Baby-Markt plant aggressiven Wachstumskurs – europaweit

In einem Interview mit der Textilwirtschaft kündigt Tengelmann Ventures-Chef Christian Winter massive Investitionen in Baby-Markt (www.baby-markt.de) an. Der Online-Händler für Baby- und Kleinkindartikel gehört – nach mehreren Übernahmerunden – inzwischen fest zum Tengelmann-Imperium. […]
Baby-Markt plant aggressiven Wachstumskurs – europaweit
Mittwoch, 25. September 2013VonKarl Müller

In einem Interview mit der Textilwirtschaft kündigt Tengelmann Ventures-Chef Christian Winter massive Investitionen in Baby-Markt (www.baby-markt.de) an. Der Online-Händler für Baby- und Kleinkindartikel gehört – nach mehreren Übernahmerunden – inzwischen fest zum Tengelmann-Imperium. Neben Tengelmann Ventures ist nur noch SevenVentures, der Venture-Arm der ProSiebenSat.1 Group, an Baby-Markt beteiligt.

Gemeinsam mit SevenVentures will Tengelmann Baby-Markt “zum europaweiten Marktführer im Bereich Baby- und Kleinkindartikel” ausbauen. In Deutschland ist TV-Werbung ein wichtiger Aspekt dieser Strategie – siehe: “Start-up-Spot: Baby-Markt punktet mit vielen, vielen süßen Babys“. International ist Baby-Markt bisher in fünf europäischen Ländern unterwegs. “Und wir werden in diesem Jahr in fünf weiteren Ländern starten”, sagt Winter dem Fachblatt. Der Tengelmann Ventures-Macher stellt dann auch nochmals klar, dass mann mit Baby-Markt einen aggressiven Wachstumskurs verfolge – nicht nur online, sondern auch offline. Auch dabei soll TV-Werbung helfen. Stationär ist der Online-Shop bisher in Duisburg-Kaßlerfeld aktiv.

Zu guter Letzt gibt Winter noch einen Einblick und Rückblick in die allgemeine Strategie bei Baby-Markt, das immerhin schon 2003 an den Start ging (Tengelmann stieg 2010 ein): “Wir haben Baby-markt.de in den vergangenen zwölf Monaten völlig neu positioniert, das Sortiment auf über 40.000 Artikel mehr als verdreifacht und um zahlreiche Warengruppen wie Drogerie, Nahrung, Spielwaren und vor allem Fashion erweitert. Gerade im Textilbereich werden wir unser Sortiment weiter massiv ausbauen”. Laut Geschäftsbericht für das Jahr 2011 erwirtschaftete das Unternehmen zuletzt einen Nettoumsatz in Höhe von 34,7 Millionen Euro.

“Das Geschäftsjahr 2011 wurde auf Umsatzebene im Wesentlichen durch den starken Wettbewerb und den Wegfall wichtiger Lieferanten belastet. Umso erfreulicher ist es daher, dass der Nettoumsatz mit 34,7 Millionen Euro nahezu konstant gehalten werden konnte (-0,6 % z. VJ). Dies ist vor allem auf die Mitte 2011 initiierten Maßnahmen zur Sortimentserweiterung (Ausbau der Sortimente Pflege und Nahrung) zurückzuführen”, heißt es im Jahresabschluss. Zu schaffen machte Baby-Markt dabei die “deutlich verschärfte” Konkurrenz im Segment für Babys und Kleinkinder im deutschen E-Commerce-Markt. Zitat: “Große E-Commerce Anbieter haben im Geschäftsjahr 2011 Artikel für Babys und Kleinkinder in das eigene Sortiment aufgenommen. Auch durch Venture Capital finanzierte Start Ups sorgten für viel Bewegung im Markt. Eine Konsolidierung hat noch nicht stattgefunden”.

Ein gewichtiger Wettbewerber dürfte demnach windeln.de (www.windeln.de). Der Online-Shop bei dem Eltern Baby- und Kleinkinderartikel kaufen können, sammelte zuletzt über 15 Millionen Euro ein. Das Unternehmen will ebenfalls europaweit wachsen. Laut WirtschaftsWoche erwirtschaftete Windeln.de zuletzt rund 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Mit einem Ausbau des Textilsegments macht Baby-Markt aber auch Start-ups wie tausendkind (www.tausendkind.de), einen Online-Shop für Baby- und Kleinkindprodukte, mächtig Konkurrenz. Von den vielen anderen Online-Shop mit diesen Produkten gar nicht zu reden. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis dem zuletzt boomenden Online-Segment für Babys und Kleinkinder eine Konsolidierung bevorsteht.

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