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Klingel verschmäht miacosa – Shoppingdienst insolvent

Nun auch miacosa! Das kleine Kölner Start-up ist insolvent. miacosa startete als Celebrity-Shoppingdienst und wandelte sich dann zur Verkaufsplattform rund um YouTube-Stars. Eigentlich wollte Klingel das Unternehmen unterstützen - nun zog sich der Geldgeber aber wohl wieder zurück.
Klingel verschmäht miacosa – Shoppingdienst insolvent
Montag, 4. August 2014VonAlexander Hüsing

Eigentlich schien es, dass miacosa erfolgreich die Wende – vom Celebrity-Shoppingdienst hin zur Verkaufsplattform rund um YouTube-Stars – hinbekommen hat. Zumal miacosa vor wenigen Wochen in der Portfolioübersicht von Klingel auftauchte (und jetzt wieder verschwunden ist). Nun gibt es massive schlechte Nachrichten – wie Exciting Commerce berichtet: “Mitte Juli hat Miacosa Insolvenz anmelden müssen, weil die bereits vollzogen geglaubte Finanzierungsrunde am Ende doch noch geplatzt ist”. Dem Vernehmen nach habe Klingel kalte Füße bekommen und nachträglich den Stecker gezogen, heißt es im Artikel. Dabei gehe es im Grund um die Schleichwerbevorwürfe gegen Y-Titty.

ds-miacosa

Wie schwierig das Geschäft von miacosa und Co. ist, berichtete miacosa-Macher Marc Aufzug bereis im Frühjahr 2013 gegenüber deutsche-startups.de: “Die ursprüngliche Idee, einfach möglichst viele Prominente aus Funk und Fernsehen mit Produkten zu verknüpfen und dann dabei zuzuschauen, wie die Sales durch die Decke schießen, funktioniert in Deutschland unseres Erachtens nach nicht. Da hilft auch keine Fernsehwerbung”. Gegenüber ONEtoONE berichtete Aufzug im November zudem: “YouTube-Stars funktionieren bei uns deutlich besser als die klassischen TV- und Print-Promis. Zu einem großen Teil liegt das daran, dass es keinen Medienbruch gibt”. So findet man auf miacosa seitdem – wie bereits beschrieben – keine Promis mehr, sondern unzählige YouTube-Stars, die in ihrer Zielgruppe bekannter sind, als so mancher denkt.

BerryAvenue, ein Mitbewerber von miacosa, schloss bereits Anfang dieses Jahres für immer für seine Promi-Pforten. Konkurrent Blissany wiederum, der zum Start ebenfalls auf Experten und Prominente setzte, positioniert sich unterdessen als Plattform, auf der Nutzer “die neuesten Must-Haves aus den Bereichen Fashion & Accessories, Beauty & Wellness, Sports & Health, Home & Living” finden. Das Münchner Unternehmen verspricht dabei “Qualität und Exklusivität fernab von Mainstream”! Die Rubrik Experten ist aus Navigation verschwunden – stattdessen findet man dort aber den Menüpunkt Designer. “Shopping mit Stars” kommt bei Blissany auf den ersten Blick nur noch im Seitentitel vor. Bleibt festzuhalten: Promi-Shopping funktioniert in Deutschland nicht.

Passend zum Thema: “Start-ups, die 2014 bereits gescheitert sind“.

Foto: German Word Insolvenz, Translation: Bankruptcy from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.