Geld für Start-ups

4 neue Kapitalgeber, die sich jeder Gründer einmal ansehen sollte

Mit Berlin Technologie Holding, DocCheck Guano, Mobile Ventures und Schober Ventures bereichern vier neue Kapitalgeber die Start-up-Szene. Hinter Mobile Ventures steckt, der Mobilfunk-Provider Drillisch. Unter dem Schlagwort "Mobile for Equity" will der Geldgeber in Firmen investieren.
4 neue Kapitalgeber, die sich jeder Gründer einmal ansehen sollte
Montag, 20. Januar 2014VonAlexander Hüsing

Immer neue Acceleratoren, Corporate Venture Capital-Gesellschaft, Inkubatorem und Venture Capital-Geber bereichern den Markt. Und dass ist auch gut so! Neben Berlin Technologie Holding stellen wir diesmal DocCheck Guano, Mobile Ventures und Schober Ventures vor. Aus dem vergangenen Jahr seien noch unsere Artikel zu XlHealth sowie Vogel Ventures zu nennen, ebenfalls zwei noch junge Kapitalgeber in der Szene.

Berlin Technologie Holding

Die Berlin Technologie Holding, die von Joern-Carlos Kuntze (ehemals Venturepark) und Hans Kompernaß gegründet wurde, interessiert sich für Unternehmen aus dem Bereich Mobiltechnologie. “Die Berlin Technologie Holding konzentriert sich auf Series A-Investments“, sagt Kuntze. “Wir schließen damit die Lücke bei Anschlussfinanzierungen, die bislang für viele Wachstumsunternehmen einen Stolperstein darstellten. Unsere ersten Investments erfolgen in den Bereichen iBeacon-Anwendungen sowie Retail Analytics und Performance. Wir investieren unternehmerisch, sind entschiedener und agieren wie ein Mit-Unternehmer.” Ein Fond in zweistelliger Millionenhöhe steht zum Start dafür zur Verfügung. Venture Partner bei Berlin Technologie Holding sind Jan Webering, Gründer und Geschäftsführer von Sevenval, und Hans J. Even, Gründer und Geschäftsführer der TWT Interactive Group. Der Kapitalgeber organisierte bereits den Buy-out der Sevenval aus der YOC AG.

DocCheck Guano

Der noch junge Kapitalgeber DocCheck Guano, ein Ableger von DocCheck, will “innovative Start-ups aus dem Healthcare-Bereich” mit den Kapital, Know-how und Marktzugang versorgen. “Ziel sind dabei keine kurzfristigen Investments, sondern der Aufbau eines Netzwerks in der Healthcare-Gründerszene. Die Start-ups sollen sich via DocCheck miteinander verknüpfen und so einen nährstoffreichen Austausch hervorbringen, von dem alle Seiten profitieren”, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit. Der Gesundheitsmarkt habe riesiges Potential, sagt Vorstand Philip Stadtmann. “Das entsprechende Kapital dafür bringt DocCheck aus dem eigenen Börsengang mit.” DocCheck Guano investierte bereits in BetterDoc, eine Plattform, auf der Ärzte andere Ärzte empfehlen.

Mobile Ventures

Mit Mobile Ventures startet eine weitere Corporate Venture Capital-Gesellschaft. Hinter der Gesellschaft steckt die MSP Holding GmbH und somit Drillisch, der bekannte deutsche Mobilfunk-Serviceprovider. Unter dem Schlagwort “Mobile for Equity” will der neue Geldgeber, der von Julian Valdenaire geführt wird, in Unternehmen investieren, “deren Geschäftsmodelle auf den Zugang zum Mobilfunknetz oder Mobilfunkkunden angelegt sind”. An folgende Themen denken Valdenaire und Co dabei: “Abrechnungssysteme für mobiles Bezahlen, Remote-Energy-Management oder Fernüberwachung von Solarparks”. Neben etablierten und wachstumsstarken Unternehmen interessieren sich die Mobile Ventures-Macher dabei auch für “junge Unternehmen mit Geschäftsmodellen entlang der breit gefächerten digitalen Wertschöpfungskette”. “Wir können alle Arten von Beteiligungen anbieten: angefangen bei der Bereitstellung von Mobilfunkleistungen über Cash-Investments bis hin zu attraktiven hybriden Investitionsmodellen”, sagt Valdenaire.

Schober Ventures

Auch der Adresshändler Schober sucht sein Heil in der digitalen Welt. Die neue Venture Capital-Gesellschaft Schober Ventures interessiert sich für “technologieorientierte und innovative Unternehmen in der Seed und Growth-Phase” aus den “Branchen Marketing, Media, IT sowie E- und M-Commerce”. Neben dem deutschen Markt haben Schober Ventures-Geschäftsführer Robert Meusel und sein Team auch den südostasiatischen Raum im Blick. Ganz neu ist Schober selbstverständlich nicht in der Start-up-Welt. “Wir haben viele Unternehmen im Portfolio. Über die Schober Ventures ziehen wir dort eine gewisse Struktur ein. Wir überlegen auch, uns von der einen oder anderen Beteiligung zu trennen. Grundsätzlich soll die Schober Ventures aber die Gruppe dabei unterstützen, ihre Aktivitäten auszuweiten – aber auch, Investitionen als Kapitalanlage zu tätigen”, sagte Ulrich Schober, Geschäftsführender Gesellschafter des Adresshändlers kürzlich gegenüber der Internet World Business. Ziel des Transformationsprozesses sei es, das bestehende Produktportfolio auszubauen und zu optimieren. Es gehe unter anderem darum, Cloud-basierte Marketinglösungen zu entwickeln, die ganz stark IT- und datengetrieben seien.

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Foto: Euros in the Pocket from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.