13 neue und laufende Crowd-Deals

Jetzt in Protonet, Von Wilmowsky, Lexvisors und Co. investieren

Crowdinvesting etabliert sich immer mehr als Geldquelle für Start-ups. Gefühlt jeden Tag startet auf einer der vielen Plattformen eine neue Schwarmfinanzierung. Mit unseren Crowd-Deals werfen wir regelmäßig einen Blick auf Start-ups, die versuchen via Crowdinvesting Geld einzusammeln.
Jetzt in Protonet, Von Wilmowsky, Lexvisors und Co. investieren
Montag, 23. Juni 2014VonVeronika Hüsing

Immer mehr junge deutsche Start-ups suchen auf Crowdinvesting-Plattformen wie Companisto, Deutsche Mikroinvest, Fundsters, Innovestment, Seedmatch, Startkapital Online oder Startnext Geld. Diesmal suchen Unternehmen wie Protonet, Vibewrite, Von Wilmowsky, MyParfum, Secucloud, Foodist, Lingoschools, Lexvisors, MyCleaner, Front Row Society, Knicket, cooKINGrooms und DessousundMode Geld.

Protonet sucht 3.000.000 Euro

Personal Server: Das Hamburger Start-up Protonet baut und verkauft den “einfachsten Server der Welt” und bietet damit sämtliche “Vorteile der Cloud bei 100%iger Datenhoheit”. Anfang Juni hat Protonet bei seiner zweiten Crowdfunding-Kampagne bei Seedmatch in knapp 12 Stunden 1,5 Millionen Euro eingesammelt, was Weltrekord ist. Aktuell läuft die Kampagne weiter und hat schon die 2,5 Millionen-Marke überschritten – siehe Seedmatch: “Wir sind überwältigt, da wir einen derartigen Ansturm nicht nochmal erwartet haben. Wir möchten darauf hinweisen, dass beim Fundinglimit von 3.000.000 € endgültig Schluss sein wird. Sichert Euch also jetzt noch eine Maya, erzählt anderen Menschen davon und verfolgt unsere Geschichte aktiv weiter. Wir haben mit diesem Investment jetzt erstmal Einiges zu tun und geben Vollgas. Ihr – die Crowd – glaubt an uns. Und das treibt uns an!”, teilen die Protonet-Macher mit.

Vibewrite sucht jetzt 750.000 Euro

Digital-Stift: Das Münchener Start-up Vibewrite (ehemals Lernstift) entwickelt und produziert den ersten Digital-Stift, der Handschrift mit Bewegungssensoren erkennt und somit das Geschriebene digital nutzbar macht. Den Anfang im Produktportfolio von Vibewrite macht ein Lernstift für Kinder, der Rechtschreibfehler registriert und durch dezentes Vibrieren darauf aufmerksam macht. Über WLAN und Bluetooth kann der Lernstift das Geschriebene auch auf PC oder Smart Device übertragen. Derzeit sucht das Unternehmen nach 750.000 Euro (vorher 400.000 Euro) Crowd-Geld – siehe Seedmatch. “Im Frühjahr 2015 folgt unser erster Stift für Erwachsene: der VibeWrite Office, ein smarter Business-Stift für digitalisierte Notizen und effizientere Arbeitsabläufe”, heißt es zu den Zukunftsplänen des Unternehmens.

Von Wilmowsky sucht 500.000 Euro

Design-Sofa: Der Online-Shop Von Wilmowsky bietet seinen Kunden handgefertigte Design-Sofas zu attrakiven Preisen an. Seit 2009 können die User dort selbst zum Designer zu werden, indem sie auf der Website mit Hilfe des innovativen Sofa-Konfigurators ihr Lieblingssofa kreieren. Dazu stehen den potenziellen Käufern über 100 Stoffe und mehr als 50 Leder sowie unzählige Sofadesigns zur Auswahl. Gefertigt werden die Sofas im Anschluss in traditioneller Handarbeit in europäischen Manufakturen. Aktuell ist das Unternehmen auf der Suche nach 500.000 Euro – siehe Seedmatch “5.000 zufriedene Kunden, schon über 3 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2013 und ein Gewinn im vierten Quartal 2013 bestätigen unseren bisherigen Erfolg im Markt”, teilt die Firma mit.

MyParfum sucht jetzt 400.000 Euro

Düfte: Beim Berliner Start-up MyParfum wird jeder selbst zum Parfümeur. Auf der Website des Unternehmens kann man sein eigenes Duft-Unikat erstellen, in dem man sich zunächst für einen Duft-Charakter entscheidet und dazu dann passende Duftnotenempfehlungen bekommt. Zur Auswahl stehen 50 exklusive Ingredienzien. Auch der Flakon kann individuell gestaltet werden. Das Ergebnis ist ein garantiert einzigartiges Parfum. Momentan ist MyParfum auf der Suche nach 400.000 Euro (vorher 300.000 Euro) – siehe Companisto. “Mit über 88.000 Kunden, 132.000 verkauften individuellen Parfums und 3,5 Millionen Euro kumulierten Umsatz konnten wir bereits beweisen, dass das Konzept ankommt. Wir setzen damit auf die zwei Mega-Trends im 14 Milliarden Euro schweren Parfummarkt: Der Boom des Onlinehandels sowie der allgegenwärtige Trend zur Individualität”, gibt das Unternehmen bekannt.

Secucloud sucht jetzt 350.000 Euro

Sicherheit: Secucloud offeriert Privatkunden und kleinen Unternehmen bis 30 Mitarbeitern die Möglichkeit, ihr gesamtes Netzwerk und alle darin befindlichen Geräte ohne zusätzliche Installation von Software günstig abzusichern. Dabei wird die gesamte IT Security-Intelligenz in die Cloud verlagert. Nach einer Frühphasenfinanzierung im Oktober/November 2013 sucht das Unternehmen aktuell bereits zum zweiten Mal Crowd-Geld. Dieses Mal wollen sie nach Erhöhung des Fundinglimits 350.000 Euro einsammeln (vorher 200.000 Euro) – siehe Seedmatch. “Die Anschlussfinanzierung erfolgt planmäßig, wie bereits in der ersten Finanzierungsrunde angekündigt. Die neuen Mittel benötigen wir dabei primär für die Markteinführung”, sagt die Hamburger Firma.

Foodist sucht jetzt 300.000 Euro

Delikatessen: Foodist versendet monatlich eine exklusive Auswahl internationaler Delikatessen in der Foodist-Box. Die Abonnenten werden jeden Monat aufs Neue von der Zusammenstellung überrascht und entdecken so exklusive Gourmet-Produkte. Der Warenwert der monatlichen Foodist Boxen übersteigt dabei mindestens 30 Euro, bei einem Abo-Preis von monatlich 24 Euro inklusive Versand. Die zweite Finanzierungsrunde wurde verlängert und das Fundinglimit erhöht. Momentan sucht das Start-up 300.000 Euro Crowd-Geld (vorher 200.000 Euro – siehe Companisto. “Aktuell zählen wir 1.600 Abonnenten und haben im Februar 2014 einen Monatsumsatz von 45.000 € erzielt. Das erste Geschäftsjahr 2013 schließen wir mit einem Brutto-Jahresumsatz von 304.000 € ab”, gibt das Unternehmen bekannt.

Lingoschools sucht weiterhin 250.000 Euro

Sprachreisen: Lingoschools ist eine Metaplattform, auf der man sich über Sprachreisen informieren und diese dann direkt zum besten Preis buchen kann. “Durch einen umfangreichen Service für Sprachreisende und ein transparentes Angebot punkten wir gegenüber konkurrierenden Anbietern”, sagen die Gründer des Bochumer Unternehmens. Und weiter: “Lingoschools ist bereits heute der größte Anbieter für Sprachreisen in Deutschland.” Aktuell ist das Start-up noch auf der Suche nach 250.000 Euro – siehe Fundsters. “Lingoschool ist bereit den nächsten großen Schritt zu gehen, um international ‘DAS’ Sprachreiseportal zu werden! Der Sprachreisemarkt ist bereit für mehr Transparenz, Objektivität und ein globales Buchungsportal für Sprachreisen”, sind sich die Macher sicher.

Lexvisors sucht 200.000 Euro

Rechtsberatung: “Lexvisors macht Rechtsberatung einfach, transparent und für jedermann bezahlbar”, beschreibt sich das Berliner Start-up in wenigen Worten selbst. Umgesetzt sieht das so aus, dass Personen oder Unternehmen, die juristischen Rat suchen innovative technische Lösungen bekommen, um einfache Rechtsangelegenheiten ohne zusätzlichen anwaltlichen Beistand lösen zu können (Do-it-yourself-Lösungen). Zusätzlich ermöglicht Lexvisors seinen Kunden den Zugriff auf ein Netzwerk von ausgewählten, qualifizierten Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten verschiedener Fachgebiete zu besonders günstigen Konditionen. Derzeit sucht das Unternehmen 200.000 Euro Crowd-Geld – siehe Fundsters.

Mycleaner sucht weiterhin 200.000 Euro

Autopflege: Mycleaner ist eine Online-Plattform zur Buchung umweltfreundlicher mobiler Fahrzeugreinigung und weiterer mobiler Dienstleistungen rund um das Auto, welche direkt am Wunschort des Kunden ausgeführt werden. Der Service richtet sich sowohl an Privat- als auch an Firmenkunden. Das junge Unternehmen sucht derzeit noch bis zu 200.000 Euro – siehe Seedmatch. “Aktuell ist Mycleaner in neun Städten von Hannover bis München aktiv und erzielte in 2013 einen Nettoumsatz von knapp 300.000 Euro”, gibt das Team von Mycleaner bekannt. Laut eigenen Angaben soll mit dem Investment “vor allem der Vertrieb und das Marketing weiterhin stark ausgebaut werden”.

Knicket sucht 200.000 Euro

App-Suchmaschine: Knicket möchte die Suchmöglichkeiten nach Apps für die User verbessern. Das Ganze funktioniert, da man bei Knicket die Ergebnisliste auf mehrere Arten einschränken und so die App-Suche verfeinern kann. Durch die Benutzung der Filter erhält man eine sehr kleine, individuelle Liste mit Apps, die man in den App Stores womöglich nicht gesehen hätte, aber qualitativ sehr hochwertig sind. Dabei umfasst die Knicket-Datenbank alle Apps von Android und Apple iOS, die auf dem Markt sind. Derzeit sucht das Start-up 200.000 Euro Crowd-Geld – siehe Companisto. “Bereits 5 Monate nach Launch wurde Knicket von fast 600.000 Usern genutzt und ist bereits heute international verfügbar. Knicket hat Besucher aus 200 Ländern und wird bis zum Ende des Jahres in weiteren 11 Weltsprachen verfügbar sein”, teilt die Berliner Firma mit.

Front Row Society sucht 150.000 Euro

Mode: Bei Front Row Society hat die Crowd das Sagen. Das Modelabel verbindet Online und Offline indem auf der Website Künstler und Designer aus der ganzen Welt an Designprojekten teilnehmen und die Community von inzwischen über 40.000 Mitgliedern darüber abstimmt, welche Entwürfe am beliebtesten sind. Diese werden dann von dem Unternehmen als Tücher, Taschen oder Damenoberbekleidung produziert. Das Start-up hat bereits zwei erfolgreiche Finanzierungsrunden absolviert und sucht nun zum dritten Mal Crowd-Geld. Dieses Mal 150.000 Euro – siehe Seedmatch.

cooKINGrooms sucht weiterhin 100.000 Euro

Küchenkauf: CooKINGrooms möchte beim Planen und Kaufen von Küchen den Bestellkomfort, den Online bietet, mit lokalen Shops zum “Anfassen” kombinieren. Zusätzlich sind ein Online-Shop mit Küchenutensilien und Elektrogeräten sowie ein Bereich für Rezepte und Kochkurse geplant. Für das Vorhaben sucht Gründer Robert Sperber aktuell bis zu 100.00 Euro – siehe Startkapital Online. Verwendet werden soll das Invest laut eigenen Angaben für die Fertigstellung des Onlineshops, für Programmierung und Warenbestand sowie die Planung und Eröffnung des ersten Küchenstudios.

Dessous und Mode sucht 25.000 Euro

Dessous: Die Drop-Shipping-Plattform für Dessous und Modeaccessoires Dessous und Mode hat vor allem den großen Markt der Klein-Händler im Blick. Gründer Peter Kinnigkeit verspricht: “Alle können mit meiner Ware ihr kleines Geschäft mit mehr wirtschaftlichem Erfolg betreiben. Denn ich liefere auch Kleinstmengen aus. Mindestbestellungen, wie sie die großen Firmen vorschreiben, gibt es bei meinem Großhandel nicht.” Derzeit sucht die Firma 25.000 Euro – siehe Startkapital Online. Mit dem Geld soll das Warenangebot vergrößert werden.

Tipp: Crowdinvesting ist in aller Munde. Siehe auch “6 Crowdinvesting-Plattformen im Vergleich” und “5 weitere Crowdinvesting-Plattformen im Vergleich“.

Foto: Close-up of one Euro coin partially inserted into the slot of a silver piggy bank from Shutterstock

Veronika Hüsing

Geboren 1978, studierte Soziologie, Politik und Psychologie an der Freien Universität in Berlin. Erste journalistische Erfahrungen sammelte sie im Jahr 2000 im Onlineressort des Medienfachdiensts “kressreport”. Ein Jahr später zog es sie ins Ruhrgebiet zu “Unicum”. Seit 2008 gehört Veronika Hüsing zum Redaktionsteam von deutsche-startups.de.