Vor genau einem Jahr kam uns die Idee gesundes und qualitativ hochwertiges Essen an Unternehmen zu liefern. In erster Instanz wäre das frische Suppen und Salate on demand gewesen. Hier hätten wir allerdings kein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis erzielen können. Außerdem wäre dies nicht so skalierbar gewesen wie unser heutiges Konzept.

Darum haben wir uns Partner gesucht, mit denen wir ein sehr hochwertiges Produkt herstellen können, dass lange haltbar ist und keiner Kühlung bedarf und das per Paketdienst auslieferbar ist. Daraus ist nun die littlelunch Lunchbox entstanden die im ersten Schritt aus sechs hochwertigen und leckeren Bio Suppen besteht. In Zukunft wollen wir unsere Produktpalette noch in Tiefe und Breite erweitern.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Es gibt durchaus bereits Suppe auf dem Markt. Allerdings kann keine davon in Preis und Qualität mithalten. Unser Geschäftsmodell, die Suppe (später weitere haltbare Lebensmittel) in der Box direkt an den Ort des Geschehens zu liefern, gibt es bisher nicht. Ansonsten konkurrieren wir mit örtlichen Imbissbuden oder Lieferdiensten wobei deren Produkte nicht mi unseren Vergleichbar sind. Wir bieten im Endeffekt eine gesunde Alternative dazu.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Unser Produkt kam bisher durchweg gut an. Für uns ist es jetzt besonders wichtig unsere Marke am deutschen Markt zu etablieren. Hierfür sind ausgedehnte Marketingkampagnen nötig für die wir noch Partner suchen um diese finanziell zu stemmen. Unsere Produktion und Logistik steht bereits und kann sehr schnell vergrößert werden und einer großen Nachfrage angepasst werden.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Aktuell vertreiben wir Lunchboxen über unseren Onlineshop. Hier kann sich jeder Kunde seine Box aus verschiedenen Sorten zusammenstellen. Des Weiteren wird es die littelunch Biosuppe Anfang 2015 in vielen Regalen und Onlineshops von Bio Märkten stehen. Welche das sind, teilen wir auf unsere Webseite und den social Media Kanälen mit.

Eine Lunchbox kostet übrigens 22,50 €, wobei unsere Marge bei steigenden Absatzzahlen ebenfalls steigt. Wir verfolgen seit Beginn das „lean Startup“ Prinzip und arbeiten mit sehr geringen Fixkosten. Somit sind wir schon seit Beginn in den schwarzen Zahlen. Dies wird sich aber durch erhöhte Marketingkosten im nächsten Jahr kurzzeitig ändern.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Im nächsten Jahr wollen wir in Deutschland einen möglichst hohen Bekanntheitsgrad erreichen. Ist unsere Marke einmal etabliert, können wir weitere hochwertige Bioprodukte nachschieben. Aktuell verfolgen wir bereits einen kleinen Testmarkt in Österreich. Diesen wollen sobald wie möglich erweitern. Spätestens in 2016 werden wir dann die gesamte EU angehen.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Im nächsten Jahr wollen wir deutschlandweit einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen.
Unser Umsatzziel für 2015 liegt bei etwas über 1 Millionen Euro.
Außerdem wollen wir uns räumlich vergrößern und unsere Herstellkosten senken.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Denis Gibisch gründete 2014 gemeinsam mit seinem Bruder Daniel littlelunch. Nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann und einem Auslandsaufenthalt in London studierte er zunächst Informationstechnik in München, danach BWL an der FH in Ansbach. Ehe er die littlelunch GmbH gründete, war er bei einem Logistiker beschäftigt.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.