Durch Dropscan seine Post digital überallhin bekommen

Google wollte mal die gesamte Weltliteratur digitalisieren. Aber nicht nur Bücher können digitalisiert werden, sondern auch alles andere, das auf Papier existiert. Die eigene Post zum Beispiel, die sonst täglich im Briefkasten landet. […]
Durch Dropscan seine Post digital überallhin bekommen
Donnerstag, 9. Mai 2013VonElke Fleing

Google wollte mal die gesamte Weltliteratur digitalisieren. Aber nicht nur Bücher können digitalisiert werden, sondern auch alles andere, das auf Papier existiert. Die eigene Post zum Beispiel, die sonst täglich im Briefkasten landet. Oder wichtige Dokumente, die man gern auch unterwegs griffbereit hätte. Den Service, jedweden Papierkram digitalisiert statt in Papierform zu bekommen, bietet – ohne Scherz – seit 1. April Dropscan (www.dropscan.de) an.

Jedenfalls war der offizielle Launch erst jetzt – Tester konnten den Dropscan schon länger kostenpflichtig ausprobieren. Und was nun ist Dropscan? Vor allem eins: ein digitaler Briefkasten: Der Kunde bekommt ein Postfach in Berlin, an das seine gesamte Post geschickt wird. Dropscan zeigt dem Nutzer den geschlossenen Umschlag jedes eingegangenes Poststücks in dessen Scanbox in der Cloud und der Kunde kann dann für jede Sendung entscheiden, wie mit ihr verfahren werden soll:

  • Öffnen und scannen: Der Kunde erhält diese Sendung in digitaler Form als im Volltext durchsuchbares PDF
  • Weiterleiten der Sendung: 1-mal wöchentlich werden Dokumente, die in gedruckter Form benötigt werden, nach dem Scannen versichert an den Kunden verschickt.
  • Vernichten der Sendung: Auf Wunsch wird eine Sendung datenschutzkonform und gratis von Dropscan entsorgt, ohne digital oder analog an den Kunden geschickt zu werden.
  • Archivieren: Bei längerer Abwesenheit des Kunden archiviert Dropscan die Post, bis dieser seine Wahl getroffen hat, wie mit welcher Sendung zu verfahren ist.

Auch sonstige Unterlagen wie wichtige Dokumente oder Belege können die Kunden von Dropscan digitalisieren lassen.

Dropscan richtet sich an Unternehmen und Weltenbummler

Dropscan ist sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen – vom Freiberufler bis zu größeren mittelständischen Unternehmen – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nützlich.

Im privaten Bereich ist es vor allem interessant für Personen die (privat oder beruflich) viel unterwegs sind oder sich für einen gewissen Zeitraum im Auslandaufenthalten: Globetrotter, Weltumsegler, Expats, Digitalnomaden, etc. Im Artikel In 5 Schritten ortsunabhängig leben beschreibt ein Privatanwender, der ‘aus dem Rucksack’ lebt, wie er Dropscan nutzt.

Für Unternehmen ist Dropscan sinnvoll, wenn möglichst viele Dokumente – Postsendungen oder sonstige Dokumente – gleich auch in digitalisierter Form vorliegen sollen, um diese dann hinterher für den Einsatz im Unternehmen zu speichern und zu verteilen.

Daten-Sicherheit, exzellente Qualität des Services und ein guter Draht zu ihren Kunden sind den Dropscan-Gründern Christian Schulte und Sebastian Maurer die wichtigsten Kriterien ihres Angebots. Diese drei Punkte bezeichnen sie als die USPs von Dropscan.

Die Idee zu Dropscan entstand übrigens in einem Print on Demand-Start-up, also einem Unternehmen, das nach genau umgekehrtem Geschäftsmodell funktioniert: Schulte war Leiter Marketing & Vertrieb bei Mimeo.com und bekam so viele Kundenanfragen zum Thema ‘Digitalisierung von Dokumenten’, dass der Schritt zur Entwicklung von Dropscan schließlich eigentlich naheliegend war.

Weitere Funktionen und Optimierungen von Dropscan stehen auf der Agenda

Dropscan soll sich in den kommenden Monaten immer mehr zu einer virtuellen Poststelle vor allem für gewerbliche Kunden entwickeln. Das bedeutet, dass es neben der Möglichkeit, Post und Dokumente zu empfangen, auch verstärkt Funktionen geben wird, mit denen man die digitalisierten Dokumente im Unternehmen verteilen und zu den richtigen Personen bringen kann.

Für Privatkunden steht die Integration mit diversen Cloud-Storage-Services wie Dropbox, GDrive, SkyDrive, Evernote und Rechnungssystemen wie Fastbill oder Projektmanagement-Systemen wie Plan.io ganz oben auf unserer Prioritätenliste.

Bisher ist Dropscan ein webbasierter Service, der auch für Mobile Devices optimiert ist. Noch dieses Jahr soll eine iOS-App kommen – hoffentlich auch eine für Android.

Schon vor dem offiziellen Launch in der Gewinnzone

Schon in der Testphase schrieb das Unternehmen laut netzwertig übrigens schwarze Zahlen. Auf die Frage, wie das möglich war, antwortet Christian Schulte: “Unser aktuell größter Kunde ist eine Investmentfirma mit Sitz in der Schweiz, die in Deutschland rund 50 Solaranlagen betreibt. Jede Anlage ist eine eigene Gesellschaft bei der jeweils eine große Menge an Post eingeht. Früher hat es vierzehn Tage gedauert, bis die Post über Deutschland in die Schweiz geleitet wurde, jetzt landet alles komplett in unserem Produktionszentrum in Berlin und steht dem Kunden taggleich zur Verfügung.

Ohne diesen Kunden, der uns bei der Entwicklung sehr stark unterstützt und begleitet hat, gäbe es Dropscan in der heutigen Form vielleicht gar nicht!”

Die Preise von Dropscan sind allerdings nicht ohne

Wer nicht gerade von der Post mit einem Bannfluch belegt ist, muss für den Service von Dropscan ganz ordentlich in die Tasche greifen. Zwar gehen die Inklusiv-Paketpreise schon bei 15 Euro monatlich los, aber mal ehrlich: Wer bekommt schon weniger als 25 Postsendungen pro Monat und braucht davon nur 5 tatsächlich? Also sollte es schon mindestens das 30-Euro-Paket sein, bei dem man immerhin 60-mal Post und davon 15 mal ‘nützliche’ Post bekommen ‘darf’. Aber selbst das wäre bei mir schon eng – und ich hab ein Ein-Frau-Unternehmen…

75 Euro monatlich – das ist der Preis des XXL-Pakets – würde ich mir nur leisten, wenn ich längere Zeit im Ausland wäre. Als ich ein gutes Jahr lang in Namibia war, wäre ich allerdings für diesen Service sehr dankbar gewesen. Dann hätte ich nicht oft monatelang darauf warten müssen, dass sich einer meiner Freunde erbarmt, mir meine Post ans namibische Postfach nachzuschicken.

Alternativ zu den inklusiv-Paket-Preisen kann man sich bei Dropscan auch für die Pay-as-you-go-Variante entscheiden, die aber nur für Kunden mit sehr unregelmäßig hohem Postaufkommen interessant sind, weil diese Variante sonst deutlich teurer kommt als ein inklusiv-Paket.

Dass es aber noch teurer geht als bei Dropscan, zeigt der Dienst swisspostbox.ch der Schweizer Post, der auch in Deutschland genutzt werden kann. Und bislang ist swissboxpost.ch der einzige Mitbewerber von Dropscan im deutschsprachigen Raum.

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.