Break Even für dieses Jahr angepeilt: Konstantes Umsatzwachstum bei ClipDealer

Bei ClipDealer (www.clipdealer.com) ist der Name Programm: Das Unternehmen stellt einen Marktplatz für Videoclips zur Verfügung. Gestartet 2008 gehörte das Start-up nicht zu den allerersten, die Bewegtbilder anboten, robbt sich aber immer weiter […]
Break Even für dieses Jahr angepeilt: Konstantes Umsatzwachstum bei ClipDealer
Mittwoch, 16. Mai 2012VonYvonne Ortmann

Bei ClipDealer (www.clipdealer.com) ist der Name Programm: Das Unternehmen stellt einen Marktplatz für Videoclips zur Verfügung. Gestartet 2008 gehörte das Start-up nicht zu den allerersten, die Bewegtbilder anboten, robbt sich aber immer weiter nach oben. Für dieses Jahr erwartet Gründer Markus Hein, der nebenbei auch den kostenlosen Bilderdienst pixelio (www.pixelio.de) betreibt, nun den Break Even. Zum ersten Mal könnte in diesem Jahr ein siebenstelliger Umsatz erzielt werden.

Schon seit 2003 ist der kostenlose Bilderdienst pixelio (damals pixelquelle) online, von dessen Erfolg Markus Hein selbst überrascht wurde. Als in den Folgejahren immer mehr nach Videos verlangt wurde, weitete er das Prinzip auf den Bewegtbildbereich aus und gründete 2007 ClipDealer – zu einer Zeit, als iStock Photo schon weltweiter Marktführer war und Fotolia sich in Deutschland etabliert hatte. „Der Markt ist schon ein Haifischbecken“, gibt Hein zu. „Da wir später dazu gekommen sind, müssen wir durch zusätzliche Services, bessere Einkaufsmöglichkeiten und größere Flexibilität punkten.“ Bei ClipDealer müssen Kunden kein Credit-Paket kaufen oder Abo eingehen sondern können die Medien wie gewohnt in den Warenkorb legen und bezahlen. Damit habe das Start-up viele Kunden erhalten, die mit dem Creditsystem der Mitbewerber unzufrieden waren und gewechselt sind.

Sechsstelliger Umsatz in 2011

Die Zahlen belegen den nachhaltigen Erfolg von ClipDealer: Seit dem zweiten Geschäftsjahr wachse der Umsatz um 50 bis 100 Prozent pro Jahr, so Hein. „2011 haben wir einen mittleren sechsstelligen Umsatz erzielt. Dieses Jahr erwarten wir eine hohe sechsstellige oder sogar niedrige siebenstellige Summe.“ Profitabel war ClipDealer bisher allerdings noch nicht. Der Break Even ist für Ende 2012 angepeilt. Bisher lebte das Team mit Hilfe von Fremdkapital: Tiburon Partners (heute eCommerce Alliance), JCMB, Maximilian Thyssen und zwei weitere, ungenannte Investoren sind beteiligt.

Wenn Hein an die Anfänge zurückdenkt, wird ihm bewusst, dass er die technische Komponente eines Video-Marktplatzes damals sehr unterschätzt hat. Die Umsetzung sei sehr viel komplexer als im Bilderbereich. Bei ClipDealer können Kunden die Videos in fünf verschiedenen Größen erhalten. Aufgrund des Speicherplatzes gibt es die unterschiedlichen Größen nicht vorrätig sondern sie werden beim Kaufvorgang komprimiert. „Leider bieten uns die Urheber ihre Dateiformate und Kodexe in unendlichen Kombinationen an“, erklärt Hein. Neben der technischen Komponente war es manchmal auch die Frage, ob wohl alle Gesellschafter noch geschlossen hinter dem Unternehmen stehen und eine Anschlussfinanzierung gewährleisten, die ihn zum Schwitzen brachte. Insgesamt ist er aber sehr zufrieden mit dem Werdegang von ClipDealer – „auch wenn man sich als Gründer das Wachstum natürlich immer schneller vorstellt.“

Im Portfolio: 200.000 Videos, 11,7 Millionen Fotos

Die Kunden von ClipDealer kommen größtenteils aus dem B2B-Bereich: Verlage, Werbe- und Internetagenturen, Videoproduktionsformen und TV-Sender. „Im Fotobereich gehören Produzenten von Glückwunschkarten, Kalendern und Postkarten zu unserer wichtigsten Kundengruppe. Sie haben regelmäßigen Bedarf an Bildern, hohe Einkaufsvolumina und kaufen die teureren Wiederverkaufslizenzen“, erklärt Hein. Im Laufe der Zeit hat Clipdealer sein Videoangebot (rund 200.000) um Fotos (11,7 Mio), Musik/Geräusche (50.000) und Vektorgrafiken (30.000) erweitert.

Auf der Agenda für 2012 steht nun vor allem, das Vertriebsnetz weiter auszubauen. Seit Kurzem bietet ClipDealer sein Angebot auch als White-Label-Lösung an. Die API sorgt für viele neue Kunden und die Abgrenzung zu zahlreichen Mitbewerbern. Dies wird das Wachstum sicherlich weiter ankurbeln – eigentlich kann Markus Hein mit dieser Entwicklung doch ganz zufrieden sein.

Yvonne Ortmann

Seit Mai 2009 schreibt Yvonne für deutsche-startups.de Gründerportraits, Start-up-Geschichten und mehr – ihre besondere Begeisterung gilt Geschäftsideen mit gesellschaftlich-sozialer Relevanz. Sie tummelt sich auch im Ausland – immer auf der Suche nach spannenden Gründerpersönlichkeiten und Geschäftsideen.