Wenn Start-ups nicht bloggen, ist das sehr schade – vor allem für sie selbst

Man kann’s ja verstehen, dass Gründer fürs Bloggen oft einfach keinen Kopf haben. In jedem Teammitglied brennt alles für das neue Unternehmen. Man will das Baby endlich an den Start bringen. Eine richtig […]
Wenn Start-ups nicht bloggen, ist das sehr schade – vor allem für sie selbst
Dienstag, 23. Oktober 2012VonElke Fleing

Man kann’s ja verstehen, dass Gründer fürs Bloggen oft einfach keinen Kopf haben. In jedem Teammitglied brennt alles für das neue Unternehmen. Man will das Baby endlich an den Start bringen. Eine richtig tolle Punktlandung hinlegen, zu der so viel wie möglich von Produkt oder Service fertig ist. Und fast immer gibt es reichlich Herausforderungen auf dem Weg dahin: Das Geld wird knapp, die Zeit bis zum Tag X rast dahin, die Technik zickt an allen Ecken und Enden, alle werden immer angespannter und aufgeregter, vielleicht kriegt das Team sich sogar kurz vor dem Start noch richtig in die Wolle. Und es ist noch sooo viel zu tun. Marketing? Ach ja, eine Pressemitteilung muss auch noch fix gestrickt werden.

Das alles ist absolut verständlich. Aber: Wie schade! Denn schon lange, bevor ein Unternehmen seine Produkte oder Services an die Öffentlichkeit bringt – und natürlich erst recht direkt ab Start – könnte man mit einem Blog so viel zum Erfolg eines Unternehmens beitragen.

Längst ist Bloggen im Mainstream der Unternehmenskommunikation angekommen, wie auch die obige Statistik zeigt. Denn inzwischen hat fast jeder begriffen: Ein Blog ist eines der bestens Marketing-Instrumente überhaupt: Ein Blog ist das ideale Basislager im Social Web

Es ist das weltallerbeste Basislager im Social Web, von dem aus ein Unternehmen sternförmig und per Schneeballsystem Inhalte verbreiten und sich so aufmachen kann Richtung Gipfel des Mount Success. Der Berg des Erfolgs wird aufgeschüttet mit einer gesunden Mischung aus großer Reichweite, Vertrauen in das Unternehmen und Identifikation mit ihm.

Das – natürlich selbst gehostete – Blog bietet den eigenen Server, auf den eigener Content gehört.

Mit einem eigenen Blog stellt man sicher, dass der eigene Content auf dem eigenen Server liegt und in andere Medien nur verlinkt wird, statt sich von den Server-Farmen anderer Anbieter wie Facebook etc. abhängig zu machen.

Daniela Warndorf hat in ihrem Blog Warndorf ausführlich – und sehr lesenswert! – darüber geschrieben: 11 Gründe, warum Google+ und Facebook keine Alternative zum Corporate Blog sind.

Das direkt an die Website gekoppelte Blog bringt auch ihr Besucher

Gute Inhalte finden ihre Leser. Und wenn ein Unternehmen ein spannendes, nützliches und unterhaltsames Blog schreibt (und verbreitet), landen diverse Besucher auf den Blogbeiträgen und ‘aus Versehen’ gleichzeitig auf der Unternehmens-Website.

Ein Blog ist ein tolles SEO-Instrument

Viele gute und aktuelle Inhalte, viele neue und widerkehrende Besucher, viele URLs zu einer Domain und viele relevante Backlinks lassen eine Site im Google-Ranking tüchtig nach oben rutschen. All das lässt sich mit einem Blog viel leichter erreichen als mit einer klassischen Website.

Sind Website und Blog auf derselben Domain, profitiert die eigentliche Website von den SEO-Erfolgen des Blogs.

Ein Blog kann Vertrauen in die Expertise und Kompetenz eines Unternehmens schaffen

Mit einem Blog lassen sich im Web bestens Themen besetzen. Bloggt ein Unternehmen zu Themen, die eine starke Affinität zu seinem unternehmerischen Tun und zu seinen Kundennutzen hat, wird das Vertrauen der Leser – und Kunden – in Kompetenz und Expertise gestärkt.

Blogleser geben wertvolles Feedback, bringen Anregungen und identifizieren sich mit dem Unternehmen

Anders als auf einer klassischen Website kommt man mit den Lesern seines Blogs sehr leicht ins Gespräch. Man kann ihre Meinung Erfahrungen, Inspirationen und Ideen bekommen – sogar zur Entwicklung des eigenen Produkts: zu den Erwartungen, Wünschen und Hoffnungen der leser in Bezug darauf.

Und indem man die Blogleser einbindet, schafft man es, dass sie sich mit dem Unternehmen und seinem Angebot stärker identifizieren. Denn wer konstruktiv kommentiert, hat sich zumindest mit dem Thema auseinandergesetzt. Und Identifikation kann – muss natürlich nicht – nur entstehen, wenn man sich mit einem Thema, einem Unternehmen oder seinem Angebot befasst.

Ein Blog kann neugierig machen und unterhalten

Hey, und was kann einem Start-up Besseres passieren, als dass die Leute schon vor dem Start darum wissen, dass sie neugierig sind auf das Angebot?! Ein Blog ist ein fantastisches Medium, um genau das zu erreichen: Man kann über das ‘Making of’ erzählen, kann Zwischen-Erfolgsmeldungen berichten, kann die Leser mitfiebern lassen vor dem tatsächlichen Start.

Man kann aber auch von kleinen Rückschlägen und Herausforderungen erzählen. Authentizität, Offenheit und Transparenz sind die Mittel der Wahl, um sich Sympathien zu erschreiben. Und viel eher findet man ein Unternehmen sympathisch, bei dem auch mal was schiefgeht, als einen Superhero, bei dem immer alles reibungslos und extrem erfolgreich klappt.

Außerdem sind Geschichten, bei denen ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert wird, der ultimative Web 2.0-Ersatz für den analogen Treppenhaus-Klatsch von früher. Und den lieben alle. Ja, auch die Männer, glaubt’s mir.

Wer sich die guten Gründe, ein Blog zu schreiben, noch kleinteiliger heruntergebrochen wünscht, der werfe doch einen Blick in den Karrierebibel-Artikel Blog-Effekt – 50 Gründe ein Firmenblog zu starten.

Quelle Statistik: Statista

Elke Fleing

Elke Fleing aus Hamburg liefert Texte aller Art, redaktionellen Content und Kommunikations-Konzepte. Sie gibt Seminare, hält Vorträge und coacht Unternehmen. Bei deutsche-startups.de widmet sie sich vor allem Themen und Tools, die der Erfolgs-Maximierung von Unternehmen dienen.