aSpot ermöglicht Office-Surfing für digitale Nomaden

Das Berliner Start-up aSpot (www.aspot.at) möchte Selbständige, die unkompliziert eine temporäre Arbeitsmöglichkeit suchen, mit dafür offenen Firmen zusammenbringen. Über das Smartfon suchen Nutzer Büros in ihrer Umgebung, die einen oder mehrere Arbeitsplätze für […]
aSpot ermöglicht Office-Surfing für digitale Nomaden
Donnerstag, 13. September 2012VonThorsten Panknin

Das Berliner Start-up aSpot (www.aspot.at) möchte Selbständige, die unkompliziert eine temporäre Arbeitsmöglichkeit suchen, mit dafür offenen Firmen zusammenbringen. Über das Smartfon suchen Nutzer Büros in ihrer Umgebung, die einen oder mehrere Arbeitsplätze für zunächst einen Tag kostenlos anbieten und bucht sich dort ein. Neben Tisch, Stuhl und Internet finden so neue Menschen aus der Branche zusammen und lernen sich kennen. Später möchte aSpot den Dienst zu einer Vermittlungsplattform für flexible Untervermietung ausbauen. Die Idee ist dem des Jelly oder Coworking sehr ähnlich. Dabei stellen Privatpersonen beziehungsweise Coworking Spaces einen Arbeitsplatz kostenlos oder -pflichtig zur Verfügung.

Zunächst die Bildung einer Community, später flexible Untervermietung

“Arbeiten wird immer ortsungebundener und das gemeinsame Miteinander beziehungsweise der damit verbundene Austausch spielen eine immer größere Rolle.” meint Robert König zu den aktuellen Änderungen in der Arbeitswelt. König ist neben Manuel Fittko einer der beiden Gründer von aSpot, die es mit ihrem Dienst digitalen Nomaden ermöglichen, sich per Smartfon für einen Tag kostenlos in ein Büro in ihrer aktuellen Umgebung einzubuchen. König erläutert: “Es geht mir hauptsächlich um das Kennenlernen von neuen interessanten Persönlichkeiten, um eine Community aufzubauen. Irgendwann einmal soll man dann über meine Plattform auch flexible Untervermietung von Office Space abwickeln können.”

Bei aSpot, die sich zurzeit noch in der geschlossenen Beta befinden, geht es darum, neben Coworking-Spaces besonders Firmenbüros die Möglichkeit zu geben, mit einem oder mehreren zur Verfügung gestellten Arbeitsplätzen neue Leute kennenzulernen – und damit vielleicht den nächsten Mitarbeiter oder Kooperationspartner. Einige Beispiele für teilnehmende Büros sind die 6Wunderkinder, Amen, plista und EyeEm. Aktuell konzentriert sich der Dienst auf Berlin, aber auch in Hamburg oder München haben sich bereits Büros gefunden, die eine Gelegenheit zum “Office-Surfing” anbieten. Selbständige haben auf der anderen Seite Gelegenheit, neue Umgebungen und Arbeitsplätze zu erkunden sowie die eigene Person bekannt zu machen. Zurzeit ist für das Finden und Einbuchen in Büros eine iOS-App verfügbar, zeitnah soll noch eine Android-App folgen.

Ein Bürgensystem zur Vertrauensbildung?

Wer aSpot nutzen will, benötigt aus Vertrauens- und Sicherheitsgründen einen Bürgen, der sich für die Handlungen des Aspiranten mitverantwortlich zeigt. Eigene Umfragen des Dienstes ergaben, dass viele Interessierte Bedenken wegen der Sicherheit hätten. König erklärt: “Ich setze hier auf den Community-Aspekt und übertrage die Verantwortung beziehungsweise die Vertrauensbildung teilweise auf die Nutzer. Jeder Nutzer hat einen Bürgen, der die Verantwortung für das Handeln seines Schützlings mitträgt.” Während der geschlossenen Beta fungiert König als Bürge, später dann die Nutzer. Nach der Öffnung des Dienstes können interessierte Nutzer dann proaktiv Bürgen ansprechen und die wiederum erhalten zusätzlich die Möglichkeit Einladungen zu verschicken.

Momentan ist der eigenfinanzierte Dienst auf der Suche nach Geldern, um zum Beispiel ein Bezahlsystem für ein mögliches Abomodell und eine Möglichkeit zur flexiblen Untervermietung zu entwickeln. Wer keinen eigenen Spot anbietet, zahlt dann eine monatliche Gebühr. Denkbar ist laut König auch eine Provision auf Transaktionsbasis bei jeder Buchung.

Die Idee, Selbständige unkompliziert mit offenen Firmen und dortigen Arbeitsmöglichkeiten zusammenzubringen, klingt gut. Im Prinzip bietet aSpot Coworking oder Jellys über eine gemeinsame Plattform an. Der Kick könnte sein, dass man dabei in den Wänden einer bekannten Start-up-Firma wie 6Wunderkinder arbeitet.

Thorsten Panknin

Kommt beruflich aus den Bereichen der Mediengestaltung und der Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Seit Ende 2012 ist er freier Journalist mit dem Schwerpunkt Start-ups, interessiert sich aber auch für E-Reading und Open Source.