“Die Entwicklungsphase war inspirierend” – Christopher Zwickler von flimmer

Beim Berliner Start-up flimmer (www.flimmer.de), das – wie bereits berichtet von Hollywood-Ikone Roland Emmerich und Business Angel Alexander Artopé unterstützt wird – werden Onliner für das Anschauen von Filmtrailern belohnt. Im Gründer-Kurzinterview mit […]

Beim Berliner Start-up flimmer (www.flimmer.de), das – wie bereits berichtet von Hollywood-Ikone Roland Emmerich und Business Angel Alexander Artopé unterstützt wird – werden Onliner für das Anschauen von Filmtrailern belohnt. Im Gründer-Kurzinterview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Christopher Zwickler, der flimmer gemeinsam mit Marco Kreuzpaintner gründete, über Hollywood-Stars, legalen Filmkonsum und Markenartikler.

Welche Idee steckt hinter Ihrem Start-up?
Die Idee hinter flimmer ist es, den Internetnutzer für seine Aufmerksamkeit beim Anschauen von Filmtrailern zu belohnen – ähnlich einem Programm wie Meilensammeln oder Payback. Wenn er uns durch die richtige Beantwortung einer Frage zum Trailer signalisiert, dass er diesen mit voller Aufmerksamkeit gesehen hat, wird er von uns dafür incentiviert. Hat er über die Zeit hinaus dann ausreichend Guthaben gesammelt, löst er dieses in attraktive Prämien wie Kinotickets, DVDs oder Video-On-Demand-Streams ein. Für die Verleiher ist flimmer die erste Onlineplattform, die in der aktiven Vermarktung von Bewegtbildinhalt garantierte inhaltliche Aufmerksamkeit ermöglicht. Zudem ist die flimmer eine tolle Möglichkeit, den legalen Filmkonsum zu fördern und dabei gleichzeitig dem Zeitgeist 2.0 zu entsprechen.

Wie sehr bzw. in welchen Punkten hat sich ihr Konzept von der ersten Idee bis zur Gründung verändert?
Wir sind unserer Grundidee bis zum Launch ziemlich treu geblieben. Wesentliche Weiterentwicklungen waren aber zum Beispiel die “gamifizierte” Aufbereitung der Trailer mit Hilfe eines bekannten Synchronsprechers. Hier konnten wir Kim Hasper gewinnen, der seine Stimme normalerweise Hollywood-Stars wie James Franco und Ryan Philipe leiht. Grundsätzlich war die Entwicklungsphase für uns, die wir normalerweise ja größtenteils eher Filme drehen als Start-ups gründen, sehr aufregend und inspirierend!

Wer sind Ihre Mitbewerber und wie grenzen Sie sich von ihnen ab?
Das Konzept von flimmer ist einzigartig und bietet dem User Preroll-freies Trailerschauen mit Belohnung! Das bekommt er natürlich nur bei uns.

Was ist der entscheidendste Faktor, damit Ihr Start-up den Durchbruch schafft?
Die Grundvoraussetzungen sind gut: Wir haben ein Produkt, dass sowohl für den User als auch für den Werbetreibenden einen klaren Mehrwert besitzt. Jetzt müssen wir die das Angebot auf beiden Seiten festigen und sukzessive ausbauen. In unserer Funktion als Filmemacher würden wir es uns darüber hinaus natürlich wünschen, dass wir mit flimmer nachweislich auch einen ernstzunehmenden Beitrag zum legalen Filmkonsum leisten können.

Wie wollen Sie Geld verdienen und wann schreiben sie schwarze Zahlen?
Der Umsatz von flimmer wird durch die Buchungen von Verleihern und Content-Anbietern generiert. Parallel dazu gibt es auch für Markenartikler spannende Möglichkeiten, fernab der Preroll – diese finden ja auf unserem Portal nicht statt. Unsere Erwartungshaltungen hinsichtlich der Akzeptanz in der Filmwirtschaft wurden bereits vor dem Launch weit übertroffen. Daher rechnen wir mit einem positiven ersten Geschäftsjahr und schwarzen Zahlen.

Welche Märkte wollen Sie mittel- und langfristig erobern?
Das Herz von flimmer wird natürlich immer für Kino und Filme schlagen. Dennoch ist es natürlich denkbar, mittelfristig auch andere unterhaltsame Trailer mit einzubinden, um dem User ein noch breiteres Angebot bieten zu können. Das könnten dann zum Beispiel Konzerttrailer oder auch ein Buchtrailer sein.

Welche Meilensteine wollen Sie in den kommenden zwölf Monaten auf jeden Fall erreichen?
Zunächst steht jetzt einmal eine große Kooperation mit der größten deutschen Kinokette CineStar an. Wir sind das erste und einzige Online-Portal, mit dem die Kette um die beiden Geschäftsführer Oliver Fock und Stephan Lehmann überhaupt kooperiert. Darauf sind wir natürlich sehr stolz! Die Kooperation umfasst neben der Einbindung unseres Angebots in die CineStar-Website und die damit verbundene Erweiterung der Reichweite auch eine breite Kampagne mit Print, POS und Kinowerbung. Bei den Verleihern und Studios wollen wir uns als als ein qualifiziertes “Must Have” bei jeder neuen Filmpromotion etablieren.

Im Fokus: Weitere Interviews mit jungen Gründern gibt es im Special Gründerinterviews

Zur Person
Christopher Zwickler produzierte bereits mit 19 Jahren den Kinofilm “Rolltreppe abwärts”. Nach dem Studium an der Filmhochschule Ludwigsburg machte er sich selbst­ständig. 2011 produzierte Zwickler den Erotik-Kurzfilm “Hotel Desire”. Das Geld für dieses Projekt sammelte er dabei hauptsächlich per Crowdfunding ein.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.