Tell your story! Wie Start-ups mit PR sprechen lernen

Tell your story! Wie Start-ups mit PR sprechen lernen – Gastbeitrag von Thomas Keup (siehe links), langjähriger PR- und Social-Media-Specialist. Wieviel PR braucht Euer Start-up? Und wann sollte Euer Start-up mit PR beginnen? […]

Tell your story! Wie Start-ups mit PR sprechen lernen – Gastbeitrag von Thomas Keup (siehe links), langjähriger PR- und Social-Media-Specialist.

Wieviel PR braucht Euer Start-up? Und wann sollte Euer Start-up mit PR beginnen? Ich frage nicht, ob Ihr mit Eurem Start-up Public Relations machen sollt. Denn, wenn Ihr als Gründer keine Beziehungen zu Euren Investoren, Mitarbeitern, Lieferanten, Medien und Kunden pflegt, dürft Ihr gern noch mal in die Marketing-Vorlesung. Spaß beiseite: Wir sprechen von Relations – also von Beziehungen. Nicht mehr und nicht weniger. Und die heißen im Geschäft Investor Relations, Human Relations, Partner Relations, Media Relations und Costumer Relations. Und haben alle Eines gemeinsam. Auch wenn Performance-Marketing wichtig und richtig ist: Wer als Gründer seine Relationships vergisst, wird bald selbst vergessen.

Perfomance oder Relationship-Management?

Lee Iacocca hat als langjähriger Top-Manager bei Ford und GM einen der wichtigsten Sätze geprägt. In der Tat ist Business nicht mehr als ein Knäuel menschlicher Beziehungen. Nehmen wir die gefühlt 1.000 Pitch- und Networking-Events an der Spree. Ist das “Performance” oder knüpfen wir dort “Relationships”? Als Supporter von “B-mobile” schätze ich besonders, dort tolle Leute zu treffen.

Wenn Ihr als Jungunternehmer auf der “Echtzeit” nach dem zweiten Bier einem VC-Vertreter erzählt, wie sich Euer Team gefunden hat, könnte das eventuell der Beginn neuer, wertvoller Investor Relations sein? Drückt Ihr dem Investment Manager nach dem dritten Bier einen Gutscheincode in die Hand oder unterhaltet Ihr Euch womöglich eher über gemeinsame Interessen?

Beziehungen passen in kein Monitoring-Raster

Nach dem PR-Grundkurs für open-minded MBA-Absolventen muss ich leider ein wenig Leitungswasser in den Wein kippen. Denn: Beziehungen – persönlich wie beruflich – können qualitativ nicht gemessen werden! Und damit packen wir das fröhliche Clippingzählen und die Millimeter-Preise für Anzeigen gleich wieder in die Schublade – da wo all die Krücken des PR-Reportings hingehören.

Zur Klarstellung: Auch die PR müssen sich in ihrer Leistung bewerten lassen. Die Frage ist nur, ob betriebswirtschaftliche Kennzahlen für Beziehungen geeignet sind. Ihr könnt dazu ja mal Eure Frau, Freundlin oder Liebhaberin fragen. Wenn Ihr Euch einen “Satz heiße Ohren” eingefangen habt, kommen wir zum nächsten Kapitel. Der Frage, was man tun sollte.

Strategie, Konzeption, Meilensteine, Umsetzung

Ich spare mir an dieser Stelle bekannte Checklisten, wie “Anlässe für Pressemitteilungen”, die “wichtigsten Journalisten für Start-ups” oder “Tipps fürs 1. Date mit Journalisten”. Ich bin selbst seit 21 Jahren “Schreiberling”, seit 15 Jahren in den PR und seit 7 Jahren mit Social Media unterwegs. Und natürlich können Checklisten helfen. Jedoch erst, wenn ein paar wichtige Meilensteine abgearbeitet sind.

Bevor Ihr in die “PR-Operations” geht, solltet Ihr Euch eine entscheidende Frage beantworten: ‘Welches Problem lösen wir mit unserer App, unserer Seite, unserem Service?’ Wenn Ihr bei VC-Events wart, werdet Ihr immer wieder zu hören bekommen haben, dass Eure Idee ein echtes Problem lösen sollte. Ist dies nicht der Fall, braucht ihr nicht weiterzulesen und könnt zum Latte Macchiato übergehen.

Erzählt Eure Geschichte. Das ist “sexy”!

Wenn Ihr ein echtes Problem löst, wie könnt Ihr der Welt bekannt machen, dass sie genau auf Euer Produkt gewartet hat? Mein Anwalt würde sagen: ‘Das kommt drauf an.’ Nun gehöre ich nicht zu den “Berufsskeptikern”. Meine Antwort lautet: Erzähl’ Deine Geschichte! Die Geschichte, wie Du mit Deinen Freunden die Lösung Eures ganz persönlichen Problems gesucht und gefunden habt.

Damit sind an dieser Stelle alle Gründer aus der Abteilung “Schubladenkonzepte” raus und vom weiteren Konsum dieser Lektüre freigestellt. Für alle anderen Leser habe ich einen Dreisatz. Und der lautet: “Menschen, Bilder, Emotionen”. Dahinter steht ein einfaches Prinzip: Menschen interessieren sich für Geschichten von Menschen, Geschichten bestehen aus Bildern, und in diesen Bildern drücken sich Emotionen aus.

Eure Ideen sind es wert – das Vertrauen.

Ich könnte behaupten, dass diese intelligente Aussage aus meiner Feder stammt. Tut sie aber (leider) nicht. “Menschen, Bilder, Emotionen” ist das Leitmotto des erfolgreichsten und professionellsten TV-Senders in Deutschland – von RTL Television. Wer Milliarden Euro mit Fernsehen verdient, könnte eventuell einiges richtig machen.

Nun stellt sich eine entscheidende Frage: Warum solltet Ihr als Gründer Beziehungen zu Investoren, (künftigen) Mitarbeitern oder Journalisten aufbauen? Und warum solltet Ihr dies durch Storytelling machen? Die Antwort darauf lautet: Weil Eure Idee es wert ist! Weil Euer Engagement es wert ist! Und was ist es wert? Das Vertrauen derjenigen, die für Euch wichtig sind.

Vertrauen ist für Euch der Anfang von allem.

Die Deutsche Bank hat einmal getitelt: “Vertrauen ist der Anfang vom allem.” Ja, genau so ist es! Vertrauen ist der entscheidende Meta-Wert. Nicht umsonst sprechen wir – auch im Geschäftsleben – von “Vertrauensbildung”. Vertrauen ist ein Vorschuss. Vorschuss auf Eure Leistung. Und diesen Vorschuss braucht Ihr: von Investoren, von Talenten, von Journalisten. Und zu guter Letzt: Vertrauen könnt ihr nicht kaufen.

Auf Slideshare findet Ihr ein paar Folien von meiner Vorstellung bei “B-Mobile V” im Dezember bei Google: Schaut Euch noch mal in Ruhe an, wie das ist mit Relationships und Performance bzw. Vertrauen und Daten. Und wenn Ihr Fragen habt: Fragen kostet nix! Beim nächsten Mal erzähle ich Euch, wann Ihr was machen könnt, um Investoren, Talente oder Journalisten kennenzulernen.

Zur Person
Thomas Keup ist langjähriger PR- und Social-Media-Specialist in Berlin und Barcelona. Mit Spreefactory betreut er Start-ups und Tech-Companies in Corporate Communications. Zu den Schwerpunkten des gelernten Journalisten zählen PR-Strategien, Storytelling und Social Media Relations. Mit mehr 8 Jahren Know-how in der IT- und Telekommunikationsindustrie als Pressesprecher und Social Media Officer übersetzt Thomas Keup technische Themen für Nutzer. Thomas Keup pflegt ein bundesweites Netzwerk persönlicher Medienkontakte.

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