Börsenprospekt

438 Seiten geballtes Insider-Wissen über zalando

Zwischen 507 und 633 Millionen Euro will sich zalando an der Börse holen. Das Börsenprospekt liefert nun auf 438 Seiten seht viel Zahlen, Daten und Fakten über das 2008 gegründete Unternehmen aus Berlin. Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 18 Euro bis 22,50 Euro festgelegt.
438 Seiten geballtes Insider-Wissen über zalando
Donnerstag, 18. September 2014VonAlexander Hüsing

zalando drängt im Sauseschritt an die Börse (Kürzel: ZAL) – am 1. Oktober ist es soweit. Zwischen 507 und 633 Millionen Euro will das Unternehmen dabei einnehmen. 11,3 % der Firma sollen verteilt werden. Die Preisspanne für die Aktien wurde auf 18 Euro bis 22,50 Euro festgelegt, wie der Modehändler am Mittwoch Abend verkündete. Daraus ergibt sich eine Bewertung von bis zu 5,6 Milliarden Euro. Das gestern veröffentlichte Börsenprospekt (PDF) liefert nun auf 438 Seiten seht viel Zahlen, Daten und Fakten über das 2008 gegründete Unternehmen aus Berlin.

ds-zalando-ipo

Zitat: “Der gesamte europäische Markt für Mode (ausgenommen Russland) ist groß, mit Ausgaben der Verbraucher im Jahr 2013 von insgesamt etwa € 420 Mrd.72. Unsere Umsatzerlöse im zum 30. Juni 2014 endenden Zwölfmonatszeitraum beliefen sich auf € 2,0 Mrd. Wir wollen unseren Anteil am europäischen Modemarkt ausbauen, indem wir unseren Stamm aktiver Kunden vergrößern und unseren Anteil an den Modeausgaben jedes Kunden steigern. Wir erwarten, dass sich die Verschiebung vom Offline- zum Online-Handel fortsetzt, und wollen von diesem Trend profitieren. Unsere 13,7 Mio. aktiven Kunden (Stand: 30. Juni 2014) stellen nur etwa 3 % der Gesamtbevölkerung (etwa 425 Mio. Menschen)73 der 15 Länder dar, in denen wir derzeit tätig sind. Wir glauben, dass wir die Anzahl unserer aktiven Kunden wesentlich erhöhen können”.

Hier ein Einblick in die Risiken: “In den ersten sechs Jahren nach unserer Gründung haben wir erhebliche operative Verluste erlitten, und es ist nicht gewährleistet, dass wir in Zukunft unsere Profitabilität erreichen oder aufrechterhalten werden können”, “Sollten wir nicht in der Lage sein, Modetrends und Konsumentenvorlieben vorherzusehen und rechtzeitig darauf zu reagieren, könnte unsere Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage beeinträchtigt werden” und “Unser Geschäft ist saisonalen Schwankungen bei den Umsatzerlösen unterworfen, was die Vorhersage unserer zukünftigen Ergebnisse schwierig macht”.

Die größten Anteilseigner des Unternehmens sind momentan Kinnevik (35,6 %), Global Founders (16,7 %), Anders Holch Povlsen (10,48 %), DST Europe – Yuri Milner (8,14 %) und Holtzbrinck Ventures (7,64 %), Tengelmann (5,63 %), AI European Holdings – Len Blavatnik (3,58 %). Im ersten Halbjahr dieses Jahres erzielte zalando erstmals einen operativen Gewinn. Bei einem Umsatz von rund 1 Milliarde Euro lag das Plus bei 12 Millionen Euro.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.