15 Fragen an Lukas Zinnagl von Diagnosia

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein? Mir meine Zeit, und damit mein Leben, großteils selbst einteilen zu können und mir die Leute auszusuchen mit denen ich zusammenarbeiten will. Bei welcher […]
15 Fragen an Lukas Zinnagl von Diagnosia
Freitag, 8. Februar 2013VonChristina Cassala

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Mir meine Zeit, und damit mein Leben, großteils selbst einteilen zu können und mir die Leute auszusuchen mit denen ich zusammenarbeiten will.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Die Idee war eine bunte Mischung von verschiedenen Problemen, die wir erkannten und die allesamt von den Gründern eingeflossen sind und sich nun mehr im Produkt widerspiegeln.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
Initial haben wir Fördergelder erhalten und anschließend eine Business Angel Runde geraised.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Die waren sicherlich technologischer Natur und auch die teilweise nicht komplemtären sondern kongruenten Kompetenzen im Gründerteam.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase andersmachen?
Den Markt versuchen wirklich zu verstehen. Nicht nur im Sinne einer Bullsh*t Bingo-Präsentation, sondern wirklich den Markt kennen.

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Unsere Userbase kam großteils über SEO zu Stande. Wenn man aber ein Produkt entwickelt das ein grundlegendes Problem löst und wofür die Leute auch gewillt sind zu zahlen – wie das bei uns der Fall ist – dann ist das Ansprechen von Opinion Leadern in Kombination mit Kooperationen, SEM und PR aus unserer Sicht ein guter Mix.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Meine Freundin und wir Gründer natürlich gegenseitig. Wenn man soviel Zeit miteinander verbringt ist es unumgänglich sich gegenseitig permanent zu stützten und zu unterstützen.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Den Markt kennen, Mitgründer finden, deren Skill-set komplementär ist, sich überlegen ob man in diesem Markt die nächsten 5 – 10 Jahre auch arbeiten will (dieses Arbeitsumfeld wird immer unterschätzt finde ich) und ohne einen wirklichen Product-Market-Fit keine Pressemitteilung zu verschicken.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Da ich in Österreich beheimatet bin, kann ich hier nur für hier sprechen. Prinzipiell sollte Unternehmertum steuerlich besser incentiviert werden. Bei der Vergabe von Fördergeldern sollten immer Leute aus der Branche miteinbezogen werden um Chance von „Blindgängern“ zu vermeiden und – ein Umstand dem in Österreich bereits Rechnung getragen wird – einen Staats-nahen Fund der sich, gemeinsam mit Vertretern der Branche, aktiv um Early Stage Beteiligungen kümmert und diese auch non-monetär unterstützt.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Wahrscheinlich in meinem alten Gebiet, als Arzt.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschenspielen?
Die Wachstums- und Finanzierungstragweite von Rocket ist schon beachtlich und das eine oder andere Board Meeting wäre da schon spannend. Jede Idee von einem exzellentem Gründerteam finde ich spannend.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
Bei uns in Österreich sagt man zu so einer Frage „Hätt i, war i“. Ich bin im Hier und Jetzt sehr glücklich und kann es mir anders schwer vorstellen.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Reisen, in eigene Projekte stecken und andere beim Aufbau einer Firma unterstützen.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Wenn möglich mit Frühstück und anschließendem Nichtstun – bis auf Lesen.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Mit dem Dalai Lama. Nein Scherz, da gibt es einige, aber z.B. Craig Venter und Peter Thiel – im Doppelpack.

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person
Lukas Zinnagl studierte zunächst Medizin, entschied sich dann aber gegen eine Karriere in Kittel und Klinik. Er arbeitete zunächste bei eine Internet-Inkubator, ehe er Diagnosia (www.diagnosia.com) auf den Weg brachte. Lukas ist zudem Partner von Aeskulapp (www.aeskulapp.com), eine Agentur, die um Entwicklung von mobilen Applikationen im Bereich mobile Health kümmert. Außerdem betreibt der Wiener das Online-Magazin MedCrunch (www.medcrunch.net).

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

.

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.