Blog-Artikel: Umfragen, Wettbewerbe, Ergänzungs-Angebote und Rezensionen

So, das wird die letzte Folge zum Thema Textformen für Blogartikel. Heute stellen wir Ihnen vor, wie Sie Umfragen und Wettbewerbe für Ihr Blog nutzen können. Und wie Sie Ihrer Zielgruppe Nutzen bieten […]
Blog-Artikel: Umfragen, Wettbewerbe, Ergänzungs-Angebote und Rezensionen
Freitag, 21. Dezember 2012VonElke Fleing

So, das wird die letzte Folge zum Thema Textformen für Blogartikel. Heute stellen wir Ihnen vor, wie Sie Umfragen und Wettbewerbe für Ihr Blog nutzen können. Und wie Sie Ihrer Zielgruppe Nutzen bieten können, indem Sie Ihnen Produkte, Services und Medien anderer vorstellen, die natürlich keine Konkurrenz zu Ihrem eigenen Angebot bilden. Praxisbeispiele liefert wieder der erfundene Online-Shop PetSplendor, der im Segment Luxusbedarf für Heimtiere unterwegs ist und dessen ebenso erfundenes Bloggerteam. Und am Ende des Artikels finden Sie wieder eine Übersicht aller bisher in dieser Serie erschienenen Artikel. Nachdem sie diesen Beitrag gelesen haben, können Sie schon mal Ihre Tastatur anspitzen, denn dann geht’s in die Praxis des Bloggens, nämlich ans Schreiben von Blogartikeln.

Umfragen

Wenn ein Blog eine kritische Masse an regelmäßigen Lesern erreicht hat, sollte man diese so oft wie möglich aktiv einbinden. So bleiben die Blogleser nicht nur Konsumenten, sondern setzen sich aktiv mit den Fragen auseinander. So identifizieren sich die Leser mit Blog – und mit dem bloggenden Start-Up und werden Teil der Community. Damit rücken sie dem Unternehmen näher und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie dort Kunden werden oder bleiben.

Wie man eine Umfrage richtig konzipiert, haben wir ausführlich im Artikel Umfragen – richtig gemacht – stärken die Bindung beschrieben und Möglichkeiten, die Zielgruppe zur Teilnahme zu motivieren im Artikel Wie motiviert man bei Umfragen die Zielgruppe, teilzunehmen?

Und im Blogprojekt gibt es einen sehr lesenswerten Artikel, der sich speziell dem Thema Umfragen im Blog durchführen – Tipps und Erfahrungen widmet.

Wichtig ist, dass Umfragen nicht einfach als Beschäftigungstherapie für die Leser gemacht werden wollten. Die Ergebnisse sollten dann schon im Blog vorgestellt und analysiert werden. Oder sie sollten sogar die Zusammenstellung des Produktsortiments bzw. dessen Entwicklung beeinflussen.

Wenn zum Beispiel ein Start-Up seine Leser nach den am meisten gewünschten nächsten Features seines Services fragt, sollte das am häufigsten gewünschte auch zeitnah und als nächstes umgesetzt werden.

Bleiben Umfragen komplett folgenlos, fühlen sich die daran teilnehmenden schnell veräppelt. Gar nicht gut für die Reputation des Unternehmens…

Tools, um Umfragen auszurichten, gibt es zu Hauf.

Die Blogger von PetSplendor können zum Beispiel via Umfagen ihre Sortiments-Zusammenstellung feinjustieren. Indem sie zum Beispiel nach der Vorliebe für bestimmte Marken fragen.

Sie können aber auch Datenmaterial für informative Artikel sammeln, zum Beispiel, indem sie abfragen, wie lange täglich mit dem Hund spazieren gegangen wird. Und dann die Ergebnisse in einem Artikel auswerten, in dem sie Tipps geben, wie lange mit welchen Hunderassen täglich rausgegangen werden sollte.

Wettbewerbe veranstalten

Wettbewerbe lassen die Blog-Leser selbst aktiv werden. Das ist gut, denn dann identifizieren sie sich stärker mit dem Blog.

Wenn man zum Beispiel ein Wissensquiz veranstaltet, bei dem die Antworten zu den Quizfragen in verschiedenen Blogbeiträgen gefunden werden können, animiert man seine Leser, im Blog zu stöbern.

Und bei einem Fotowettbewerb, bei dem die Blogger die Beiträge der Teilnehmer als Blogartikel einstellen, stöbern andere, um zu schauen, was die ‘Konkurrenz’ denn eingestellt hat.

Auch Auspack-Videos erfreuen sich großer Beliebtheit bei echten Fans von Produkten. Falls die Klientel des Blogs also auch nur ein bisschen nerdig ist und das Angebot des Start-Ups ein materielles Produkt ist, das physisch verschickt wird, könnte man auch einen Wettbewerb machen mit dem Thema: ‘Das coolste Auspack-Video zu Produkt xy’.

Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägt man, wenn man im Blog einen Wettbewerb ausschreibt, bei dem die Teilnehmer zum Beispiel Produkttexte oder -Rezensionen verfassen sollen. Oder ein Verpackungsdesign bzw. -etikett entwerfen sollen.

Damit erreicht man, dass die Teilnehmer sich mit dem Produkt auseinandersetzen und identifizieren, man erreicht wahrscheinlich eine hohe Viralität und last not least bekommt man tolle Texte oder Designs geleifert, die man – vorausgesetzt, in den Teilnahmebedingungen ist das festgeschrieben – dann sogar verwenden darf.

Und nein: Solche Wettbewerbe veranstaltet man nicht besser auf Facebook, sondern direkt im eigenen Blog. Denn …

  1. eigener Content gehört auf den eigenen Server – das hatten wir ja schon in dem Artikel Wenn Start-ups nicht bloggen, ist das sehr schade – vor allem für sie selbst
  2. sind wahrscheinlich nicht alle Blogleser bei Facebook, könnten also ohne Account dort nicht am Wettbewerb teilnehmen und
  3. sind die Regeln für Gewinnspiele auf Facebook einigermaßen tricky, so dass man mit Wettbewerben auf Facebook immer schon ‘mit einem Bein im Bau’ steht, wenn man sich mit den Richtlinien nicht gut auskennt.

Um einen Wettbewerb im Blog zu veranstalten sollte schon eine veritable Anzahl kontinuierlicher Leser vorhanden sein. Es ist ziemlich peinlich, wenn man mit großem Trara zum Award tutet und niemand macht mit.

Und man sollte sich natürlich an die gesetzlichen Vorschriften halten, die es für Gewinnspiele – und nichts anderes sind Wettbewerbe mit ausgelobten Gewinnen – gibt. Alles, was der geneigte Blogger dazu wissen muss, findet sich im Artikel “Rechtsweg nicht ausgeschlossen” – Alles was Sie über die neue Regelung bei Gewinnspielen wissen müssen.

PetSplendor hat’s natürlich in Sachen Wettbewerb in doppelter Hinsicht leicht: Als Gewinn können sie alle möglichen Artikel aus ihrem eigenen Sortiment ausschreiben, müssen bei den Gewinnen allerdings Wahl-Alternativen anbieten. Denn Hundebesitzer können wahrscheinlich nicht so viel mit einem Luxus-Katzenkörbchen anfangen und umgekehrt.

Um einen Fotowettbewerb auszuschreiben, gibt es außer jungen Eltern sicher keine dankbarere Klientel als Tierbesitzer. Wahrscheinlich gibt es unter Tierliebhaber keinen einzigen, der sein Haustier nicht zigmal fotografiert hätte.

So lange das Blog von PetSplendor noch nicht richtig gut etabliert ist, also viele regelmäßige Leser hat, sollten die Blogger das Thema des Fotowettbewerbs möglichst weit fassen, damit auch viele mitmache können. Das Thema könnte also einfach heißen: ‘Das schönste Bild unseres Vierbeiners’ – Wenn das Thema zu eng gefasst wird, zum Beispiel ‘Unser Hund im Schnee’ lautet, ist die Gefahr groß, dass es kaum Teilnehmer gibt. Und das wäre dem Erfolg einer solchen Aktion eher ab- als zuträglich.

Zur Zielgruppe passende Angebote anderer vorstellen

Um den Bloglesern und potenziellen eigenen Kunden einen möglichst umfassenden Service zu bieten, tummelt sich der fleißige Blogger bei seiner Recherche nicht nur in seinem eigenen Umfeld, sondern auch bei anderen Anbietern, die die gleiche Zielgruppe bedienen.

Natürlich wird man nicht Produkte oder Services von Mitbewerbern vorstellen – so weit gehen Großmut und Servicegedanke dann ja doch nicht. Aber Angebote, die zum eigenen nicht in Konkurrenz stehen, die aber auch ins Herz der Zielgruppe treffen, die sollte und könnte man durchaus seinen Bloglesern präsentieren.

Und wer weiß, wenn man auf diese Weise aufeinander aufmerksam wird, ergeben sich ja vielleicht sogar schicke Partnerschaften oder Kooperationen mit neuen Geschäftspartnern.

Wer Luxusartikel für Haustiere per Online-Shop verkauft wie PetSplendor, nimmt dem eigenen Angebot nichts, wenn er zum Beispiel luxuriöse Ferien-Unterkünfte für die lieben Vierbeiner vorstellt. Seien es Hunde- oder Katzenhotels oder auch Feriendomizile, in denen ‘Cherie’ mit Herrchen oder Frauchen gemeinsam urlauben kann.

Rezensionen und Verlosungen von Büchern, Filmen und Spielen

Tolle Filme, Bücher oder Spiele gibt es zu fast jedem Thema. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Ihre Leser freuen, wenn sie Ihnen Werke aus ihrem Interessensgebiet vorgestellt bekommen, ist groß. Achten Sie aber darauf, dass Sie sich bei Ihren Rezensionen auf Werke beschränken, die zu den Themen ihres Blogs passen. Nicht verzetteln und das nicht Profil des Blogs unscharf werden lassen!

Einerseits bieten Sie mit solchen Rezensionen Ihren Lesern Nutzen, andererseits zeigen Sie so, dass Sie selbst sich zum Thema immer auf dem Laufenden halten.

Und vielleicht gelingt es Ihnen ja das eine oder andere Mal, den Verlagen der rezensierten Werke einige Verlosungsexemplare zu entlocken. Wenn Sie diese unter den Kommentatoren des Blogartikels verlosen, generieren Sie einerseits Kommentare von Ihren Lesern, die Sie so kennenlernen können. Und eine Verlosung ist natürlich auch ein ausgezeichnetes Instrument zur Leserbindung.

Natürlich gibt es im Themenfeld ‘Tiere’ enorm viele Bücher, Filme oder Spiele. Die PetSplendor-Blogger sollten aber gerade in diesem Bereich gut darauf achten, mit den vorgestellten Produkten auch wirklich ihre Zielgruppe im Auge zu behalten. Nicht jedes Büchlein à la ‘Mein Hamster und ich’ eignet sich für die Leser des gehobenen Lebensstils.

Dennoch gibt es auch hier reichlich Material, das sich anbietet- einmal Amazon aufgerufen, die Stichworte ‘Tiere’ und ‘Luxus’ ins Suchfeld eingegeben und zack: Da sind Rezensions-Inspirationen zu Hauf.

Bisherige Teile dieser Serie:

  1. Wenn Start-ups nicht bloggen, ist das sehr schade – vor allem für sie selbst
  2. Bloggen, ja klar! Aber über welche Themen?
  3. Die 16 besten Recherche-Quellen für Blogartikel – Teil 1
  4. Die 16 besten Recherche-Quellen für Blogartikel – Teil 2
  5. Blog-Artikel: Keine Werbung, Wissen verschenken, Top 10-Listen, Serien
  6. Blogartikel: Studien, Infografiken, Gastbeiträge und Interviews
  7. Blog-Artikel: Themen aus dem eigenen Unternehmens-Fundus
  8. Bloggen: Blog-Artikel: Geschichten, Making Ofs, Saisonales, Videos, Tweets
Foto oben: Ute Pelz, pixelio

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.