Sebastian Lang von Nimple

“Kern unseres Start-ups ist eine Networking-App für Smartphones”

Mit Nimple können über einen QR-Code Festnetznummer, Handynummer, E-Mail-Adresse, Facebook-Profil, Twitter-Konto, WhatsApp aus getauscht werden. Im Gründer-Kurzinterview Sebastian Lang über den Funktionsumfang, die Notwendigkeit einer starken Verbreitung der App und die Pläne für das kommende Jahr.
“Kern unseres Start-ups ist eine Networking-App für Smartphones”
Dienstag, 23. September 2014VonChristina Cassala

Sebastian Lang hat mit Nimple eine App zum Austausch von Kontaktdaten entwickelt und versteht sich daher als digitale Visitenkarte. Mit der Networking-App können über einen QR-Code Festnetznummer, Handynummer, E-Mail-Adresse, Facebook-Profil, Twitter-Konto, WhatsApp aus getauscht werden. Im Gründer-Kurzinterview spricht Lang über die Reduzierung des Funktionsumfangs, die Notwendigkeit einer starken Verbreitung und die Pläne für das kommende Jahr.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Der Kern unseres Start-ups ist eine Networking-App für Smartphones. Mit Nimple – Networking Simple können Kontaktdaten mit Hilfe eines QR-Codes einfach und schnell ausgetauscht werden. Wenn man Personen im privaten oder beruflichen Umfeld kennenlernt, braucht man keine Handynummern, E-Mail-Adressen oder ähnliches mehr abtippen. Das geht mit einem Klick mit dem Abscannen des QR-Codes der Nimple-App. Zusätzlich kann man sich mit kennengelernten Personen ganz einfach über Facebook, Twitter, XING oder LinkedIn verbinden.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Am Anfang hatten wir als Zielgruppe sehr stark Business-Nutzer im Fokus. Nach der Veröffentlichung der ersten Version haben wir daneben aber auch die Privat-Nutzer als Zielgruppe entdeckt, die vor allem Handynummern und Facebook-Profile austauschen wollen. In der ersten Idee war der Funktionsumfang der App deutlich größer. Wir haben aber schnell gemerkt, dass es besser ist, die App für den Nutzer so einfach wie möglich zu gestalten. Wir haben uns auf den Kern des Networkings fokussiert: Der Austausch von Kontaktdaten.

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Es gibt einen Anbieter (MoID), der den Kontaktdaten-Austausch komplett online per Server durchführt. Großer Nachteil an dieser Stelle ist, dass immer beide die MoID-App brauchen und das nur funktioniert, wenn man eine bestehende Internetverbindung hat.

Die Nimple-App hat als Austausch-Medium einen QR-Code in dem die Daten hinterlegt sind. Dieser kann mit jedem beliebigen Barcode-Reader gescannt werden. Dementsprechend können Kontaktdaten auch dann ausgetauscht werden, wenn nur eine Person die Nimple-App installiert hat. Zusätzlich funktioniert das Abscannen komplett offline, d.h. man kann auch ohne Internetverbindung Kontaktdaten austauschen.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Verbreitung: Die App funktioniert und wir bekommen täglich positives Feedback. Allerdings benötigen wir eine deutliche stärkere Verbreitung. Aktuell stehen wir bei ca. 2000 Nutzern.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Umsatz wollen wir vor allem durch Zusatzangebote in der App (In-App Käufe) generieren. Die Grundfunktionen bleiben kostenlos. Wer viel mit der App arbeitet und seine Kontakte mit einem Klick exportieren oder mehrere Visitenkarten erstellen möchte, muss dies erst per In-App Kauf freischalten. Abhängig von den Nutzerzahlen planen wir im Jahr 2015 schwarze Zahlen zu schreiben.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Wir haben drei Hauptzielgruppen definiert.
1) Business-Nutzer und Unternehmen
2) Studenten und Schüler
3) Freizeit-Menschen, die viele Kontakte haben (Vereine, Verbände etc.)

Dementsprechend wollen wir sowohl auf die Smartphones der Privat- als auch der Business-Nutzer und Unternehmen vordringen.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Bis Ende 2014 wollen wir die Marke von 10.000 Nutzern knacken. Dies ist für uns auch der wichtigste Meilenstein, um die Pläne für 2015 anzupassen.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person:
Sebastian Lang studierte Wirtschaftsinformatik an der Dualne Hochschule Baden-Württemberg Mannheim sowie an der Graduate School Rhein-Neckar. Nach dem Master arbeitete er zunächst als Ausbilder für Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieurwesen und BWL-Industrie bei Roche Diagnostics, ehe sich als Co-Founder der Appstronauten selbstständing machte, die die Nimple-App betreiben.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.